Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Miguel Oliveira: Vergleich mit Cristiano Ronaldo

Von Adam Wheeler
Miguel Oliveira

Miguel Oliveira

Red Bull-KTM-Tech3-Rookie Miguel Oliveira steht in seinem Heimatland im Fokus der Öffentlichkeit. Das bringt auch eine grosse Verantwortung mit sich, weiss der 24-jährige Portugiese.

Wenn die MotoGP-Stars ihre WM-Duelle bestreiten, sind alle Augen Portugals auf einen Mann gerichtet: Miguel Oliveira ist derzeit der erste und einzige Fahrer seines Landes in der Königsklasse – entsprechend stark steht er in seiner Heimat im Rampenlicht. Doch das macht dem Red Bull-KTM-Tech3-Piloten nichts aus.

«In gewisser Weise bin ich glücklich, der einzige Portugiese im Feld zu sein. Es ist wie beim portugiesischen Fussball-Nationalteam: Alle Augen sind auf einen Spieler gerichtet», wagt Oliveira den Vergleich zu Star-Kicker Cristiano Ronaldo. Man könne ihn als Ronaldo der MotoGP bezeichnen, erklärt er lächelnd, fügt aber auch eilends an: «Natürlich gibt es andere Spieler mit dem Niveau von Ronaldo im Team und sie werden ihn bald ersetzen müssen!» Und er verrät: «In den Nachrichten komme ich gleich nach Cristiano. Insgesamt bin ich wohl Dritter nach Jose Mourinho! Auf jeden Fall wird mir viel Aufmerksamkeit zuteil!»

Ganz generell sei es schön, wenn einem Anerkennung für gute Arbeit und dafür, dass man etwas verkörpert, entgegengebracht werde, beteuert der 24-Jährige, der seine Rolle als Vorbild für viele junge Portugiesen ernst nimmt: «Ich bin nicht jemand, der zornig wird, wenn mich jemand auf der Strasse anspricht – schliesslich war ich auch mal so. Ich war einmal ein kleiner Junge, der Valentino Rossi nach einem Autogramm fragte und ihm irgendeinen Fitzel Papier hinhielt. Ich kenne das Gefühl und weiss, dass es einen negativen Effekt gehabt hätte, wenn er mich zurückgewiesen hätte. Und deshalb tue ich das nicht. Die Fans sehen mich im Fernsehen und bekommen in den fünf Sekunden, die sie mit mir verbringen, einen Eindruck davon, wie ich als Person bin.»

«Ich will einen guten Einfluss auf die Kids haben, die mir Nachrichten schreiben und mir sagen, dass sie mich bewundern – selbst, wenn ich nur zwanzig davon erreiche, macht mich das glücklich. Es ist unbezahlbar, einen guten Einfluss auf das Leben eines anderen Menschen zu haben. Das ist wichtiger als jeder Vertrag oder ein protziges Auto», beteuert Oliveira, der hart kämpfen musste für seinen Erfolg.

«Die Geschichte meines Lebens und meines Landes. Es sieht so aus, als ob wir immer doppelt so hart für alles kämpfen müssen – das ist die Art der Portugiesen! Ich habe hart gearbeitet, um Resultate zu erreichen und es in Positionen und Teams mit vielen Herausforderungen zu schaffen, und ich hatte am Ende immer Erfolg», erklärt der Moto2-Gesamtzweite des Vorjahres. «Diese Erfahrung hat mich als Mensch gestärkt und mich zu einem schnelleren Fahrer gemacht. Wenn ich auf einem siegfähigen Bike fahre, dann gewinne ich: So einfach ist das.»

Rookies-Wertung nach 9 von 19 Rennen

1. Quartararo 67. 2. Mir 39. 3. Oliveira 15. 4. Bagnaia 11.

MotoGP Ergebnis, Sachsenring

1. Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen

1. Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56.

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