Was Jorge Lorenzo zu Márquez & Viñales zu sagen hat
Jorge Lorenzo hat noch Arbeit vor sich
Im Vorfeld der MotoGP-Saison 2019 gab es wohl kaum ein Thema, dass die Medien und Fans mehr beschäftigte, als der Wechsel von Jorge Lorenzo zu Repsol Honda. Gemeinsam mit Weltmeister Marc Márquez sollte er ein «Dream Team» bilden – davon ist er aber noch weit entfernt.
«Natürlich haben mir einige negative Umstände nicht dabei geholfen, in den ersten Rennen die besten Ergebnisse einzufahren, angefangen mit der Verletzung am Kahnbein, die mich davon abgehalten hat, in Sepang zu testen. Dazu kamen einige Probleme in Katar und in Argentinien», blickte der Mallorquiner auf einen schwierigen Saisonstart zurück. Mit gerade einmal sieben Pünktchen aus den ersten drei Rennen findet sich der fünfmalige Weltmeister nur auf Rang 17 der WM-Wertung wieder.
«In Katar ist mir der Crash passiert und dann hatte ich Schwierigkeiten mit der Kupplung in den ersten Runden. In Argentinien gab es das Problem mit dem Knopf am Start und dann mit dem Griff», zählte der Honda-Neuzugang auf. Nach dem Rennen von Las Termas hatte er sogar von einem Albtraum gesprochen: Am Start hatte er versehentlich den Pit-Limiter aktiviert, später rutschte auch noch der linke Griff vom Lenker.
«Das hat Top-10-Platzierungen in beiden Rennen verhindert», bedauerte Lorenzo, der auch in seinem dritten Grand Prix als Honda-Werksfahrer kein Erfolgserlebnis verbuchen konnte: In Austin war sein Rennen nach einem technischen Defekt frühzeitig beendet.
Der dreifache MotoGP-Weltmeister gibt offen zu, dass noch Arbeit vor ihm liegt: «Ich bin noch nicht auf dem Level, um zum Beispiel mit Marc oder sogar Cal [Crutchlow] zu kämpfen. Ich brauche mehr Kilometer, um einige Dinge zu verstehen, die mir helfen werden, um auf dem Motorrad schneller zu sein», betonte er. «Marc hat seine Lieblingsstrecken und andere, auf denen er größere Probleme hat. Wenn er Probleme hat, kann er immer noch um den Sieg kämpfen – und auf den Strecken, die er mag, gewinnt er in diesem Moment mit Abstand», sagte er über seinen Teamkollegen.
Welche Strecken liegen Lorenzo besser? «Ich würde mit Jerez anfangen, gefolgt von Le Mans, das ist nicht so schlecht. Dann Mugello, Montmeló und Misano», erklärte der Spanier – der Auftakt der Europa-Rennen in Jerez am 5. Mai kommt ihm also gerade recht.
Der 31-Jährige ist nicht der einzige MotoGP-Star, der in dieser Saison noch hinter den Erwartungen blieb. Wintertest-Meister Maverick Viñales (Yamaha) liegt in der WM-Wertung auch nur auf Rang 12, sein Rückstand auf den Spitzenreiter Andrea Dovizioso (Ducati) beträgt bereits 40 Punkte. Obwohl er zweimal aus der ersten Reihe losfuhr, war der Spanier noch nicht besser als Siebter.
«Ich verstehe, dass er etwas Schwierigkeiten beim Start hat, mit der Kupplung. Egal ob er auf der Pole-Position steht oder in der ersten Reihe, er verliert immer einige Positionen», analysierte Lorenzo, der in den Jahren 2008 und 2009 als Klassen-Neuling und Yamaha-Werksfahrer ebenfalls mit Startproblemen zu kämpfen hatte.
«Ich hatte dieses Problem ebenfalls, vor allem am Anfang meiner Karriere in der MotoGP-WM. Ich war normalerweise auf Pole oder in der ersten Reihe und habe dann eine Reihe mit einem schlechten Start eingebüßt. Dann ist es schwierig, weil ich persönlich andere Linien hatte als die anderen Fahrer. Wenn du hinter jemandem herfährst, musst du ein bisschen eine 'Komfortzone' schaffen, um sicherzugehen, dass du nicht auf den Fahrer vor dir auffährst. Wenn du hinter jemandem bist, musst du ein bisschen früher bremsen, dann verlierst du Zeit, nur um diese Sicherheit zu haben», weiß der Mallorquiner. «Das ist das, was Maverick passiert. Ihm ist es lieber, wenn er alleine fährt und das Rennen anführt.»
WM-Stand nach 3 von 19 Rennen:
1. Dovizioso 54
2. Rossi 51
3. Rins 49
4. Márquez 45
5. Petrucci 30
6. Miller 29
7. Nakagami 22
8. Crutchlow 19
9. Pol Espargaró 18
10. Quartararo 17
11. Morbidelli 16
12. Viñales 14
13. Aleix Espargaró 13
14. Bagnaia 9
15. Mir 8
16. Oliveira 7
17. Lorenzo 7
18. Iannone 6
19. Zarco 5
20. Rabat 1