MotoGP: Rossis VR46-Team hätte gerne Acosta

Rookie Aldeguer: «Zähle die Tage bis zum Shakedown»

Von Thomas Kuttruf
Demut und Zuversicht: Der 19-jährige Fermin Aldeguer

Demut und Zuversicht: Der 19-jährige Fermin Aldeguer

Der 19-jährige Fermin Aldeguer bringt frisches spanisches Blut in die MotoGP. Mit einem Ducati-Vertrag, Weltmeister-Technik und einer leidenschaftlichen Mannschaft hofft der junge Spanier sich schnell zu etablieren.

Insgesamt hat das in Faenza an der italienischen Ostküste beheimatete Gresini-Team sechs Profi-Racer in den WM-Klassen MotoGP, Moto2 und MotoE unter Vertrag. Das jüngste Mitglied des Gresini-Sixpacks heißt Fermin Aldeguer und startet in der Königsklasse.

Mit einem Alter von 19 Jahren und dem Geburtstort Murcia verbinden den jüngsten der drei MotoGP-Aufsteiger gleich zwei Merkmale mit Pedro Acosta, der den Job des Rookies im vergangenen Jahr übernommen hatte. Auch Fermin Aldeguer konnte sich als GP-Sieger in der mittleren Kategorie qualifizieren, gegen den Moto3- und Moto2-Weltmeister Acosta schaut die Rennsport-Vita aber eher dünn aus.

Wie sehr der MotoGP-Zirkus aber an den großgewachsenen Aldeguer glaubt, das zeigte sich schon daran, dass Ducati Corse den Sportler bereits zu Beginn des letzten Jahres mit einem Werksvertrag ausstattete. Ein mutiger Schachzug, der auch intern viel Unruhe auslöste. Denn zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, dass Ducati am Ende des Jahres 2024 ohne Pramac Racing dastehen würde.

Spannend sind auch die inhaltlichen Details der Vereinbarung zwischen Aldeguer und Ducati. Basierend auf einer Erfolgsquote soll der Aufsteiger ab 2026 Anspruch auf aktuelles Werksmaterial bekommen – vor dem Hintergrund, dass Ducati sich gezwungen sah, eine Werks-Desmosedici zu sparen, eine brisante Ausgangslage und für Gresini der vermeintliche Schlüssel zum Aufstieg.

Mit einer Ducati GP24 und dem erfahrenen Crew-Chief Frankie Carchedi (2024 zuständig für Marc Marquez) besitzt Fermin Aldeguer also beste Voraussetzungen, um sich zu etablieren. Dessen war sich der junge Spanier bei der offiziellen Teamvorstellung in Imola bewusst: «Es ist großartig, diese Kooperation mit Ducati zu spüren. Sie unterstützen mich und sie unterstützen das Team. Man spürt diese enge Verbindung und ich denke, es gibt kein besseres Werk für den Einstieg. Sie haben eine beeindruckende Datenmenge aufgebaut.»

Als weiteren großen Pluspunkt sieht Aldeguer seinen Teamkollegen: «Dass Alex mit in der Box ist, passt perfekt. Er hat die gleiche Mentalität und beschäftigt sich mit den gleichen Themen. Wir haben eine sehr gute Verbindung.»

Die Realität sagt aber auch: Fermin Aldeguer hat zugleich den härtesten Gegner in der eigenen Mannschaft – und Alex Marquez geht es nicht anders.

Gresini Racing hat einen großen familiären Anspruch, ein ebenfalls wichtiger Aspekt, wie der Rookie in Imola betonte: «Die Atmosphäre ist sehr speziell. Es ist spürbar, wie wichtig ihnen der Zusammenhalt ist – das ist ihre Philosophie. Es ist ein Familienbetrieb im wahrsten Sinne und davon werde ich profitieren.»

Aldeguer weiter: «Fakt ist, ich muss lernen und nochmals lernen. Nur darum geht es in der nächsten Zeit. Ich will nicht auf die Rundenzeiten oder Plätze schauen, sondern Rennen für Rennen betrachten. Ich schätze, nach einem halben Jahr können wir dann die Arbeitsweise ändern. Aber es braucht Zeit.»

Entsprechend heiß präsentierte sich Aldeguer, der wie in Moto2-Zeiten mit der #54 ausrücken wird, mit Blick auf die Tests. «Seit ich weiß, dass ich in der MotoGP fahren werde, trainiere ich auch wie ein MotoGP-Pilot – und auch mit anderen MotoGP-Fahrern. Ich fühle mich fit, bereite mich auch weiter intensiv von und kann es kaum erwarten, wieder auf dem Bike zu sitzen. Ich zähle die Tage bis zum Shakedown-Test.»

Den wird Aldeguer am 31. Januar in Sepang auf der GP24 in Angriff nehmen. Mit auf der Piste werden die anderen Rookies Ai Ogura und Somkiat Chantra sowie die Testfahrer von Aprilia und KTM plus die vollen Besetzungen von Yamaha und Honda sein.

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