Andrea Dovizioso: Teilnahme in Jerez nicht in Gefahr
Andrea Dovizioso
Andrea Dovizioso (34) hat bereits 313 MotoGP-Rennen absolviert und seit seinem Debüt in der Königsklasse (in Katar 2008 auf der SCOT-Honda) nie einen Wettkampf verpasst. Und der Ducati-Werksfahrer wird diese beispiellose Bilanz auch nach seinem Motocross-Unfall im gestrigen MX2-Rennen im Rahmen der regionalen Motocross-Meisterschaft auf der WM-Strecke «Monte Coralli» von Faenza nicht ruinieren.
Denn nach der operativen Fixierung des Schlüsselbeinbruchs wird «Dovi» keine Mühe haben, nach zweieinhalb Wochen am 15. Juli beim MotoGP-Test in Jerez wieder mit voller Kraft auf seine Ducati Desmosedici GP20 zu steigen.
Zur Erinnerung: Reinhold Roth eroberte schon 1987 in Hockenheim einen Tag nach seinem Crash samt Schlüsselbeinbruch in Hockenheim Platz 3 beim GP von Deutschland.
Und Jorge Lorenzo schaffte im Movistar-Yamaha-Werksteam 2013 in Assen sogar zwei Tage nach seinem Schlüsselbeinbruch samt Operation den erstaunlichen fünften Platz.
Natürlich gingen bei manchen Mittbewerben die Augenbrauen hoch, als «Dovi» von Ducati kurz vor Beginn der MotoGP-Saison (19. Juli in Jerez) und 13 Rennen an den nächsten 18 Wochenenden eine Freigabe für ein Motocross-Rennen erhielt.
Anderseits besteht auch bei jedem Rennstreckentraining mit einem modifizierten Superbike eine Verletzungsrisiko, trotzdem nahmen die meisten MotoGP-Fahrer zuletzt diese Gefahr auf sich – von Rossi, Viñales, Zarco bis zu Morbidelli und Rins. KTM hat nicht einmal gezögert, Miguel Oliveira die Teilnahme am portugiesischen Superbike-Meisterschaft in Estoril zu erlauben, obwohl er bei diesem Seitensprung eine weiße R1-Yamaha einsetzte.
Schlüsselbeinbrüche sind außerdem sogar beim Training mit dem Mountainbike oder Rennrad keine Seltenheit.
Bei Yamaha erinnert man sich an die Saison 2017. Damals hatte sich Rossi wegen der Verletzungsgefahr während der GP-Saison ein Motocross-Trainingsverbot auferlegt.
Aber dann stürzte Valentino am 31. August mit einer Enduro-Yamaha, erlitt rechts Brüche von Schien- und Wadenbein – und musste deshalb auf den geliebten Misano-GP verzichten.
Bei Ducati Corse bestehen momentan keine Bedenken, was den Einsatz des dreifachen Vizeweltmeisters in Jerez betrifft.
«Dovi wird für Jerez okay sein», versicherte sein Manager Simone Battistella heute gegenüber SPEEDWEEK.com.
Auch Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti hat keine Zweifel. «Dovi wird sicher in Jerez fahren können», ist er überzeugt.