Massimo Bartolini (Yamaha): «Werden Jahre brauchen»
Massimo Bartolini
Seit einem halben Jahr ist Massimo Bartolini der technische Leiter des Yamaha-MotoGP-Projekts. Der Italiener gilt einhellig als der beste Techniker im Fahrerlager, wenn es um die Pflege und Verwaltung der Michelin-Reifen geht. Für Ducati war sein Weggang am Ende des letzten Jahres ein großer Rückschlag, aber das Jobangebot von Yamaha war zu verlockend für Bartolini.
Wie fällt sein Resümee nach den ersten sechs Monaten bei Yamaha aus? «Es ist sehr interessant, aber anders», sagte er im Interview mit motogp.com. «Wir haben viel Arbeit vor uns, aber jeder ist sehr bemüht, um die Lücke zu schließen. Mein Eindruck ist gut nach meinen ersten sechs Monaten.»
War die Herausforderung größer als erwartet? «Was ich nach sechs Monaten gesehen habe, bestätigt mehr oder weniger mein Gefühl, das ich von außen hatte. Es wird ein langer Job, weil wir das gesamte Paket verbessern müssen – das benötigt mehr Zeit, als um ein einziges Problem zu lösen. Es ist so wie ich erwartet hatte, es wird Jahre brauchen», betonte Bartolini. «Bis zur nächsten Saison werden wir die Lücke etwas schließen können – näher zu kommen ist die eine Sache, konkurrenzfähig zu sein, eine andere. Hoffentlich sind wir nächstes Jahr näher dran und die Saison danach wieder konkurrenzfähig.»
2025 werden mit dem Werksteam und dem Sattelitenteam Pramac Racing wieder vier Yamaha in der Startaufstellung stehen – wie wichtig wird das für die Weiterentwicklung der M1 sein? «Für mich ist das sehr wichtig, denn Fortschritte mit mehreren Fahrern zu machen ist einfacher. Und auch die Fahrer sind trotz der internen Konkurrenz am Ende froh darüber, dass sie einen Vergleich haben. Als Techniker hilft es sehr, die Richtung zu bestimmen.»
Dazu kommt, dass Pramac mit Jack Miller und Miguel Oliveira zwei erfahrene Piloten in den Reihen haben wird. «Für mich wird das sehr wichtig sein, vor allem zu Beginn», so Bartolini. «Deren Kommentare und Vergleiche werden sehr wertvoll sein, um zu sehen, wo wir uns verbessern können. Zudem sind es zwei clevere Fahrer, die sich zunächst anpassen müssen. Natürlich können wir ihnen kein Bike hinstellen, wie sie es sich zu Beginn erwarten. Aber es wird uns helfen, zwei erfahrene Piloten zu haben.»