Formel 1: So heißen die neuen Autos

Nur für die Besten: Ducati mit erstem Brembo-Test

Von Thomas Kuttruf
Alle MotoGP-Piloten vertrauen auf die Bremsanlagen des Herstellers Brembo. Während das Feld in Barcelona mit bekannter Technik verzögerte, rückte die Ducati-Elite bereits mit der jüngsten Brems-Technologie aus.

Der MotoGP-Test in der vergangenen Woche war eine wichtige erste Standortbestimmung des Fahrerlagers in Hinblick auf 2025. Traditionell lag der Schwerpunkt des großen Testevents darauf, den Neuankömmlingen einen bestmöglichen Einstand in neuem Umfeld und mit ihren neuen Arbeitsgeräten zu ermöglichen. Im Herbst 2024 hatte der Test allein durch den Umstand enorme Bedeutung, dass ein Dutzend Fahrer in Barcelona zu Debütfahrten auf die Piste gingen.

Wenn auch weniger prominent im Bild, aber auch für die Technik-Abteilungen nutzten den offiziellen Test zum Saisonabschluss für die Einführung der neuesten Entwicklungen. Mit Ausnahme von Honda – HRC hatte sich zum Unverständnis der Piloten die Einführung der 2025er-RC213V gespart – hatten alle anderen Hersteller neues Material am Start.

Ducati und Aprilia war mit bereits weit gediehenen Rennern der Saison 2025 ausgerückt, KTM und Yamaha mit Vorstufen und vielen neuen Einzelbauteilen. Dank guter Bedingungen verlief der Test überwiegend produktiv, auch wenn am Dienstagabend mit Alex Marquez ein Pilot eines «alten» Motorrads die Bestzeit markiert hatte. Die Werksfahrer der führenden Werke sollten ein breites Testspektrum abdecken, und nicht den Streckenrekord niederreißen.

Wie in Barcelona zu erfahren war, wurde der Test auch von den exklusiven Ausrüstern der Serie für Tests genutzt. Während Michelin einen speziellen Testreifen mit geänderter Spezifikation streute, nutzte auch Brembo den Tag, um die Entwicklung nach vorne zu bringen.

Für den Test der neuesten Prototypen-Bremszange, die mit Beginn der neuen Saison zum Renneinsatz kommen wird, wurde nur die Spitze der derzeitigen MotoGP-Kompetenz ausgewählt. Lediglich an den Entwicklungsmaschinen der GP25 von Pecco Bagnaia, Marc Marquez sowie von Testpilot Michele Pirro (der in Barcelona in VR46-Farben unterwegs war) wurden Versuchsträger der jüngsten Entwicklung verbaut.

Erst Anfang November hatte der Spezialist aus Bergamo die Spezifikation des neuen Bremssattels für 2025 vorgestellt. Die neue Zange, die zwar schwerer als der Vorgänger (2024) ist, aber ein deutlich besseres thermisches Verhalten bieten soll, stand den anderen Teams der MotoGP beim Barcelona-Test aber noch nicht zur Verfügung. Generell gilt: 2025 können die Mannschaften zwischen den beiden Versionen wählen, auch die 2024er-Spezifikation bleibt verfügbar.

Daniele Bettini, Kommunikationschef bei Brembo, bestätigte: «Die Entwicklung der MotoGP-Komponenten zur Saison 2025 ist bereits vollständig abgeschlossen. Unsere Entwickler sind derzeit mit der nächsten Generation für 2026 beschäftigt. Beim Test in Barcelona konnten wir die Technik, die im nächsten Jahr flächendeckend zum Einsatz kommen kann, bereits an den Bikes von Bagnaia, Marquez und Pirro erproben.»

Ergebnisse MotoGP-Test Barcelona (19. November):

1. Alex Márquez (E), Ducati, 1:38,803 min
2. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,396 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,595
4. Marc Márquez (E), Ducati, +0,651
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,668
6. Brad Binder (ZA), KTM, +0,705
7. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,762
8. Alex Rins (E), Yamaha, +0,765
9. Pedro Acosta (E), KTM, +0,768
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,813
11. Jorge Martín (E), Aprilia, +1,056
12. Maverick Viñales (E), KTM, +1,084
13. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,192
14. Aleix Espargaró (E), Honda, +1,204
15. Joan Mir (E), Honda, +1,267
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,279
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,335
18. Luca Marini (I), Honda, +1,429
19. Michele Pirro (I), Ducati, +1,683
20. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,761
21. Ai Ogura (J), Aprilia, +2,143
22. Jack Miller (AUS), Yamaha, +2,222
23. Somkiat Chantra (TH), Honda, +2,492
24. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +8,793

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