Alex Márquez: «Europäische Hersteller im Vorteil»
Ducati gilt spätestens seit dem Gewinn der «Triple Crown» als das Referenz-Bike in der MotoGP-Klasse. Die Bilanz des italienischen Herstellers aus der Saison 2022 spricht eine klare Sprache: Zwölf Siege dank Bagnaia, Bastianini und Miller und total 32 Podestplätze mit sechs unterschiedlichen Fahrern; dazu 16 Pole-Positions aufgeteilt auf sieben Ducati-Piloten.
Die japanischen Hersteller hatten in der vergangenen Saison dagegen Mühe: Fabio Quartararo stand bei Yamaha allein auf weiter Flur, Suzuki gewann am Ende der Saison mit Alex Rins zwar noch zwei Rennen, zog sich dann aber aus der Weltmeisterschaft zurück.
Honda, mit 156 GP-Siegen der erfolgreichste Hersteller der seit 2002 bestehenden MotoGP-Klasse, blieb dagegen nach 2020 zum zweiten Mal in drei Jahren sieglos.
Alex Márquez wechselte für 2023 nach schwierigen Honda-Jahren ins Ducati-Kundenteam von Gresini und damit von der RC213V auf die Desmosedici GP22, mit der sich Pecco Bagnaia im Vorjahr zum Weltmeister kürte.
Vor diesem Hintergrund fragte SPEEDWEEK.com bei Alex Márquez nach: Wie groß ist in der heutigen MotoGP-WM die Bedeutung des Motorrads? Kann der Fahrer noch den Unterschied machen?
«Es sieht so aus, als seien die europäischen Hersteller im Vorteil. Dieser Vorteil hat aber nichts damit zu tun, dass sie in Europa ihre Basis haben. Sie haben eine andere Arbeitsweise und sind viel schneller, wenn es darum geht, neue Dinge zu tun. Ich glaube, Ducati ist jetzt die Referenz», bestätigte der Gresini-Neuzugang. «Ich bin in einer großartigen Position.»
«Es scheint so zu sein, dass der Fahrer mit all den technologischen Dingen, die wir am Motorrad haben, weniger den Unterschied machen kann. Das ist aber für alle gleich. Allen stehen dieselben Werkzeuge zur Verfügung», hielt der 26-jährige Márquez fest. «Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Aber es sieht schon danach aus, dass die Europäer schneller sind und eine andere Mentalität haben, was für die Fahrer im Moment ein Vorteil ist.»
MotoGP-WM-Endstand 2022 (nach 20 Rennen):
1. Bagnaia 265. 2. Quartararo 248 Punkte. 3. Bastianini 219. 4. Aleix Espargaró 212. 5. Miller 189. 6. Brad Binder 188. 7. Rins 173. 8. Zarco 166. 9. Martin 152. 10. Oliveira 149. 11. Viñales 122. 12. Marini 120. 13. Marc Márquez 113. 14. Bezzecchi 111. 15. Mir 87. 16. Pol Espargaró 56. 17. Alex Márquez 50. 18. Nakagami 48. 19. Morbidelli 42. 20. Di Giannantonio 24. 21. Dovizioso 15. 22. Raúl Fernández 14. 23. Remy Gardner 13. 24. Darryn Binder 12. 25. Crutchlow 10. 26. Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 448 Punkte. 2. Yamaha 256. 3. Aprilia 248. 4. KTM 240. 5. Suzuki 199. 6. Honda 155.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team 454 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 337. 3. Aprilia Racing 334. 4. Prima Pramac Racing 318. 5. Monster Energy Yamaha 290. 6. Suzuki Ecstar 260. 7. Gresini Racing 243. 8. Mooney VR46 Racing 231. 9. Repsol Honda 171. 10. LCR Honda 98. 11. WithU Yamaha RNF 37. 12. Tech3 KTM Factory 27.