Formel 1: Mit Blaulicht auf der Autobahn

Johann Zarco: «Musste die Ziele wieder neu berechnen»

Von Thomas Kuttruf
Phillip Island-Fan Johann Zarco

Phillip Island-Fan Johann Zarco

Als Sieger des Australien-GP 2023 musste Johann Zarco seine Ziele nach dem Wechsel ins Honda-Lager neu definieren. Jetzt fühlt sich der Pilot auf der MotoGP-Kunden-Honda wieder bereit für die nächsten Top-10-Ergebnisse.

Trotz eines wenig beeindruckenden 17. Rang in der Fahrerweltmeisterschaft steht LCR-Honda-Pilot Johann Zarco nicht nur in Australien wieder stärker im Mittelpunkt des Interesses. Mit den beiden Misano-Events an der italienischen Küste gelang dem Franzosen ein deutlicher Leistungssprung. Binnen kurzer Zeit war Honda und Zarco gelungen, den Rückstand auf das Mittelfeld so weit zu reduzieren, dass von Abgeschlagenheit keine Rede mehr sein konnte.

Bestätigt wurden die Fortschritte auch in Indonesien. Mit zwei Top-10 Resultaten ging es weiter nach Japan. Ausgerechnet der Charakter der Honda-Hausstrecke brachte dann wieder nach wie größte Schwäche der RC213V zum Vorschein. Immer dann, wenn aus niedrigem Tempo lange Beschleunigungen verlangt werden, schaut es, auch dank starker Wheelie-Neigung, nicht gut aus für die vier Honda-Akteure.

Zarco, der die Maschine bislang am besten interpretieren konnte, meldete sich in Australien mit einer positiven These zu Wort: «Wir haben unsere Erfahrungen gemacht und auch gesehen, wo die Stärken des Bikes liegen. Danach müsste es in der Theorie für uns auf Phillip ziemlich gut werden. Es gibt fast ausschließlich weite Radien und in den langgezogenen Kurven sollten wir in der Lage sein, den Abstand zu den schnellsten Piloten weiter zu verringern.»

Der LCR-Pilot, der dem Honda-Projekt auch 2025 weiter dienen wird: «Es gibt auf dieser schönen Strecke auch viel weniger Wheelie-Neigung als zuletzt. Die Stärken werden hervorgehoben, die Schwächen zum Teil kaschiert – damit sehe ich uns wieder in der Lage die Top-10 zu erreichen.»

Was den Rennfahrer aus Südfrankreich auch gleich wieder zu seiner Jahresbetrachtung brachte: «Zu Beginn der Saison war ich zuversichtlich, dass wir im Verlauf des Jahres über die Top-10 reden können. Nach den ersten Rennen musste ich mich korrigieren – es ist nicht möglich – war ich mir sicher. Aber ich habe mich erneut getäuscht und wir konnten ab Misano wieder zu der optimistischen Einschätzung finden. Das war eine große Motivation für mich. Denn es hat gezeigt, dass auch Honda in Bewegung gekommen ist. Nicht nur der Wille ist, es passieren Dinge.»

Bestätigt wird die neue Dynamik auch durch die revolutionäre Verpflichtung von Romano Albesiano als neuen technischen Leiter des MotoGP-Projekts. 2025 löst der von Aprilia kommende Italiener den Japaner Ken Kawauchi ab.

Weitere Motivation wird Johann Zarco über den Austragungsort freilegen. Vor 12 Monaten feierte der heute 34-Jährigen seinen ersten MotoGP-Sieg. Auf der Pramac-Ducati triumphierte er im Rennkrimi des Jahres. Zarco: «Auch ohne Rennen und Rennsieg ist Phillip Island schon eine wundervolle Erfahrung. Hierherzukommen ist ein Traum. Und das ich ausgerechnet hier gewinnen konnte, das war eine besonders außergewöhnliche Erfahrung.»

Wie speziell Phillip Island ist, beweist ein Blick in die Statistik. Bei den letzten drei Events siegten drei verschiedene Hersteller. Am längsten zurückliegt dabei der letzte Honda-Triumph. 2019 siegte Marc Marquez für Repsol Honda.

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