Hondas Arbeitsweise mit Kawauchi: «Anders, aber gut»
Marc Márquez, Alberto Puig, Shinichi Kokubo, Tetsuhiro Kuwata, Ken Kawauchi und Joan Mir (v.l.)
Es war die Überraschung zu Beginn dieses Jahres: Ken Kawauchi, bis zum Rückzug von Suzuki Technical Director des MotoGP-Projekts aus Hamamatsu, wechselte als Technical Manager zu HRC. Weniger unerwartet war, dass dort Takeo Yokoyama für ihn Platz machte und dafür in Japan mit einer neuen Aufgabe betraut wurde.
Kawauchi beaufsichtige dann schon im Januar private Testfahrten mit Stefan Bradl in Jerez, ehe er in Sepang nach dem Shakedown-Test erstmals auch mit den Honda-Stammfahrern zusammenarbeitete.
«Durch die Ankunft von Technical Manager Ken Kawauchi hat sich in der Box ein bisschen etwas verändert», schilderte Marc Márquez beim Sepang-Test. «Es ist kein Unterschied wie Tag und Nacht zum Vorgänger Takeo Yokoyama. Aber er hat angeordnet, dass wir einige Teile probieren, die wir letztes Jahr schon aussortiert haben, weil sie nicht funktioniert haben. Es ist das Recht des neuen Technical Managers, dass er mit seinen eigenen Augen sieht, was alles vorhanden ist. Ich akzeptiere diese Rolle und diese Methode.»
Bei der Repsol-Honda-Teampräsentation bekräftigte Márquez, dass er sich an die neue Herangehensweise anpassen müsse: «Wir arbeiten auf eine andere Weise und, ich hoffe, auf eine produktive Weise für die Zukunft.»
Teammanager Alberto Puig hielt zum personellen Wechsel in der Honda-Box fest: «Ich möchte dazu kurz etwas sagen. Jede Person ist anders und auch bei Ken und Takeo, der diesen Job für viele Jahre ausgeübt hat, hat jeder eine andere Persönlichkeit. Wir brauchen noch mehr Zeit, um Kens Herangehensweise zu verstehen, aber es hat in Sepang sehr gut funktioniert. Wir müssen aber auch sagen, dass Takeo in den vergangenen Jahren einen fantastischen Job mit dem Team gemacht hat. Seine Aufgabe in Japan ist nun auch sehr wichtig, weil er sich darum kümmert, die nächste Generation an HRC-Leuten vorzubereiten, die nach Europa kommen werden. Wir sind nun also happy mit unserer Aufstellung und glauben, alles gut abgedeckt zu haben.»
«Wir werden Ken mit seinem Charakter und seinem Stil unterstützen und uns an dieses neue System anpassen, das in Sepang anders, aber gut war», fasste Puig zusammen.
Bereits über Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Kawauchi verfügt als Ex-Suzuki-Pilot natürlich Joan Mir. Was kann der neue Technical Manager in die Honda-Box mitbringen? «Wie Alberto schon gesagt hat, bringt jede Person etwas anderes mit. Ich habe Ken arbeiten sehen und er ist sehr methodisch, sehr diszipliniert und geordnet», schilderte der MotoGP-Weltmeister von 2020.
«Wenn Honda ihn unter Vertrag genommen hat, dann deshalb, weil sie an das glauben, was er mitbringen kann. Ich glaube, das könnten interessante Dinge sein», so Honda-Neuling Mir. «Ich habe natürlich nicht mit Kens Vorgänger gearbeitet und kann deshalb nichts dazu sagen, aber ich glaube, dass Ken interessante und wichtige Dinge mitbringen kann, nachdem er mit einer anderen Marke gearbeitet und die Suzuki so lange entwickelt hat. Er hat gute Informationen, ich glaube, es wird positiv sein.»