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Joan Mir (Honda): «Ich würde bei null anfangen»

Von Stephan Moosbrugger
Joan Mir

Joan Mir

Joan Mir (Honda) hatte eine katastrophale Saison 2024. Der MotoGP-Weltmeister von 2020 hätte sich deutlich mehr erwartet. Er sieht aber, dass beim größten Motorradhersteller der Welt ein Umdenken stattgefunden hat.

Joan Mir wurde 2020 mit Suzuki Weltmeister, die Saison 2021 beendete er auf dem starken dritten Gesamtrang. Als dann 2022 Suzuki überraschend den Ausstieg aus der MotoGP-WM mit dem Ende des Jahres ankündigte, lief es nicht mehr für den Spanier – er schaffte keinen Podestplatz und wurde nur 15. in der Gesamtwertung.

2023 kam der Wechsel ins Honda-Werksteam. Dort erlebte er auf der unterlegenen RC213V zwei miserable Jahre – Mir wurde 22. und 21. in der WM-Tabelle. Für sein zweites Jahr mit Honda hätte er sich mehr erwartet. «Sicherlich war es unerwartet, dass wir mit diesem Motorrad so sehr zu kämpfen hatten», gab er im Gespräch mit Crash.net zu. «Ich hatte erwartet, dass wir kurzfristig bessere Ergebnisse erzielen würden, aber aus irgendeinem Grund haben wir uns nicht verbessert, weil wir zu weit von den anderen Herstellern entfernt sind. Das ist die Realität im Moment. Wir werden besser, wir kommen näher, aber das ist nicht genug.»

Anfang Juni war Joan Mir dermaßen gefrustet, dass er öffentlich über Rücktritt sprach. Anfang Juli wurde er sich mit Honda einig, dass es bis Ende 2026 weitergehen soll. Ein Wechsel in ein anderes Team war für Mir wenig verlockend, da damals die Plätze in den Werksteams der momentan schnelleren Hersteller Ducati, Aprilia und KTM alle bereits besetzt waren. Der 27-Jährige gab noch einen weiteren Grund an: «Wenn ich jetzt den Hersteller wechsle, fange ich komplett bei null an und ich habe das Gefühl, dass diese zwei Jahre umsonst waren. Und die Freude, die ich haben werde, wenn es bei Honda funktioniert, wird immens sein.»

Honda betreibt einen enormen Aufwand, um in der MotoGP wieder an die Spitze zurückzufinden – das sieht auch der Spanier. «Sicherlich konnte ich in diesem Jahr viele Veränderungen sehen. Sie haben verstanden, dass das, was sie bis jetzt gemacht haben, für eine andere Ära funktioniert hat», meinte Mir. «Die Japaner sind fantastisch, wenn es darum geht, ein Motorrad zu bauen, was die Qualität angeht. Wenn man sich die Details eines Honda-MotoGP-Motorrads anschaut, ist es immer unglaublich gewesen, wahrscheinlich das Beste. Aber was die Leistungsfähigkeit angeht, sind wir im Rückstand. Wir brauchen Hilfe von europäischen Leuten – italienische, spanische Leute, die für die europäischen Hersteller arbeiten. Wir brauchen die Japaner und die Europäer – wir brauchen diese Mischung. Das ist es, was unsere Stärke sein wird.»

Mit dem neuen Technik-Direktor Romano Albesiano, der von Aprilia kam, wurde eine Schlüsselposition bei HRC neu besetzt. Wusste Mir, dass Albesiano kommen wird, als er seinen Vertrag mit Honda verlängerte? «Nein. Aber ich sah, dass sich Honda bewegte und ich sah, was sie vorhatten. Ich habe auch eine besondere Beziehung zu Alberto Puig – er war vom ersten Moment an sehr offen zu mir. Ich glaube immer noch an dieses Team», betonte Mir.

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