Alex Rins: «Natürlich macht Suzuki Druck»
Alex Rins
Auf dem Circuit of the Americas konnte Alex Rins seinen ersten Sieg in der MotoGP-Klasse feiern und damit dem langen Warten auf den nächsten Suzuki-Triumph endlich ein Ende setzen: Seit Maverick Viñales Silverstone-Sieg von 2016 hatte der Hersteller aus Hamamatsu auf diesen ersten Platz gewartet.
Den Erfolg erzielte der 23-Jährige aus Barcelona nicht zuletzt wegen seines Fahrstils. Diesen musste er sich gar nicht erst angewöhnen, wie er im «Motorsportmagazine.com»-Interview erklärt: «Ich pflege ganz automatisch einen sanften Fahrstil und trainiere nicht speziell, um auf dem Bike besonders geschmeidig zu sein.»
Manchmal geht Rins sogar so behutsam vor, dass selbst seine Mechaniker glauben, er sei im Schleichgang unterwegs. Der Texas-Sieger erzählt: «Ich erinnere mich noch gut an die lustige Geschichte, die sich ereignete, als ich 2013 in der Moto3 unterwegs war. Meine Mechaniker dachten im Qualifying, dass ich zur Box zurückfahren würde, dabei war ich auf meiner Pole-Runde unterwegs!»
Und der 13-fache GP-Sieger betont: «Heutzutage ist es sehr wichtig, dass man behutsam fährt, denn man muss die Reifen schonen – es dreht sich alles um die Gummis. Wenn du sanft aufs Gas gehst, dann verlängerst du damit die Lebensdauer des Hinterreifens, und wenn du geschmeidig fährst, dann kannst du auch den Abbau des Vorderreifens positiv beeinflussen.»
Dass er mittlerweile öfter mit den Spitzenreitern kämpfen und diese bei der Arbeit beobachten kann, nutzt Rins, um sich stetig zu verbessern, wie er schildert: «In Katar habe ich sehr viel gelernt in diesem Jahr, aber ich werde nicht verraten, was es war, denn das ist ein Geheimnis! Aber eine der Lehren, die ich gezogen habe, ist jene, ruhig zu bleiben. Im vergangenen Jahr habe ich in Katar einen Crash produziert, weil ich zu aufgeregt war. Deshalb habe ich gelernt, Ruhe zu bewahren.»
Das ist auch wichtig, schliesslich lastet auf seinen jungen Schultern viel Druck, wie Rins bestätigt: «Natürlich macht man innerhalb des Teams Druck. Ich weiss, dass Suzuki nicht so erfahren wie Ducati, Honda oder Yamaha ist. Aber das Werksteam will gewinnen und sie geben alles, um das auch zu erreichen.»
«Die Wartezeit seit dem letzten Sieg war auch lange, deshalb pushte mich das Team sehr hart», fügt der Spanier an. «Das Bike war seit Saisonmitte 2018 richtig stark und das Werk hat einen sehr guten Job gemacht, nun liegt es an mir, bei jedem Rennen alles zu geben.» Besonders bei den Europa-Rennen rechnet er sich gute Chancen auf ein starkes Resultat aus: «Ich denke, die Europa-Strecken sollten gute Pflaster für die GSX-RR sein – Pisten wie Jerez, Le Mans, Assen, Misano oder Aragón sollten uns liegen.»