Martin trotz verpasster Chance: «Habe die Kontrolle»
Die Frage, ob sich WM-Tabellenführer Jorge Martin beim Matchball-Sprint von Catalunya in die Defensive zurückziehen würde, wurde schon auf den ersten Metern mit einem klaren «Nein» beantwortet. Von Startplatz 4 gelang es dem Pramac-Piloten sich vor Kurve bis neben Rivale Pecco Bagnaia zu beschleunigen.
Die Brechstange kam jedoch nicht zum Einsatz. Jorge Martin steckte in den ersten beiden Kurven hinter Bagnaia und dem überraschend gut gestarteten Enea Bastianini zurück. Der forsche Teamkollege des Weltmeisters übernahm die Rolle des Spielverderbers. Jorge Martin: «Von Beginn an ging es eng mit Enea zu. Wir waren nahezu gleich schnell und das über das ganze Rennen. Und das hat uns beide auch ein wenig Zeit gekostet. Ich denke, ich wäre vielleicht sogar schneller gewesen als Pecco, aber die Entscheidung war recht früh gefallen. Der Abstand war dann einfach zu groß.»
Dem Match mit der #23 konnte Jorge Martin dennoch etwas Positives abgewinnen: «Was mir in dem ständigen Zweikampf geholfen hat, war die Konzentration hochzuhalten. Es war ein gutes Gefühl beim Fahren, ein Gefühl der Kontrolle – und das ist es, was mich erleichtert. Und das Enea seinen eigenen Kampf austrägt, das ist normal.»
Jorge Martin gesteht: «Ich war vor allem wegen der Reifenwahl ein wenig nervös. Es war nicht sicher, wie es sich anfühlt, doch wir haben die richtige Entscheidung getroffen. Ich habe das Tempo und die Kontrolle.»
Der Madrilene äußerte sich nach dem verpassten Matchball auch zur Vorgehensweise beim alles entscheidenden Rennen: «Es ist ganz einfach – ich werde das Gleiche machen wie heute auch. Ich versuche vorzufahren und das Rennen auf dem Podium zu beenden. Dabei hab ich ein sehr gutes Gefühl, denn ich denke, ich kann das Risiko kontrollieren. Wenn wir noch ein wenig mehr Reserve im Bike finden, dann werde ich das Rennen auch genießen können.»
Und wie will der «Martinator» im großen Finale die Ruhe behalten? Der Tabellenführer setzt auf die gewohnten Routinen: «Mir ist es wichtig, dass wir mit Ruhe vorgehen und alles genauso machen wie wir es immer machen. Dann kann ich konzentriert sein und das tun, was es braucht, um morgen den Titel zu gewinnen.»
Nach Platz 3 im Sprint ist der Vorsprung der #89 um fünf auf 19 Punkte geschmolzen. Bei einem erneuten Sieg von Bagnaia reicht Jorge Martin Platz 9, um seinen Traum zu erreichen.
Ergebnisse MotoGP Barcelona, Sprint (16. November):
1. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden in 20:03,173 min
2. Enea Bastianini (I), Ducati, +0,942 sec
3. Jorge Martín (E), Ducati, +1,270
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +1,857
5. Alex Márquez (E), Ducati, +1,942
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +5,263
7. Marc Márquez (E), Ducati, +5,303
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +5,507
9. Brad Binder (ZA), KTM, +5,573
10. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +5,937
11. Johann Zarco (F), Honda, +7,413
12. Maverick Viñales (E), Aprilia, +8,344
13. Joan Mir (E), Honda, +9,387
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +9,652
15. Luca Marini (I), Honda, +11,838
16. Alex Rins (E), Yamaha, +13,217
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +17,017
18. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +17,746
19. Jack Miller (AUS), KTM, +18,533
20. Augusto Fernandez (E), KTM, +20,153
21. Michele Pirro (I), Ducati, +20,547
22. Stefan Bradl (D), Honda, +24,604
– Pedro Acosta (E), KTM, 12 Runden zurück
WM-Stand nach 39 von 40 Rennen:
1. Martin, 492 Punkte. 2. Bagnaia 473. 3. Bastianini 377. 4. Marc Márquez 372. 5. Acosta 209. 6. Binder 207. 67. Viñales 189. 8. Di Giannantonio 165. 9. Morbidelli 165. 10. Alex Márquez 160. 11. Aleix Espargaro 152. 12. Bezzecchi 146. 13. Quartararo 108. 14. Miller 84. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 53. 18. Rins 31. 19. Nakagami 31. 20. A. Fernández 27. 21. Mir 21. 22 Marini 14. 23. Pol Espargaro 12. 24. Pedrosa 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 697 Punkte. 2. KTM 317. 3. Aprilia 291. 4. Yamaha 119. 5. Honda 73.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 850 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 657. 3. Gresini Racing 532. 4. Aprilia Racing 341. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 311. 6. Red Bull KTM Factory Racing 291. 7. Red Bull GASGAS Tech3 236. 8. Monster Energy Yamaha 139. 9. Trackhouse Racing 137. 10. LCR Honda 84. 11. Repsol Honda Team 36.