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Brad Binder (KTM): «Halte nichts von Zielen»

Von Maximilian Wendl
Brad Binder will seine Geschwindigkeit in Punkte ummünzen

Brad Binder will seine Geschwindigkeit in Punkte ummünzen

MotoGP-Rookie Brad Binder ist schnell, aber noch zu ungestüm. Nach einem Ausritt und einem Sturz ist die Ausbeute mit drei WM-Punkten mager. In Brünn will er das ändern und profitiert dabei von guten Erinnerungen.

An die Rennstrecke in Brünn denkt Brad Binder ganz besonders gerne zurück. Im Vorjahr saß der Südafrikaner dort zum ersten Mal auf einer MotoGP-KTM, als er zur Belohnung seines ersten Moto2-Erfolgs in Tschechien Testfahrten bestreiten durfte. «Es war fantastisch. Es war ein Deal, den ich mit Pit Beirer ausgehandelt hatte. Ich durfte 20 oder 30 Runden fahren und kam dadurch auf den Geschmack, eine MotoGP-Maschine zu fahren.»

Damals kursierte noch der Plan, er würde 2020 für das Red Bull KTM Tech3-Team auf Punktejagd gehen. Das hat sich aber geändert, denn Brad Binder wurde direkt in das Werksteam befördert, weil dirt durch den Abgang von Zarco ein Platz frei wurde. Dort zeigte er zwar auf Anhieb seine Schnelligkeit, nach den ersten zwei Rennen stehen aber nur drei Punkte zu Buche.

Eine bessere Ausbeute machte sich Binder selbst kaputt, weil er im zweiten Rennen direkt nach dem Start seinen Markenkollegen Miguel Oliveira abräumte und später spektakulär stürzte. Und auch im ersten Rennen kostete ihn ein Ausritt eine bessere Platzierung.

Zumindest Oliveira hat ihm verziehen. An Binder selbst nagt der Unfall aber immer noch: «Ich hab' ihn rausgeworfen, das ist die Geschichte des Wochenendes. Ich habe die Ducati innen nicht gesehen und dann war es schon zu spät. Ich habe mich entschuldigt und wenn ich es ändern könnte, würde ich es tun.»

Ändern möchte Binder hingegen nicht die Herangehensweise an das anstehende Wochenende: «Ich möchte an meiner Renngeschwindigkeit arbeiten. Ich habe in den ersten beiden Rennen gute Arbeit geleistet. Die Ergebnisse zeigen das allerdings nicht und das wollen wir ändern. Ich will das Positive mitnehmen und aus meinen Fehlern lernen.»

Ein Ziel für die Saison könnte übrigens lauten: «Rookie of the Year». Binder widerspricht: «Um ehrlich zu sein, ich setze mir keine Ziele. Ich halte davon nichts. Man könnte entweder besser sein, als man zuvor erwartet hat, man könnte aber auch enttäuscht sein, wenn man seine Vorgabe nicht erreicht.» Bedeutet für den Moto3-Weltmeister von 2016: «Ich gebe in jedem Rennen einfach 100 Prozent, ich will das Maximum aus jedem Tag herausholen. Jerez war insgesamt gut, nur die Ausbeute war es nicht.»

Das Selbstvertrauen und auch den Respekt hat sich Binder erarbeitet. Jetzt muss die KTM RC16 nur noch zum Kurs passen. Tut sie das? «Das weiß ich nicht. Das werden wir erst am Freitag sehen, aber ich kann es mir gut vorstellen. Unser Motorrad funktioniert in diesem Jahr sehr gut. Ich erwarte, dass wir ein gutes Wochenende haben werden», ist Binder optimistisch. Sollte er das umsetzen, dann könnten sich seine positiven Erinnerungen an Brünn vermehren.

WM-Stand nach 2 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM nach 2 von 14 Rennen:

1. Yamaha 50. 2. Ducati 26. 3. Honda 19. 4. KTM 19. 5. Suzuki 11. 6. Aprilia 5.

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