Lenovo Ducati 2023: Pecco Bagnaia mit Startnummer 1
Nach der äußert erfolgreichen Saison 2022 – Gewinn der «Triple Crown» in der MotoGP- und Superbike-WM – lud Ducati unter dem Motto «Campioni in Pista», also Champions auf der Piste, zur offiziellen Vorstellung der Werksteams aus der Königsklasse und der seriennahen Weltmeisterschaft in den Ski-Nobelort Madonna di Campiglio im Trentino.
«Zum ersten Mal halten wir die MotoGP- und Superbike-Vorstellung gemeinsam ab. Hinter uns liegt ein besonderes Jahr, in dem wir zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens in einem Jahr alle Titel in der MotoGP- und Superbike-WM gewonnen haben. Es war auch in Hinsicht auf die Verkaufszahlen das bisher beste Jahr, wir haben die Marke der 60.000 Motorräder überschritten», erinnerte Ducati-CEO Claudio Domenicali bei dieser Gelegenheit.
Gigi Dall’Igna, General Manager von Ducati Corse, verriet SPEEDWEEK.com im Vorfeld der Präsentation: «Ich hatte den besten Winter meines Lebens. Nach neun Jahren… Es war eine lange Reise. Und ich hätte es nie geschafft ohne mein fabelhaftes Team. Ich bin nur ein Mosaikstein des Erfolgs.»
Mit dem Gewinn des MotoGP-Fahrer-Titels durch Francesco «Pecco» Bagnaia (26) erfüllte sich für Dall’Igna ein Lebenstraum, umso stolzer blickte der Ducati-Mastermind am Montag bei der Enthüllung auf die GP23 mit der Startnummern 1.
Bagnaia entschied sich als Titelverteidiger (wie SBK-Champion Álvaro Bautista) tatsächlich für diese prestigeträchtige Startnummer – als erst vierter Weltmeister der MotoGP-Ära nach Casey Stoner (mit #1 in den Jahren 2008 und 2012), Jorge Lorenzo (2011) und Nicky Hayden (2007).
Keiner verteidigte den MotoGP-Titel mit der #1 auf dem Bike bisher erfolgreich. Davon ließ sich Pecco offenbar nicht abschrecken. «Es war eine ziemlich komplizierte Entscheidung, ich bin aber sehr glücklich damit», hielt er fest. Seine 63 ist im Design der roten Nummer 1 übrigens klein eingearbeitet.
Dall’Igna meinte zur Mission Titelverteidigung: «Es ist eine sehr schwierige Herausforderung, das zeigt auch ein Blick auf die Statistik. Nur wenige Fahrer konnten den Titelgewinn im folgenden Jahr wiederholen», weiß der 56-jährige Italiener. «Wir sind Weltmeister, wir müssen aber mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben. Bescheidenheit ist eine wichtige Eigenschaft, im Rennsport und im Leben.»
Zum technischen Aspekt kündigte der Technik-Fuchs so viel an: «Einige Neuheiten sind schon am Motorrad, andere werden wir erst in Sepang zeigen, vor allem bei der Aerodynamik.»
Äußerlich fällt am Design auf: Neu auf der Verkleidung ist das Monster-Logo. Mit dem MotoGP-Ausstieg von Suzuki wurde beim amerikanischen Energy-Drink-Hersteller ein Budget frei, nun also wirbt das Ducati-Werksteam für Monster.
Dieser neue «Main Partner» hat zur Folge, dass sich Ducati-Lenovo-Neuzugang Enea Bastianini (25) nach vielen Jahren von Red Bull trennen musste.
Die Erfolge des Ducati-MotoGP-Werksteams seit 2003
2003: Neun Podestplätze (1x Sieg, 2x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 4 mit 177 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 6 mit 128 Punkten
2004: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 9 mit 117 Punkten
Troy Bayliss WM-Rang 14 mit 71 Punkten
2005: Vier Podestplätze (2x Sieg, 1x zweiter Platz, 1x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 6 mit 157 Punkten
Carlos Checa WM-Rang 9 mit 138 Punkten
2006: Neun Podestplätze (4x Sieg: Troy Bayliss siegte als Ersatzfahrer in Valencia, 4x
zweiter Platz, 1x dritter Platz)
Loris Capirossi WM-Rang 3 mit 229 Punkten
Sete Gibernau WM-Rang 13 mit 95 Punkten
2007: 18 Podestplätze (11x Sieg, 4x zweiter Platz, 3x dritter Platz)
Casey Stoner Weltmeister mit 367 Punkten
Loris Capirossi WM-Rang 7 mit 166 Punkten
2008: Elf Podestplätze (6x Sieg, 3x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 2 mit 280 Punkten
Marco Melandri WM-Rang 17 mit 51 Punkten
2009: Neun Podestplätze (4x Sieg, 1x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 220 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 13 mit 104 Punkten
2010: Zehn Podestplätze (3x Sieg, 2x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Casey Stoner WM-Rang 4 mit 225 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 7 mit 163 Punkten
2011: Zwei Podestplätze (2x dritter Platz)
Valentino Rossi WM-Rang 7 mit 139 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 8 mit 132 Punkten
2012: Zwei Podestplätze (2x zweiter Platz)
Valentino Rossi WM-Rang 6 mit 163 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 122 Punkten
2013: Kein Podestplatz
Andrea Dovizioso WM-Rang 8 mit 140 Punkten
Nicky Hayden WM-Rang 9 mit 126 Punkten
2014: Drei Podestplätze (1x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 187 Punkten
Cal Crutchlow WM-Rang 13 mit 74 Punkten
2015: Neun Podestplätze (5x zweiter Platz, 4x dritter Platz)
Andrea Iannone WM-Rang 5 mit 188 Punkten
Andrea Dovizioso WM-Rang 7 mit 162 Punkten
2016: Zehn Podestplätze (2x erster Platz, 3x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 5 mit 171 Punkten
Andrea Iannone WM-Rang 9 mit 112 Punkten
2017: 15 Podestplätze (6x erster Platz, 4x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 261 Punkten
Jorge Lorenzo WM-Rang 7 mit 137 Punkten
2018: 13 Podestplätze (7x erster Platz, 4x zweiter Platz, 2x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 245 Punkten
Jorge Lorenzo WM-Rang 9 mit 134 Punkten
2019: 12 Podestplätze (3x erster Platz, 3x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 2 mit 269 Punkten
Danilo Petrucci WM-Rang 6 mit 176 Punkten
2020: Drei Podestplätze (2x erster Platz, 1x dritter Platz)
Andrea Dovizioso WM-Rang 4 mit 135 Punkten
Danilo Petrucci WM-Rang 12 mit 78 Punkten
2021: 14 Podestplätze (6x erster Platz, 3x zweiter Platz, 5x dritter Platz)
Francesco Bagnaia WM-Rang 2 mit 252 Punkten
Jack Miller WM-Rang 4 mit 181 Punkten
2022: 17 Podestplätze (8x erster Platz, 3x zweiter Platz, 6x dritter Platz)
Francesco Bagnaia Weltmeister mit 265 Punkten
Jack Miller WM-Rang 5 mit 189 Punkten
Bisher 65 MotoGP-Siege
Casey Stoner: 23 Siege (2007: Doha, Istanbul, Shanghai, Barcelona, Donington Park, Laguna Seca, Brünn, Misano, Phillip Island, Sepang; 2008: Doha, Donington Park, Assen, Sachsenring, Phillip Island, Valencia; 2009: Doha, Mugello, Phillip Island, Sepang; 2010: Aragón, Motegi, Phillip Island)
Andrea Dovizioso: 14 Siege (2016: Sepang; 2017: Mugello, Barcelona, Spielberg, Silverstone, Motegi, Sepang; 2018: Doha, Brünn, Misano, Valencia; 2019: Doha, Spielberg; 2020: Spielberg 1)
Francesco Bagnaia: 11 Siege (2021: Aragón, Misano-1, Portimão-2, Valencia; 2022: Jerez, Mugello, Assen, Silverstone, Spielberg, Misano, Sepang)
Loris Capirossi: sieben Siege (2003: Barcelona; 2005: Motegi, Sepang; 2006: Jerez, Brünn, Motegi; 2007: Motegi)
Jorge Lorenzo: drei Siege (2018: Mugello, Barcelona, Spielberg)
Jack Miller: drei Siege (2021: Jerez, Le Mans; 2022: Motegi)
Danilo Petrucci: zwei Siege (2019: Mugello; 2020: Le Mans)
Troy Bayliss: ein Sieg (2006: Valencia)
Andrea Iannone: ein Sieg (2016: Spielberg)