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Brad Binder (KTM): «Auf dem Papier viel schlechter»

Von Tim Althof
Red Bull KTM-Werksfahrer Brad Binder erlebte eine anstrengende MotoGP-Testwoche in Katar. Neben einigen Stürzen waren die Zeiten auf dem Losail International Circuit nicht sehr konkurrenzfähig.

Brad Binder beendete die Testarbeit in Katar auf dem ernüchternden 17. Rang, er verlor mehr als 1,5 Sekunden auf Ducati-Werksfahrer Jack Miller, der am Mittwoch einen inoffiziellen Rekord in den Asphalt der MotoGP-Strecke brannte. Dennoch war Binder mit einer Zeit von 1:54,691 min nur 0,165 Sekunden hinter seinem Red Bull KTM-Teamkollegen Miguel Oliveira. Am letzten Tag machte das Wetter den MotoGP-Piloten einen Strich durch die Rechnung.

«Wir haben am Freitag elf Runden zurückgelegt, aber die meisten durch die Boxengasse, um einige Startversuche durchzuführen. Es war ein lustiger Tag, aber es ist sehr unglücklich, dass wir den ganzen Tag verloren haben», erklärte Binder am Freitagabend. «Der Wind war stark, aber schlimmer war der Sand auf der Strecke. Ich habe schnell gemerkt, dass es zu viel Risiko wäre zu pushen. Wir haben uns dann entschieden, dass wir nur Kleinigkeiten überprüfen, um am Rennwochenende bereit zu sein.»

«Auf dem Papier sieht es deutlich schlechter aus als in Wirklichkeit», betonte der Südafrikaner und fügte hinzu: «Beim Rennen wird sich das Bild noch einmal verändern. Es war ein herausfordernder Test für uns KTM-Fahrer und wir wissen alle, dass uns das Layout der Strecke nicht so liegt. Dennoch haben wir gute Ideen und wir werden deutlich näher an die Spitze kommen.»

«Am letzten Testtag hatten wir drei Dinge, die wir testen wollten und es ist schade, dass es nicht funktioniert hat. Unser Testteam hat dies allerdings bereits alles getestet, deshalb können wir es beruhigt beim Rennwochenende ausprobieren, wir sind uns relativ sicher, dass es funktionieren wird», lobte der 25-Jährige die Arbeit von KTM-Testpilot Dani Pedrosa. «Wir haben zwar den ganzen Tag verloren, aber genauso schlimm ist es, dass wir so viel Zeit verloren haben mit meinen ganzen Stürzen. Ich bin sehr enttäuscht darüber, aber am Ende ist es, wie es ist.»

Binder kam 2020 als MotoGP-Rookie in das KTM-Werksteam und zeigte gleich bei den ersten Rennen, wie groß sein Potenzial ist. In Brünn sicherte er KTM den ersten MotoGP-Erfolg. «Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr habe ich mich mental weiterentwickelt, denn ich weiß, wozu ich im Stande bin und ich bin mir sicher, dass ich mindestens um die Top-5 kämpfen kann. Ich gehe in das erste Rennen mit sehr viel mehr Selbstvertrauen als letzte Saison, ich verstehe die Klasse und das Motorrad viel besser und ich bin insgesamt entspannter als vor der letzten Saison. Mein Ziel für den Saisonstart ist es, das bestmögliche Ergebnis zu holen.»

Sollten beim Saisonstart in zwei Wochen ähnliche Streckenbedingungen in Katar herrschen, kann die Veranstaltung über die Bühne gehen? «Als ich auf der Strecke war, fühlte es sich nicht so schlecht an, aber wenn ich mich umdrehte, dachte ich, dass ich auf einer Motocross-Piste bin», berichtete Binder lachend. «Es ist schwer zu sagen, ob man unter diesen Bedingungen Rennen fahren kann, einerseits fühlt es sich nicht so verkehrt an, aber in Wirklichkeit ist die Strecke in keinem guten Zustand. Der Sand verdeckte alle schwarzen Markierungen und Anhaltspunkte auf der Strecke, alles sah gleich aus. Ich glaube, wir könnten das Rennen fahren, aber es wäre sehr schwierig und ich denke, wir würden viele Stürze erleben.»

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

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