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Dovizioso zu Rossi: «Chapeau! Ich fahre nicht bis 40»

Von Nora Lantschner
Dovizioso und Rossi umarmten sich nach dem Zweikampf in Argentinien

Dovizioso und Rossi umarmten sich nach dem Zweikampf in Argentinien

«Wenn ich neun WM-Titel gewonnen hätte, dann wäre ich nicht mehr in der MotoGP-WM», erklärte Andrea Dovizioso. Der Ducati-Star habe im Gegensatz zu Valentino Rossi (Yamaha) andere Prioritäten.

Andrea Dovizioso geht nicht davon aus, mit 40 Jahren noch in der MotoGP-WM mitzumischen, wie es sein Landsmann Valentino Rossi vormacht. «Nicht, weil ich nicht glaube, dass ich es könnte, aber es ist nicht mein Ziel», erklärte der 33-Jährige am Rande der Eröffnung eines Ducati-Stores in Rom vor den versammelten Medienvertretern. «Jeder entscheidet selbst, welches Leben er führen will. Für Valentino ist es das Richtige, das hat er selbst gesagt: Er hat die Möglichkeit, das zu tun, was er will – und ohne die MotoGP-WM würde er sich in diesem Moment schlechter fühlen, also fährt er weiter, weil er die Möglichkeit dazu hat.»

Der Ducati-Werksfahrer zieht seinen Hut vor dem «Doctor», sieht seine Zukunft aber anders: «Auch wenn er seit einigen Jahren nicht mehr gewinnt, ist er bereit, mit den Jungen, die stark sind, zu kämpfen – weil er auf diese Art leben will. Chapeau! Aber jeder soll das machen, was er will – jeder hat andere Prioritäten.»

«Meine Priorität ist zum Beispiel Motocross zu fahren. Wenn ich neun WM-Titel gewonnen hätte, dann wäre ich nicht mehr in der MotoGP-WM. Ihm hingegen gefällt es so zu leben, weil er das aufgebaut hat, was wir kennen. Jeder macht das auf seine Weise», betonte der zweifache MotoGP-Vizeweltmeister, der kein Geheimnis aus seiner großen Offroad-Leidenschaft macht. So war «Dovi» auch zwischen den Grand Prix von Argentinien und Texas auf einer MX-Strecke in Kalifornien unterwegs. Anschließend machte er einen Abstecher zur Supercross-WM in Nashville, während Rossi lieber auf seiner Ranch zu Hause in Tavullia trainierte.

Nach drei Rennen liegen zwischen den beiden Italienern nur drei Punkte – und Dovizioso weiß, dass er den Altmeister im Titelkampf nicht abschreiben darf, auch wenn dessen letzter Sieg auf den 25. Juni 2017 in Assen datiert.

«Valentino hat seine Mentalität verändert, weil er es musste. Wenn er die Rennen angehen würde, wie er es vor zehn Jahren gemacht hat, dann hätte er sich selbst zerstört. Aber er ist intelligent und hat verstanden, dass er es sich nicht mehr erlauben konnte, die Niederlagen auf die gleiche Art zu sehen – und er hat sich angepasst. Auch mit 40 Jahren, schaut was er macht: In den letzten Jahren hat er es geschafft, Viñales in den Griff zu bekommen. Wir sprechen immerhin von Viñales», unterstrich der WM-Leader.

Dovi weiter: «Valentino hat neun WM-Titel gewonnen, er weiß, wie er eine Weltmeisterschaft fahren muss. Er ist einer der Schlausten und weiß genau, dass er Punkte mit nach Hause bringen muss und sich keine Nuller erlauben kann – auch weil er in diesem Moment nicht in dieser starken Position ist, seine Saison so zu gestalten wie in den Jahren, als er gewonnen hat.»

«Im Vorjahr hat er einige nicht gute Rennen gemacht, aber er hat die Ergebnisse – auch mit viel Rückstand – trotzdem eingefahren und wäre am Ende fast WM-Zweiter geworden», erinnerte der Vizeweltmeister des Vorjahres.

WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:

1. Dovizioso 54
2. Rossi 51
3. Rins 49
4. Márquez 45
5. Petrucci 30
6. Miller 29
7. Nakagami 22
8. Crutchlow 19
9. Pol Espargaró 18
10. Quartararo 17
11. Morbidelli 16
12. Viñales 14

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