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Cal Crutchlow (Honda/2.): «Ich bin noch schnell»

Von Nora Lantschner
Cal Crutchlow war in Sepang viel beschäftigt

Cal Crutchlow war in Sepang viel beschäftigt

Der 34-jährige Cal Crutchtow beendete den ersten MotoGP-Test nach der Winterpause in Sepang auf Platz 2. Dabei ist der LCR-Honda-Pilot mit der RC213V für die Saison 2020 noch nicht zufrieden.

Am Samstag hatte Cal Crutchlow in Malaysia bemängelt, dass das Feeling für die Front auf der neuen Honda noch schlechter als im Vorjahr sei. Trotzdem beendete er die dreitägigen Testfahrten auf Platz 2 der kombinierten Zeitenliste. «Eine schnelle Rundenzeit zu fahren und auf dem Podest zu landen, das sind zwei unterschiedliche Geschichten», relativierte der LCR-Fahrer das Ergebnis. «Ich bin mir sicher, dass einige der Jungs, die heute eine schnelle Rundenzeit gefahren sind, das ganze Jahr über nicht in die Nähe des Podiums kommen werden. Wir haben es im Vorjahr bei Bagnaia gesehen, der hier im Test raketenschnell war und dann kaum in die Top-8 fuhr.»

«Wenn man sich die Pace anschaut, dann war es ein positiver Tag, aber es war kein Rennen. Wir müssen sehen, wie es ausschaut, wenn wir nach Katar kommen und die Saison beginnt. Es war aber nett für mich, die Luftwege zu öffnen und ein bisschen zu pushen», fuhr der 34-jährige Brite fort. «Ich war schon auf dem Podest und ich weiß daher, dass ich das Potenzial dafür habe. Aber ich wiederhole, mit dem Bike, auf dem ich sitze, scheint es schwierig. Es lässt sich nicht einfach fahren und wir müssen herausfinden, wie wir es mit diesen Reifen zum Laufen bringen. Wir haben zwei verschiedene Szenarien – das Chassis und der Motor. Das Problem ist, dass der Motor praktisch fertig ist, also müssen wir darum herum arbeiten.»

Wie bewerte Cal den neuen Honda-Motor? «Auf der Geraden und in der Beschleunigung bin ich happy damit, aber wenn es darum geht, das Motorrad zu verzögern, dann nicht», fasste er kurz und knapp zusammen.

Der wunde Punkt ist und bleibt aber das mangelnde Feeling für dir Front. «Im Kurveneingang ist es schlimmer als im Vorjahr», bekräftigte Crutchlow. «Es ist besser am Kurvenausgang und auf der Geraden, aber im Kurveneingang glaube ich, dass es schlimmer als im Vorjahr ist. Wir müssen einen Weg finden, entweder über das Set-up, was es aber nicht wirklich ist… Also muss an der Elektronik gearbeitet werden. Aber da ist es so, dass wir alle die Einheitselektronik haben und es Dinge gibt, die man nicht machen. Aber wir arbeiten mit Honda zusammen und sie arbeiten an dem, was wir bemängeln. Natürlich geben wir ihnen auch positives Feedback, aber damit das Bike besser und wir schneller werden, arbeiten sie an den Mängeln – und das werden sie weiterhin tun mit Marc, Alex und mir – und Taka, aber der ist in einer etwas anderen Situation», verwies er auf seinen Teamkollegen Takaaki Nakagami, der nach einer Schulter-OP im vergangenen Oktober noch nicht zu 100 Prozent fit ist.

Welche positiven Aspekte nimmt Cal im Hinblick auf die Saison 2020 aus Sepang mit? «Das Positive ist, dass ich immer noch schnell bin. Es sollte all diese Fahrer brechen, dass ich auf keinem Motorrad gesessen bin, seit ich in Jerez abgestiegen bin. Und dann komme ich hierher und bin schnell», gab er in seiner gewohnt trockenen Art zum Besten.

Ganz untätig war der Brite im Winter aber nicht, denn er spulte ganze 6688 km auf seinem Rennrad ab. Trotzdem sagte er am Sonntag: «Ich fühle mich, als wäre ein Bus über mich drübergefahren, weil ich vorher nicht gefahren bin, um mich körperlich in Form zu bringen. Aber ich glaube, meine Hände sehen im Vergleich zu den anderen besser aus. Mir geht es gut, ich fühle mich nicht allzu schlecht. Am Montagfrüh werden sie mich aus dem Flugzeug ziehen müssen, also wenn jemand auf demselben Flug ist, kann er mir also helfen. Aber ja, es ist wirklich merkwürdig, dass ich einfach absteigen, nichts machen und dann zurückkommen kann – um dann konkurrenzfähig zu sein. Aber das funktioniert für mich so am Besten. Ich weiß im Hinblick auf die Saison, dass ich den Speed noch habe. Das ist immer positiv.»

In zwei Wochen wird Crutchlow in Katar die Arbeit wieder aufnehmen. Erwartet er für den zweiten Pre-Season-Test neue Chassis-Teile? «Ich hoffe es. Ich weiß aber noch nichts darüber, wir haben noch nicht darüber gesprochen. Ich will einige Dinge testen, die wir hier schon ausprobiert haben, und zu denen ich heute nicht mehr gekommen bin. Katar ist ein richtig guter Ort dafür, weil es eine Strecke ist, die die Stärken und Schwächen unterstreicht. Die Strecke hat alles – enge Kurven, schnelle Kurven, eine lange Gerade, harte Bremszonen. Hoffentlich können wir dort einige Schlüsse ziehen.»

Hat bei Honda der Fahrer einen größeren Einfluss auf die Ergebnisse? «Die Fahrer waren immer die, die bei Honda den Unterschied machen müssen», erklärte der LCR-Fahrer. «Du musst fahren und lernen, mit der Situation, die du unter dir vorfindest, umzugehen. Deshalb ist es meiner Meinung nach aber auch eine größere Genugtuung, wenn dann das Resultat kommt.»

MotoGP-IRTA-Test Sepang, Sonntag, 9. Februar:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
10. Joan Mir, Suzuki, 1:58,736, + 0,387
11. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
12. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
13. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,838, + 0,489
14. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
15. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
16. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
17. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
18. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,169, + 0,820
19. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
20. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
21. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
22. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
23. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
25. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799

MotoGP-IRTA-Test Sepang, kombinierte Zeitenliste:

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:58,349 min
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:58,431 min, + 0,082 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:58,450, + 0,101
4. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:58,502, + 0,153
5. Valentino Rossi, Yamaha, 1:58,541, + 0,192
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:58,606, + 0,257
7. Pol Espargaró, KTM, 1:58,610, + 0,261
8. Jack Miller, Ducati, 1:58,616, + 0,267
9. Dani Pedrosa, KTM, 1:58,662, + 0,313
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:58,694, + 0,345
11. Joan Mir, Suzuki, 1:58,731, + 0,382
12. Miguel Oliveira, KTM, 1:58,764, + 0,415
13. Marc Márquez, Honda, 1:58,772, + 0,423
14. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:58,831, + 0,482
15. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:58,859, + 0,510
16. Maverick Viñales, Yamaha, 1:58,893, + 0,544
17. Johann Zarco, Ducati, 1:58,951, + 0,602
18. Alex Márquez, Honda, 1:59,042, + 0,693
19. Brad Binder, KTM, 1:59,104, + 0,755
20. Tito Rabat, Ducati, 1:59,549, + 1,200
21. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:59,697, + 1,348
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:59,841, + 1,492
23. Takaaki Nakagami, Honda, 1:59,860, + 1,511
24. Iker Lecuona, KTM, 1:59,898, + 1,549
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:00,100, + 1,751
26. Mika Kallio, KTM, 2:00,148, + 1,799
27. Lorenzo Savadori, Aprilia, 2:03,150, + 4,801
28. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:03,674, + 5,325

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