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Alberto Puig: «Wir haben nie unseren Willen verloren»

Von Stephan Moosbrugger
Alberto Puig

Alberto Puig

Honda hatte eine katastrophale MotoGP-Saison 2024. Teammanager Alberto Puig hadert mit den schlechten Ergebnissen und übt sich in Durchhalteparolen. An das neu formierte Testteam hat der Spanier hohe Erwartungen.

Honda war in der MotoGP-Saison 2024 auf verlorenem Posten, mit der RC213V konnten die Japaner gegen die übermächtige europäische Konkurrenz nichts ausrichten. Die beiden Werksfahrer Joan Mir und Luca Marini landeten auf den Gesamträngen 21 und 22 und nahmen damit von den Stammpiloten die letzten beiden Positionen ein. Mir hatte sehr viele Ausfälle zu verzeichnen und schaffte es in keinem Grand Prix, den er beenden konnte, in die Top-10 – genauso wie Marini. Einzig LCR-Honda-Pilot Johann Zarco konnte im letzten Saisondrittel für einige achtbare Ergebnisse sorgen – er schaffte es mehrfach ins Q2 und auch im Rennen in die Top-10.

In der zweiten Saisonhälfte sah es danach aus, dass sich der enorme Aufwand von Honda endlich bezahlt machte. Die Ansprüche des größten Motorradherstellers der Welt, der in der Vergangenheit in der MotoGP so viele Titel einfahren konnte, sind jedoch andere. «Es war nicht einfach und die Ergebnisse waren nicht die, die wir uns erhofft hatten», gab Honda-Teammanager Alberto Puig im Interview von motogp.com zu. «Es war ein Jahr, in dem wir viele Lösungen ausprobiert haben, und im zweiten Teil der Saison hatten wir mehr oder weniger eine Vorstellung davon, was funktionieren kann und was nicht. Wir haben einige Verbesserungen erzielt, aber nicht so viele, wie wir gerne gehabt hätten. Vom technischen Standpunkt aus verstehen wir immer mehr, wohin wir gehen müssen, was wichtig ist. Aber es braucht Zeit, bis wir die Ergebnisse auf dem Papier sehen.»

Wie die gesamte Honda-Mannschafft durchläuft Puig derzeit schwierige Jahre. Zu Glanzzeiten konnte er mit Marc Marquez serienweise Titel einfahren – davon ist Honda momentan weit entfernt. «Das Einzige, was wir nie verloren haben, ist unser Wille, zurückzukommen. Der Wille, weiterzumachen, auch wenn wir deutlich zurückliegen, und das ist eine Tatsache», so der Spanier.

Darüber hinaus gilt es, die beiden Werksfahrer bei Laune zu halten und zu motivieren. «Joan ist MotoGP-Weltmeister, die derzeitige Situation ist nicht angenehm für ihn – das Motorrad ist nicht auf dem gewünschten Niveau», so der 57-Jährige. «Er hatte einige Stürze, denn wenn man ein Champion ist, pusht man und will Ergebnisse erzielen. Wir hoffen, dass er seine Motivation aufrechterhält, auch in schwierigen Zeiten.» Dass Mir willens ist, seinen Weg mit Honda fortzusetzen, bekräftigte der Weltmeister von 2020 unlängst in einem Interview.

Luca Marini ist 2024 neu zu Honda gestoßen – er wechselte vom besten Bike in der Startaufstellung, der Ducati Desmosedici, auf die RC213V. Im letzten Saisondrittel konnte der Halbbruder von Valentino Rossi einen leichten Aufwärtstrend erkennen, wie er des Öfteren betonte. «Er ist sehr analytisch und hat keine Grenzen, was den Job angeht – er könnte 24 Stunden arbeiten, weil er liebt, was er macht. Er ist ein netter Kerl und sehr respektvoll», lobte Puig den Italiener.

Ein wichtiger Faktor, um in der MotoGP wieder den Anschluss zu finden, ist das neu formierte Testteam. Mit Aleix Espargaro hat Honda für 2025 einen schnellen Fahrer von Aprilia geholt, LCR-Stammpilot Takaaki Nakagami wechselt in die Rolle des Testfahrers. Daneben wird der Deutsche Stefan Bradl den Japanern weiterhin zur Verfügung stehen. «Aleix ist immer noch superschnell und er hat Erfahrung, was sehr wichtig sein wird. Taka ist auch schnell und auf dem gleichen Niveau wie Aleix. Und wir haben Stefan – er ist vielleicht nicht so schnell wie diese beiden Jungs, aber er kennt das Team und das Motorrad sehr gut und wird wertvolle Arbeit leisten, die auch Aleix und Taka helfen wird. Dieses neue Testteam ist ein großer Schritt für uns.»

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