Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Petrucci fix bei KTM – Jorge Lorenzo als Ducati-Joker

Von Günther Wiesinger
Allmählich werden die Plätze bei den sechs MotoGP-Werksteams rar. Nur bei Ducati und Aprilia ist noch je ein Platz frei. Jorge Lorenzo bedroht den Platz von Andrea Dovizioso.

Im ersten halben Jahr 2020 hat zwar kein MotoGP-Rennen stattgefunden, dafür ging es auf dem Transfermarkt ziemlich rund. Die ersten Schachzüge setzte Yamaha Motor Racing durch die Verpflichtung von Maverick Viñales und Fabio Quartararo für das Monster-Werksteam 2021 und 2022, Rossi wurde ein Platz neben Morbidelli im Petronas-SRT-Team angeboten. Die endgültige Einigung wird noch vor dem Saisonstart in Jerez (19. Juli) verkündet.

Repsol-Honda zog nach und meldete schon vor dem Sepang-Test im Februar die Verpflichtung von Weltmeister Marc Márquez für die Jahre 2021 bis 2024.

Während des Shutdowns verlängerte Ecstar Suzuki die Verträge mit Rins und Mir für zwei Jahre. Ducati verfrachtete Jack Miller für 2021 vom Pramac-Teams in den Winnow-Werksrennstall. letzte Woche einigte sich Aprilia Racing auf einen neuen Deal mit Aleix Espargaró.

Red Bull KTM wollte mit allen vier Fahrern auch 2021 weitermachen, aber Pol Espargaró verabschiedete sich Anfang Juni Richtung Repsol-Honda.

Da KTM für die erst drei Jahre alte RC16 einen Piloten mit Erfahrung brauchte, galt der letztjährige WM-sechste Danilo Petrucci von Anfang an als logischer Kandidat für die Nachfolge.
Der Mugello-GP-Triumphator von 2019 besuchte letzte Woche mit Manager Alberto Vergani. «Wir mögen uns», bestätigte Vergani gegenüber SPEEDEWEEK.com. «Jetzt ist der geeignete Zeitpunkt, um Teil dieses ehrgeizigen Projekts zu werden.»

Inzwischen ist es ein schlecht gehütetes Geheimnis: Petrucci hat sich mit KTM auf einen Ein-Jahres-Vertrag mit Option für 2022 geeinigt.

Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti erklärte vor dem Wochenende, er freue sich, dass Petrucci wieder Platz in einem vielversprechenden Werksteam gefunden habe. Denn Ducati konnte ihm nur einen Superbike-Platz anbieten.

Die nächste Überraschung bahnt sich bei Ducati Corse an. Als Ducati-CEO kürzlich erwähnte, er habe bei den zähen Verhandlungen mit dem dreifachen Vizeweltmeister Andrea Dovizioso (er dürfte inzwischen 5 bis 5,5 Millionen Euro im Jahr kosten) einen Joker in der Tasche, reagierten alle Beteiligten mit Achselzucken, es begann ein Rätselraten.

SPEEDWEEK.com hat das Rätsel gestern gelöst: Ducati Corse holt Jorge Lorenzo zurück, der 2018 auf der Desmosedici drei MotoGP-Siege feierte, wenn es mit «Dovi» zu keiner Einigung kommt.

Auf dessen Manager Simone Battistella ist Domenicali nicht gut zu sprechen, weil er seinen Schützling Álvaro Bautista im Herbst nach 16 Saisonsiegen von Ducati-SBK-Werksteam zu Honda transferierte, für eine kolportierte Jahresgage von 1 Million Euro.

Und wenn Dovizioso einen neuen Werksvertrag unterschreibt, könnte Lorenzo (33) von Ducati im Pramac-Team ein Jahr lang für neue Heldentaten 2022 aufgebaut werden.

Bei den Kundenteams bleibt die Situation bei LCR-Honda interessant. Alex Márquez gilt dort als Fixstarter. Eigentlich ist dieser Rennstall als HRC-Junior-Team geplant. Ob der nächstes Jahr 35 Jahre alte Cal Crutchlow da noch ins Konzept passt oder ob die Japaner ihren Liebling «Taka» Nakagami opfern, bleibt abzuwarten.

So sehen die MotoGP-Teams 2020 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Alex Márquez

Ducati Team
Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Valentino Rossi

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaró, Brad Binder

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith

Pramac Racing
Jack Miller, Francesco Bagnaia

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco

Petronas Yamaha SRT
Fabio Quartararo, Franco Morbidelli

LCR Honda
Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami

Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona

So sehen die MotoGP-Teams 2021 aus

Repsol-Honda
Marc Márquez, Pol Espargaró

Ducati Team
Andrea Dovizioso? Jorge Lorenzo? Jack Miller

Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Fabio Quartararo

Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir

Red Bull KTM Factory Racing
Brad Binder, Danilo Petrucci

Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Bradley Smith? Andrea Iannone? Pecco Bagnaia?

Pramac Racing
Jorge Martin, Jorge Lorenzo? Pecco Bagnaia? Johann Zarco?

Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Johann Zarco?

Petronas Yamaha SRT
Valentino Rossi, Franco Morbidelli

LCR Honda
Alex Márquez, Cal Crutchlow? Takaaki Nakagami?

Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona

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