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Technik-Sensation: Yamaha setzt auf neuen V4-Motor

Von Johannes Orasche
Yamahas scheidender Rennsport-Chef Lin Jarvis bestätigte im Vorfeld des zweiten Misano-Wochenendes die Entwicklung eines komplett neuen V4-MotoGP-Motors. Auf dem Prüfstand werden bereits Dauerläufe gefahren.

Schon seit einiger Zeit kursieren etliche Gerüchte um einen V4-Motor, der bei Yamaha in der Entwicklung für die MotoGP-WM steht. Vor dem zweiten Misano-GP-Wochenende nahm Managing Director Lin Jarvis dazu ausführlich Stellung. Zunächst sagte er: «Der jüngste Test war wichtig und wir haben einige Motorkonfigurationen probiert. Wir haben diese Teile auch jetzt beim Rennen hier. Es ging aber auch ums Chassis und darum zu möglichst jetzt zu entscheiden, wie wir in das Jahr 2025 gehen.»

Jarvis weiter: «Zu den Gerüchten um den V4-Motor kann ich sagen: Es stimmt, ich kann an dieser Stelle bestätigen, dass wir eine V4-Motoreinheit planen», erklärte der Brite am Donnerstag in Misano. Jarvis lieferte auch die Begründung: «Das Thema hat eine längere Vergangenheit. Als Suzuki noch involviert war, waren es zwei Hersteller, die mit dem Reihen-Vierzylinder fuhren. Wir haben viele, viele Entwicklungen in den vergangenen Jahren beobachtet. Als Suzuki ausgestiegen ist, waren wir nun die einzige verbleibende Marke mit einem Reihenmotor.»

Jarvis beschreibt weiter: «Unser aktueller Reihenmotor hat unserer Meinung nach noch genug Kapazität, die man verbessern kann. Weil aber nun alle Gegner den V4 nutzen und auch mit Blick auf die neuen Regeln 2027, müssen wir das Potenzial des V4-Motors im Vergleich zu einem Inline-Vierzylinder verstehen.»

Jarvis verrät weiter: «Das Projekt ist aktuell im Zeitplan. Der Motor ist bereits konstruiert und wurde auf dem Prüfstand getestet. Es ist noch nicht der Moment, um ihn in einem Bike zu testen. Erst nach den Ausdauertests werden wir damit auf die Rennstrecke gehen.»

Zur Frage, wann sich Yamaha damit öffentlich zeigen werde, sagte der Motorsport-Verantwortliche mit einem Schmunzeln: «Wenn der V-Motor schneller ist als der Reihenmotor, dann werden wir ihn bringen. Wir wollen sehen, welchen Antrieb wir für 2027 brauchen. Im Moment ist 2027 für uns zu weit weg. Wir müssen jetzt beginnen und Erfahrungen sammeln. Ich weiß nicht, wann der Motor im Rennbetrieb zu sehen sein wird. Tests auf der Rennstrecke sind aber nicht so weit weg. Es könnte Mitte der Saison 2025 auf der Strecke so weit sein.»

Jarvis zum Abschluss der Ankündigung: «Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns. Aber wir haben ab 2025 vier sehr gute Fahrer und viele gute Ingenieure, die für uns arbeiten. Ich denke, wir werden zurückkommen.»

Der Yamaha-Manager sieht sich in einer großen Verantwortung. Schließlich ist Yamaha hinter Honda immer noch die erfolgreichste Marke im Straßenrennsport.

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