Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Espargaro kritisch: «Aero ist keine Entschuldigung»

Von Thomas Kuttruf
Aprilia-Ass Aleix Espargaro

Aprilia-Ass Aleix Espargaro

Spaniens Altmeister Aleix Espargaro freut sich auf die vorletzte Hitzeschlacht seiner MotoGP-Karriere. Bevor es mit der RS-GP auf die Piste geht, warf der Werksfahrer einen kritischen Blick in Richtung Marco Bezzecchi.

Aprilia-Werkspilot Aleix ist auf die Zielgerade seiner Karriere als MotoGP-Stammpilot eingebogen. Noch vier GP-Events – insgesamt acht Rennen – dann wird sich der Katalane seiner Rolle als Testfahrer der Honda Racing Corporation annehmen.

Auch wenn es für den in der WM-Tabelle auf Position 10 zurückgefallenen Espargaro sportlich um nichts mehr geht, hat sich der Veteran speziell für den Thailand-Grand-Prix ambitionierte Ziele gesteckt.

«Zunächst fest, dass Aprilia in Buriram wirklich sehr konkurrenzfähig war. Das Potenzial schätze ich auch dieses Jahr als sehr hoch ein. Denn die Probleme, die unser Motorrad 2023 mit der großen Hitze hatte, die sind hoffentlich behoben. Die Techniker haben sich etwas einfallen lassen und die Luftzufuhr geändert», so Aleix Espargaro am Donnerstag in Buriram.

Der 35-Jährige mit einem Lachen: «Ich sehe für uns in der Hitze nur Positives. Abgesehen von der hohen Belastung, auch für die Piloten, kommt es uns entgegen. Wir hatten speziell 2024 immer dann Probleme, wenn der Asphalt kühler war – und das sehe ich in Thailand nicht auf uns zukommen.»

Befragt wurde der Espargaro auch zu dem Experiment seines jungen Markenkollegen Raul Fernandez, der sich in Australien zuletzt für ein Rennen ohne die opulenten aerodynamischen Hilfsmittel entschieden hatte. Volles Verständnis konnte die #41 dafür nicht aufbringen: «Ich selbst habe das nicht probiert und kann es auch nicht ganz nachvollziehen. Es ist ein Thema, dass ich selbst aber noch mit unserem Cheftechniker Romano Alebesiano besprechen möchte.»

Das Experiment führte zu einem Aero-Thema der vergangenen Woche – dem von Marco Bezzecchi verursachten Crash mit Esparagaros Teamkollege Maverick Vinales. Der Italiener war am Ende der Zielgeraden ins Heck der RS-GP von «Top Gun» Vinales gekracht. Bezzecchi gestand den Fehler ein, verwies aber auch auf die Aerodynamik, die ihn im wahrsten Sinn in den Unfall hineingezogen hatte. Entsprechend milde fiel die Bestrafung des VR46-Piloten in Form einer Long-lap aus.

Aleix Espargaros hält die Einschätzung der Situation für falsch. Der Spanier kritisiert: «Der Vorfall wurde nicht korrekt betrachtet. Aus meiner Sicht ist es nicht fair für dieses Vergehen eine identische Strafe zu geben wie etwa für ein Bummeln auf der Piste.»

Der letztjährige Achte des Thailand-GP weiter: «Ich meine, es ist falsch, dass wir uns hinter der Aerodynamik und den Konsequenzen verstecken. Es ist nicht neu – wir sammeln jetzt seit fünf Jahren Erfahrung damit und jeder Fahrer weiß, was vor Kurve 1 auf Phillip Island passiert. Ich meine, das war alles andere als eine Kleinigkeit. Er (Bezzecchi) hat hier einen großen Crash verursacht.»

Eine klare Ansage – geht es nach dem Routinier, dann sind solche Unfälle nicht zu entschuldigen und grobe Fahrfehler. Auch auf dem Chang International Circuit gibt es eine lange und intensive Bremsphase vor Kurve 3. Die führt, anders als auf Phillip Island nicht in einen ultraschnellen Rechtsbogen, sondern in eine Haarnadelkurve. Die Piloten bauen an der Stelle laut Angaben von Bremsen-Ausrüster Brembo in weniger als sechs Sekunden aus über 320 km/h rund 250 km/h Geschwindigkeit ab.

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