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Tech3-KTM: Freude mit Oliveira, Rätsel um Syahrin

Von Günther Wiesinger
Das Red Bull KTM-Tech3-Team übertraf durch Platz 11 mit Miguel Oliveira in Las Termas alle Erwartungen. Doch Hafizh Syahrin macht Teamchef Hervé Poncharal Kopfzerbrechen.

Das völlig neu aufgestellte französische Red Bull KTM Tech3-Team von Hervé Poncharal erlebte mit Marco Bezzecchi und Philipp Öttl einen problematischen Saisonstart in der Moto2-WM, beide sind noch punktelos. Poncharal hat aber mit Miguel Oliveira (Platz 11 in Las Termas) einen vielversprechenden jungen MotoGP-Piloten unter Vertrag.

Aber der Malaysier Hafizh Syahrin gehört neben Iannone bisher zu den größten Enttäuschung der MotoGP-WM 2019. Der Malaysier kam im Februar 2018 als Nachfolger des zurückgetretenen Jonas Folger aus heiterem Himmel ins Tech3-Yamaha-MotoGP-Team und machte von Anfang an eine gute Figur. Im Herbst sorgte er sogar für drei Top-Ten-Ergebnisse in Serie.

Überraschenderweise bekam Syahrin für 2019 keinen Platz im neuen malaysischen Petronas-Yamaha-SRT-Team, für das Morbidelli und Quartararo fahren. Er blieb viel mehr im Tech3-Team und stieg dort von der benutzerfreundlichen M1-Yamaha auf die etwas widerspenstige KTM RC16 um.

Seither bildet Syahrin meistens das Schlusslicht, das war bei den Wintertests nicht anders als in Katar und Argentinien. Im Rennen auf dem Autódromo Termas de Río Hondo traf der Malaysier immerhin 2,7 Sekunden vor Iannone als 16. ein. Den Fight um den letzten WM-Punkt verspielte er gegen den enttäuschenden Zarco um 2,2 Sekunden.

Tech3-Teambesitzer Hervé Poncharal steht vor einem Rätsel. «Man hat bei Pol, Miguel und teilweise zumindest auch bei Johann am Freitag gesehen, dass die KTM in Argentinien recht gut funktioniert hat», stellte Poncharal fest. «Ich freue mich sehr über die tadellose Performance von Miguel Oliveira, der in den freien Trainings manchmal in den Top-Ten lag. Wir haben schon am Samstag bei ihm gespürt, dass er am Sonntag im Rennen nahe an die Top-Ten heranfahren kann, seine Pace war erstaunlich. Aber bei KTM besteht noch das Problem, dass die Fahrer mit neuen Reifen die Zeiten über eine einzelne Runde nicht so stark steigern können wie die Gegner. Die Gegner fahren dann 0,5 Sekunden schneller, wir im besten Fall nur 0,2 Sekunden. Das ist ein erheblicher Unterschied. An diesem Mangel arbeiten wir. KTM macht klare Fortschritte, aber die Mitbewerber verbessern sich auch. Wir müssen also noch schneller entwickeln als die Gegner, und das ist nicht einfach. Alle wissen, dass wir noch Arbeit vor uns haben. Das war uns jedich allen bewusst, als wir uns vor einem Jahr mit KTM geeinigt haben. Die Motorräder sind seit den Wintertests schon deutlich verbessert worden, das ist wichtig, und auch die Fahrer passen sich an. »

«Unser Ziel war es, mit Miguel in Las Termas den ersten Punkt zu ergattern», räumte der Teamchef ein. Es wurden sogar fünf.

Und was sagt Poncharal zum traurigen Kapitel Hafizh Syahrin? «Sehr seltsam, was bei ihm vor sich geht. Aber das haben wir schon 2018 mal bei ihm erlebt. Er ist im Vorjahr hier in Las Termas gleich bei seinem zweiten MotoGP-Rennen Neunter geworden… Im Sommer stolperte er in ein Tief. Wir wissen, dieser Kerl hat viel Potenzial. Aber im FP1 in Las Termas war es ein Desaster, da hätte ich gleich selber rund um die Piste bummeln können. Hafizh hat mehr als 2,5 Sekunden verloren… Ich bin wirklich zornig geworden. Nach drei Runden im FP2 war er plötzlich zwei komplette Sekunden schneller. Dabei hatten wir am Motorrad überhaupt nichts verändert. Irgendetwas stimmt bei ihm im Kopf nicht. Im Moment hat er keine Lust zu pushen, aus Gründen, die ich nicht erklären kann und für die er selber auch keine Erklärung hat. Aber wir stehen hinter ihm und hoffen, dass er in naher Zukunft näher an die Zeiten von Miguel heranrückt.»

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