Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Erfolgreiche Neulinge: Die MotoGP-Rookies-of-the-Year

Von Sarah Göpfert
2021 gab es zwischen Jorge Martin und Enea Bastianini ein heißes Duell um den Titel «Rookie of the Year», bei dem sich Martin mit einer beeindruckenden Statistik durchsetzte. Wer hat dieses Jahr die Chance auf den Titel?

Seit 2002 wird in der Königsklasse der Neuankömmling, der während seiner ersten Saison die meisten WM-Punkte sammelt, mit dem Rookie-of-the-Year-Award geehrt. Erstmalig sicherte sich der Japaner Daijiro Kato mit WM-Rang 7 diesen Titel 2002, nachdem er sich gegen John Hopkins und Pere Riba durchgesetzt hatte.
2003 und 2006 folgten Kato spätere MotoGP-Stars wie Nicky Hayden und Dani Pedrosa, beide fuhren in ihrer Premierensaison für das Repsol Honda Team. Konkurrenzlos gewannen 2007 Sylvain Guintoli mit Gesamtrang 16 und 2016 Tito Rabat mit WM-Platz 21 die Wertung, da sie im jeweiligen Jahr als einziger Rookie im MotoGP-Grid standen.

Stefan Bradl startete 2012 für LCR Honda erstmalig in der ranghöchsten Motorradklasse und musste sich gegen fünf weitere Piloten behaupten. Mit 135 Punkten und WM-Rang 8 sicherte er sich den Titel souverän vor Michele Pirro, dem Kolumbianer Yonny Hernandez, sowie Danilo Petrucci, Mattia Pasini und Ivan Silva.
Seit Einführung der Rookie-of-the-Year-Wertung 2002 schaffte es bisher nur ein Pilot, die Weltmeisterschaft in seinem ersten Jahr zu gewinnen. Dieses Kunststück gelang Repsol Honda-Star Marc Márquez, als er sich 2013 mit vier Punkten Vorsprung vor Jorge Lorenzo (Yamaha) seinen ersten von sechs MotoGP-WM-Titeln sicherte.

Pol Espargaró holte 2014 mit WM-Rang 6 den Award für das Monster Yamaha Tech 3 Team, bevor sich sein spanischer Landsmann Maverick Viñales im Folgejahr auf der Suzuki GSX-RR gegen drei weitere Rookies durchsetzte. Obwohl er 2020 in fünf Rennen die Zielflagge nicht sah, krönte sich Brad Binder zum erfolgreichsten Neueinsteiger des Jahres.

In der vergangenen Saison lieferten sich Jorge Martin (Pramac Ducati) und Enea Bastianini (Avintia) einen heißen Kampf um den Titel, den sich Martin am Ende mit neun Punkten Vorsprung schnappte. Luca Marini (Sky VR46 Avintia) und Lorenzo Savadori (Aprilia) waren hingegen weit abgeschlagen. Insgesamt vier Podestplätze (P3 in Doha, P1 in Spielberg 1, P3 in Spielberg 2, P2 in Valencia) machten Martin zum besten Neueinsteiger des Jahres. Der Madrilene beeindruckte in seiner Premierensaison mehrfach, als erster MotoGP-Rookie seit einem gewissen Marc Márquez 2013 in Austin sicherte er sich schon in seinem Qualifying in der Königsklasse den besten Startplatz.

Ebenfalls schon beim zweiten Grand Prix war das zuvor auch Casey Stoner (Doha 2006) gelungen. Einen perfekten Qualifying-Einstand mit Pole im ersten Versuch schaffte in der MotoGP-Ära (seit 2002) dagegen nur Jorge Lorenzo (Doha 2008).

Mit seinem dritten Platz in seinem zweiten MotoGP-Rennen in Doha reihte sich Martin in eine Liste namenhafter Größen ein. In die Top-3 der «premier class» schafften es in einem ihrer ersten zwei Rennen in den vergangenen 20 Jahren nur Marc Márquez (P3 im ersten Rennen 2013), Lorenzo (P2 im ersten Rennen 2008), Pedrosa (P2 im ersten Rennen 2006) und Ukawa (P3 im zweiten Rennen 2001).

Im ersten Spielberg-Rennen bestieg der 23-jährige Rookie erstmals das oberste Treppchen, was zuletzt Brad Binder 2020 (Brünn) und insgesamt erst drei weiteren Piloten (Márquez Austin 2013, Pedrosa China 2006, Lorenzo Portugal 2008) im Debüt-Jahr gelungen war. Mit seinem Sieg in Spielberg wurde Martin außerdem der erste Rookie in einem Kundenteam sowie der erste Red Bull Rookies Cup-Champion, der einen Grand Prix in der Königsklasse gewann.

In diesem Jahr werden mit Marco Bezzecchi (VR46 Racing Team), Remy Gardner und Raúl Fernández (beide Tech3 KTM) sowie Fabio Di Giannantonio (Gresini Racing) insgesamt vier Moto2-Aufsteiger im MotoGP-Feld vertreten sein. Darryn Binder (WITHU Yamaha RNF Racing) wagt hingegen den direkten Sprung aus der Moto3-Klasse.

Beim Test in Jerez Mitte November hatte der Ducati-Pilot Di Giannantonio die Nase vorn, er beendete seine ersten MotoGP-Tage auf Rang 19. Dicht dahinter folgten Fernández (20.) und Moto2-Weltmeister Gardner (22.).

MotoGP-Rookie-of-the-Year-Award

2002 (3 Rookies): Daijiro Kato (Honda)
2003 (7 Rookies): Nicky Hayden (Honda)
2004 (4 Rookies): Rubén Xaus (Ducati)
2005 (3 Rookies): Toni Elías (Yamaha)
2006 (4 Rookies): Dani Pedrosa (Honda)
2007: (1 Rookie): Sylvain Guintoli (Yamaha)
2008: (4 Rookies): Jorge Lorenzo (Yamaha)
2009 (3 Rookies): Mika Kallio (Ducati)
2010 (6 Rookies): Ben Spies (Yamaha)
2011 (2 Rookies): Cal Crutchlow (Yamaha)
2012 (6 Rookies): Stefan Bradl (Honda)
2013 (6 Rookies): Marc Márquez (Honda)
2014 (4 Rookies): Pol Espargaró (Yamaha)
2015 (4 Rookies): Maverick Vinales (Suzuki)
2016 (1 Rookies): Tito Rabat (Honda)
2017 (4 Rookies): Johann Zarco (Yamaha)
2018 (5 Rookies): Franco Morbidelli (Honda)
2019 (4 Rookies): Fabio Quartararo (Yamaha)
2020 (3 Rookies): Brad Binder (KTM)
2021(4 Rookies): Jorge Martin (Ducati)

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312212013 | 9