Maverick Viñales: «Das macht das Warten noch härter»
Maverick Viñales fühlt sich bereit für die MotoGP-Saison 2020
Am Sonntag feierte Maverick Viñales endlich den ersten Sieg der Saison, wenn auch nur in virtueller Form: «Die eSport-Rennen waren fantastisch, wir hatten viel Spaß und ich habe es wirklich genossen, gegen die anderen Fahrer anzutreten. Du spürst die Atmosphäre; sicher ist es ein Spiel, aber es ist auch ein Wettkampf. Es ist etwas anders, als wenn du normalerweise das Visier zumachst, aber ich hoffe, dass es die Leute zu Hause trotzdem genossen haben, uns bei einer anderen Art von Rennen zuzusehen.»
Nach drei Bestzeiten in den vier Wintertests galt der Yamaha-Werksfahrer als Mitfavorit auf die WM-Krone, aber auch der 25-jährige Spanier muss sich aufgrund der Coronakrise in Geduld üben, ehe es auf der echten Rennstrecke zur Sache geht. «Das ist gerade ein Moment der Unsicherheit, wir wissen nicht, wann wir wieder anfangen werden. Deshalb trainieren wir einfach nur, um in Form zu bleiben und die gute körperliche Verfassung zu halten. Ich habe noch keinen Plan, ich warte ab, bis wir warten, wann das erste Rennen ansteht. Erst dann werden wir einen machen», erklärte er.
Zuletzt erfuhr SPEEDWEEK.com, dass WM-Promoter Dorna auf einen Neustart am 19. Juli in Jerez hinarbeitet. «Zu wissen, dass das Bike gut ist und wir wieder dazu im Stande waren, schnell und konstant zu sein, macht das Warten noch härter», seufzt Viñales. «Auf der anderen Seite gibt es Yamaha mehr Möglichkeiten zu arbeiten, ich spreche viel mit dem Team. Wir müssen das Maximum aus dieser Situation herausholen.»
Verrückt machen lässt sich der zweifache Saisonsieger von 2019 aber nicht. «Ich bin ruhig, weil ich weiß, dass das Motorrad sich stark verbessert hat. Aber ich habe das Gefühl, als hätten wir noch immer viel Raum, um noch besser zu werden. Das ist das Wichtigste. Wir haben unsere Hausaufgaben erledigt, deshalb macht es mir nichts aus, zu warten, bis wir es am Renntag beweisen können», betonte er.
Viñales weiß aber auch: «Diese Saison ist total anders als ein normales Jahr, ich muss es deshalb auf eine neue Weise angehen, auch das nächste Jahr. Ich spüre, dass ich innerhalb von Yamaha eine Stärke bin, und ich muss dafür sorgen, dass es so bleibt. Wir wissen, dass wir in diesem Jahr großes Risiko eingehen müssen, weil wir vom ersten Tag an bereit sein müssen. Es werden seit dem letzten Mal auf dem Motorrad viele Monate vergangenen sein und wir werden uns schnell anpassen müssen.»
«Ich wünsche mir, dass wir testen können, bevor wir wieder Rennen fahren, wenigstens einen Tag lang», ergänzte der 23-fache GP-Sieger. «Ein Tag ist genug, um das Feeling wieder zu finden und die Reifen zu verstehen. Das wäre positiv, auch wenn es nur am Donnerstag vor dem ersten Rennen passieren würde.»