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Marc Márquez (Honda): Warum er 2019 weniger stürzt

Von Nora Lantschner
Sachsenring- und Schräglagen-König Marc Márquez

Sachsenring- und Schräglagen-König Marc Márquez

Fünf Siege, ein Ausfall und 58 Punkte Vorsprung: Marc Márquez (Honda) kann den Sommer genießen. Der fünffache MotoGP-Weltmeister wirkt 2019 sattelfester – und er hat eine einfach klingende Erklärung.

«Im Vorjahr war die Lederkombi immer neu, weil ich an jedem Wochenende gestürzt bin», lachte Marc Márquez, als er nach seinem zehnten Sachsenring-Triumph in Serie auf die Gebrauchsspuren an seinem Alpinestars-Leder angesprochen wurde. «In diesem Jahr bin ich seit Le Mans – abgesehen vom Test in Montmeló – nicht mehr gestürzt. Das ist gut. Das ist eine Statistik, bei der ich immer wieder betone: 'Ich will mich verbessern, ich will mich verbessern.' Ich versuche, mich zu verbessern und im Training ruhiger zu sein. Jetzt ist es nach zwei, drei Siegen an der Zeit, dieses Leder zur Seite zu legen und ein anders zu nehmen – und zu versuchen, ein weiteres Rennen zu gewinnen.»

Der souveräne WM-Leader eilt auf der RC213V von Erfolg zu Erfolg. In der WM-Wertung liegt er nach neun Rennen, acht Podestplätzen und fünf Saisonsiegen schon 58 Punkte vor seinem ersten Verfolger, Ducati-Werksfahrer Andrea Dovizioso. Am Sachsenring knackte der 26-jährige Spanier einen weiteren Rekord – er schaffte eine Schräglage von 66 Grad. LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow betonte zuletzt: «Nur weil er es kann, bedeutet das nicht, dass alle anderen es können.»

Wie macht es der Repsol-Honda-Star? «Es sieht von außen und auch laut Cal so aus, als wäre es nicht das einfachste Bike. Aber am Ende, wenn du das Motorrad kennst, dann musst du die verschiedenen Punkte verstehen. In diesem Jahr verlieren wir beim Chassis vielleicht etwas, aber gewinnen an einem anderen Punkt. Es scheint auch, als hätte der Motor mehr Power. Dadurch können wir versuchen, auf der Bremse etwas sicherer zu sein», erklärte er das beeindruckende Verhältnis zu seinem aktuellen Arbeitsgerät.

In Austin/Texas leistete sich Márquez den einzigen Fehltritt in der ersten Saisonhälfte, als er in Führung liegend zu Boden ging. Insgesamt verbuchte er aber weniger Stürze als in den vorangegangen Jahren. Seine Erklärung klingt einfach: «Alles dreht sich darum, konzentriert zu sein. Wenn du sehr, sehr konzentriert auf dem Motorrad bist, kannst du viele Stürze verhindern. Ich stürze weniger, das stimmt. Aber hat jemand meine Saves gezählt? Ich nicht», schmunzelte er. «Ich stürze weniger, aber ich rette mich öfter. Du musst so konzentriert sein.»

«Wenn man sich die Videos anschaut, ich oder jeder andere würde sechs Mal stürzen, er kann es sechs Mal korrigieren», warf Crutchlow ein.

«In der ersten Kurve hatte ich drei oder vier Saves», gab Márquez nach dem Motorrad Grand Prix Deutschland schmunzelnd zu. «Aber es ist einfach so. Beim Test in Montmeló war ich zum Beispiel nicht zu 100 Prozent konzentriert – mir ist das Vorderrad weggerutscht und ich bin gestürzt. Weil ich nicht fokussiert genug war», bekräftigte er. «Das ist der Weg, die Honda zu fahren, das Limit zu finden und der Schnellste zu sein.»

Wie hat es der fünffache MotoGP-Champion geschafft, sein Konzentrationslevel zu verbessern? «Erfahrung. Die Erfahrung, die Atmosphäre im Team, diese Dinge helfen. Es bedeutet nicht, dass ich im letzten Jahr oder vor zwei Jahren nicht konzentriert war, aber wenn du konzentriert bist, mehr Erfahrung hast und verstehst, dass es nicht nötig ist, in jeder Runde des Trainings 100 Prozent zu geben, dann hilft das eine Menge.»

MotoGP Ergebnis, Sachsenring:

1. Marc Márquez. 2. Viñales. 3. Crutchlow. 4. Petrucci. 5. Dovizioso. 6. Miller. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Morbidelli. 10. Bradl. 11. Rabat. 12. Pol Espargaró. 13. Iannone. 14. Nakagami. 15. Abraham. 16. Syahrin. 17. Bagnaia. 18. Oliveira.

WM-Stand nach 9 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 185. 2. Dovizioso 127. 3. Petrucci 121. 4. Rins 101. 5. Viñales 85. 6. Rossi 80. 7. Miller 70. 8. Quartararo 67. 9. Crutchlow 67. 10. Pol Espargaró 56.

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