Miguel Oliveira: «Ich möchte bester KTM-Fahrer sein»
Miguel Oliveira
Miguel Oliveira schrammte bei seinem zweiten MotoGP-Rennen in Las Termas nur um 0,176 Sekunden am ersten Top-Ten-Platz vorbei. Dabei hatte er bei seinem ersten Test auf der Red Bull-Tech3-KTM im November in Valencia noch drei Sekunden auf die Bestzeit von Maverick Viñales (Yamaha) verloren.
Zeichnen sich die Top-Ten-Ergebnisse für den Portugiesen schon früher ab als erwartet? Oliveira: «Schwer zu sagen. Ich habe eigentlich gar nichts erwartet… Wir haben versucht, bei den Wintertests zu entdecken, welche Resultate im Frühjahr machbar sein könnten. Wir haben natürlich auch in die Nachbarsbox auf das Red Bull Factory Racing Team mit Pol und Johann geschaut. Wir haben uns angeschaut, welche Resultate sie zustande bringen und welche Rundenzeiten. Dass ich beim zweiten Rennen nur 0,1 Sekunden hinter Pol auf Platz 11 eintreffen würde und ich ihn in der letzten Kurve fast noch überholt habe, das zeigt, dass wir in der MotoGP angekommen sind. Von jetzt an wollen wir so weiterarbeiten. Ich möchte bald bester KTM-Fahrer sein. Das wäre fast das perfekte Ergebnis…»
In Katar bei seinem Debüt in der «premier class» hatte Oliveira bereits im Platz 11 gekämpft, aber er zerstörte die Reifen, wurde dann von Routiniers wie Iannone und Zarco überholt und musste sich mit Rang 17 abfinden. «Wir haben uns für Argentinien im Rennen für die Medium-Option hinten entschieden, das war die sichere Wahl für die 25 Rennrunden», betonte Miguel. «Klar, mit dem Soft-Rear hätte ich schneller fahren können, aber wir haben uns für die Konstanz entschieden. In den letzten Rennrunden hat sich das ausgezahlt. Keine Ahnung, was mit dem weichen Hinterreifen passiert wäre… Der Hauptteil des Startfelds hat sich für den weichen Hinterreifen entschieden.»
Richtig: Nur Zarco, Quartararo, Morbidelli, Crutchlow, Pol Espargaró, Rossi, Syahrin und Oliveira nahmen den Medium-Reifen hinten.
Rookie Oliveira kam fast acht Sekunden vor Werksfahrer Zarco ins Ziel. Aber der smarte Portugiese will dieses Thema nicht breittreten.
Oliveira: «Ich betrachte das KTM-Team als eine gemeinsame Gruppe. Wir sind zwei Teams, aber wir bemühen uns gemeinsam, das Motorrad besser zu machen. Natürlich ist es immer schön, wenn man als Fahrer seine Leistungen vergleichen kann. Aber ich weiß auch, dass kein Fahrer Top-Performances vollbringen kann, wenn das Bike nicht zu seinem Fahrstil passt und wenn er sich auf dem Bike nicht komfortabel fühlt. Ich bin in Las Termas so weiter nach vorne gekommen, weil ich das Maximum aus meinem Material herausgekitzelt haben. Ich kann momentan gar nicht enttäuscht sein, weil ich das erste Jahr in der MotoGP bin und keine Erfahrung mit anderen Fabrikaten in dieser Klasse habe. Das ist ein Vorteil für mich.»