Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

KTM-Ass Pedro Acosta: «Ducati ist nicht unantastbar»

Von Thomas Kuttruf
Weiter selbstbewusst und hungrig auf den ersten Sieg: Pedro Acosta in Australien

Weiter selbstbewusst und hungrig auf den ersten Sieg: Pedro Acosta in Australien

Trotz der Stürze in Japan erreichte GASGAS-Tech3-Pilot Pedro Acosta den fünften Kontinent mit ungebrochenem Selbstbewusstsein. Dabei ist dem jungen Spanier bewusst, dass auf der Insel andere MotoGP-Spielregen gelten.

Der 20-jährige Pedro war der tragische Held des letzten Grand Prix. In Motegi hatte sich Acosta Startplatz 1 gesichert und war auch in den Rennen der schnellste MotoGP-Pilot. Doch zweimal begrub der Spanier die Hoffnung auf den ersten Sieg in der Topliga des Motorradsports im Kiesbett.

Bei der Ankunft in Australien schien der Tech3-Pilot das Dilemma auf seine Art gut verarbeitet haben. Acosta sagte am Donnerstag im Fahrerlager von Phillip Island: «Die Reise nach Japan – das war sehr schön und wie ein Traum. Ich habe alles Positive davon hierher mitgenommen. Schauen wir darauf, wie konkurrenzfähig wir waren, dann war das klar unser bestes Wochenende. Wir waren konstant schnell und es hat uns gezeigt, dass ganz viele Dinge und Veränderungen am Bike über die letzten Events richtig waren.»

Wie gewohnt plauderte Acosta unbeschwert und zog aber auch eine klare Trennlinie: «Jetzt sind wir hier auf Phillip Island und alles ist anders. Die Strecke hat absolut nichts mit Motegi zu tun und es wird sehr spannend zu sehen, wie das, was wir uns über eine längere Strecke erarbeitet, haben hier funktioniert. Die Piste an sich liegt mir sehr – ganz klar einer der Favoriten im Kalender.»

Der Rookie kam dabei auch am Vortag des ersten Trainings in Australien nicht ohne Kompliment für die Mannschaft aus Österreich aus. «Das wir uns in den letzten Rennen weiter gesteigert haben, liegt an der großen Energie, die in Österreich herrscht. Auch jetzt kommen immer wieder neue Teile und Ansätze, es herrscht so eine große Unterstützung aus dem Werk.»

Mit dem jetzigen Leistungsstand der KTM RC16 und dem außergewöhnlichen Talent des Spaniers waren die letzten beiden MotoGP-Wochenenden in Indonesien und Japan eine Art Alleinkampf der #31. Nur Pedro Acosta konnte das Tempo der schnellsten Ducati-Asse mitgehen. «Wir können nicht übersehen, dass Ducati in einer außergewöhnlichen Situation ist. Sicher, sie haben einen Vorteil. Aber es ist nicht so, dass sie unantastbar oder außer Reichweite sind. Wir haben gezeigt, dass wir auf dem gleichen Level unterwegs sein können. Aber einmal so schnell sein reicht nicht, wir arbeiten weiter, um das konstant zu erreichen.»

Da sich der Titelkampf vier Runden vor Schluss zuspitzt, wurde Acosta auch um seine Einschätzung zum Ausgang des WM-Kampf zwischen Pecco Bagnaia und Jorge Martin befragt. Acosta: «Ich bin auf jeden Fall bei Jorge. Er hat sich in dieser Saison sehr viel konstanter gezeigt und für mich ist der 10-Punkte-Vorsprung, den er derzeit hat, ein sehr starkes Argument.»

Der GASGAS-Tech3-Pilot liegt aktuell auf dem sechsten WM-Rang. Der Kampf um den besten KTM-Piloten gegen den vor ihm liegenden Brad Binder hat eine gewisse Brisanz. Zwischen den zukünftigen Teamkollegen geht es nicht nur um die Ehre des besten Nicht-Ducati-Akteurs, auf dem Spiel steht auch der wichtige Vize-Titel in der Konstrukteurs-WM.

Zu viel Übermut könnte die Österreicher im Endspurt der Saison ins Hintertreffen bringen. Mit 20 Punkten Rückstand ist Aprilia in Lauerstellung. Auf «BB33» und das gesteckte Saisonziel (Platz 5) fehlen Pedro Acosta vor dem Sprint auf Phillip Island lediglich zwei Punkte.

WM-Stand nach 32 von 40 Rennen:

1. Martin, 392 Punkte. 2. Bagnaia 382. 3. Bastianini 313. 4. Marc Márquez 311. 5. Binder 183. 6. Acosta 181. 7. Viñales 163. 8. Morbidelli 136. 9. Bezzecchi 134. 10. Di Giannantonio 134. 11. Aleix Espargaro 134. 12. Alex Márquez 124. 13. Quartararo 86. 14. Oliveira 71. 15. Miller 66. 16. R. Fernández 56. 17. Zarco 36. 18. Nakagami 28. 19. Rins 20. 20. Mir 20. 21. A. Fernández 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 5. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 574 Punkte. 2. KTM 275. 3. Aprilia 255. 4. Yamaha 97. 5. Honda 56.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 695 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 528. 3. Gresini Racing 435. 4. Aprilia Racing 297. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 268. 6. Red Bull KTM Factory Racing 249. 7. Red Bull GASGAS Tech3 201. 8. Trackhouse Racing 127. 9. Monster Energy Yamaha 106. 10. LCR Honda 64. 11. Repsol Honda Team 27.

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