Lin Jarvis (Yamaha): «Wir müssen liefern!»
Bei der Teamvorstellung des Yamaha-MotoGP-Teams in Sepang war am Montagnachmittag klar zu spüren: Die Japaner wollen wieder zurück ins Rampenlicht. Eine Horror-Saison wie 2023 soll keinesfalls nochmals passieren. Dazu muss vor allem die Quali-Schwäche angepackt werden.
Aber Yamaha hat auch mittelfristig viel vor. Die Japaner wollen 2025 wieder ein Kundenteam in die MotoGP bringen. Im Moment sind sie die einzigen Einzelkämpfer in der MotoGP. Zusätzlich laufen nach Saisonende beide Verträge der Fahrer aus. Mit Massimo Bartolini wurde über den Winter erstmals ein europäischer Technik-Boss installiert.
Aus Managing-Director Jarvis spricht auch ein wenig der Frust der Vergangenheit: «Wir waren vor nicht allzu langer Zeit Weltmeister. Das Jahr 2023 war dann extrem schwierig. Wir haben schon Mitte des vergangenen Jahres begonnen, im Team Dinge neu zu organisieren und auszurichten. Wir haben jetzt alles erstmals zusammen. Ich denke, es ist der Beginn einer Aufholjagd.»
Der erfahrene Jarvis, der seit 25 Jahren für Yamaha in der Königsklasse tätigt ist, freut sich sehr auf das neue Fahrer-Duo mit Fabio Quartararo und Neuling Alex Rins, die privat einen guten Draht haben und einander lange kennen. Es ist noch früh, um zu sagen, wie es mit den beiden Jungs sein wird. Es freut mich, dass es zwischen den beiden einen gute Chemie gibt. Sie sind auf der selben Mission, wollen alles tun, um zurück zu kommen.»
Jarvis ist sicher: «Alex ist einer der schnellsten Fahrer im Feld. Nicht zufällig hat er bei Suzuki und nun auch bei Honda Rennen gewonnen. Er war bloß noch etwas inkonstant in der Vergangenheit. Mit Fabio haben wir den Champion von 2021, eine bekannte Größe. Wir haben eine großartige Kombination.»
Was die Jagd auf die Konkurrenz betrifft, weiß Jarvis auch: «Ich bin nicht unrealistisch - es gibt sicher keine blitzschnelle Aufholjagd. Wir unterschätzen den Level der Gegner sicher nicht, speziell wenn man auf Ducati und KTM schaut. Wir haben aber gute Änderungen im Team gemacht. Wenn alles gut läuft und wenn wir unsere Arbeit beschleunigen, dann kann einiges gehen. Die Challenge liegt aber ganz klar bei uns – wir müssen liefern!»