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Neil Hodgson: «Es fühlte sich wie ein Traum an»

Von Otto Zuber
Neil Hodgson

Neil Hodgson

Der britische GP-Veteran Neil Hodgson erinnert sich in der jüngsten Ausgabe des «Last On The Brakes»-Podcasts an die Anfänge seiner Karriere und an ein ganz besonderes Rennwochenende in Malaysia.

Seine erste volle Saison im WM-Zirkus bestritt Neil Hodgson 1993, im Jahr nach seinem Titelkampf in der britischen 125-ccm-Meisterschaft, die er als 18-Jähriger für sich entschied. Der spätere Superbike-Weltmeister, der heute als TV-Experte für den MotoGP-PayTV-Sender «BT Sport» unterwegs ist, kann sich noch gut an die Anfänge in der Motorrad-WM erinnern, wie er im «Last On The Brakes»-Podcast auf MotoGP.com erzählt.

Besonders lebhaft kann er sich noch an das zweite Rennwochenende jenes Jahres erinnern, das auf dem Shah Alam Rundkurs von Malaysia ausgetragen wurde. «Ich hatte im Jahr zuvor die britische Meisterschaft gewonnen, weshalb mein Vater mich zum Aufstieg in die GP-Szene ermunterte. Es machte keinen Sinn, den Titel zu verteidigen, vielmehr musste ich versuchen, gegen stärkere Fahrer anzutreten», schildert der 46-Jährige.

«Damals war das noch möglich, aber es kostete sehr viel Mühe», fügt Hodgson an, und gesteht: «Es fühlte sich wie ein Traum an und für mich war es auch ein Traum. Denn ich hatte die Schule ohne Abschluss verlassen und arbeitete drei Jahre auf dem Bau, bevor ich im letzten Jahr dann den britischen Meistertitel holte. Erst dann hörte ich Gott sei Dank damit auf, um GP zu bestreiten, und ich konnte es einfach nicht glauben, als ich in diesen kleinen Metallhütten war, in denen es gefühlte 600 Grad heiss war.»

Trotzdem konnte er sein Glück kaum fassen. «Alles, was ich damals wollte, war Motorradfahren. Doch nach dem Training hatte ich nach einer Nachbesprechung, die nicht einmal fünf Minuten dauerte, weil ich nicht wusste, wovon ich sprach, das Bedürfnis einfach nur hinauszugehen und den 500-ccm-Stars zuzusehen, schliesslich waren Schwantz, Rainey und Doohan da auf der Piste», erinnert sich der GP-Veteran.

«Also ging ich raus, lief auf den Servicestrassen herum und beobachtete die Fahrer vom Streckenrand. Ich schlich auch durchs Fahrerlager und startete meine Helden an, ich stand draussen vor ihnen Boxen und sie kamen raus und sagten: ‚Alles klar, Kumpel?‘ Ich versuchte nur, sie dazu zu bringen, mich anzuschauen! Es ist so seltsam, zurückzublicken und zu sehen, wie glücklich ich damals mit 18 oder 19 Jahren war. Es sind tolle Erinnerungen», erklärt Hodgson, der erst beim übernächsten Kräftemessen in Jerez seine ersten WM-Punkte sammelte. In Malaysia musste er den zweiten Nuller in Folge hinnehmen.

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