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Sepang-Test: Steile Lernkurve bei Rookie Ai Ogura

Von Thomas Kuttruf
Seit zwei Tagen brüllen auf dem Sepang-Circuit die MotoGP-Motoren. Überraschend stark zeigte sich von Beginn Trackhouse-Rookie Ai Ogura. Der Japaner spulte fleißig Runden ab und legte ein erstaunliches Tempo an den Tag.

Die US-Mannschaft von Trackhouse Racing aus Charlotte schickte den Rookie gleich zu Beginn des ersten Tages auf die Piste. Ogura bewegte dabei bereits eine der neuen 2025er-RS-GP. Aprilia-Cheftester Lorenzo Savadori beschäftigte sich zeitgleich mit den weiteren Trackhouse-Bikes. Da es sich um einen reinen Privattest handelt, stehen keine detaillierten Rundenprotokolle zur Verfügung – dafür gibt es eine offizielle Zeitnahme. Und die führt den Moto2-Weltmeister über den ganzen Tag im vorderen Bereich.

Zwar waren am ersten Tag lediglich acht Piloten auf dem Kurs, doch offensichtlich war, dass sich Ogura schnell auf seinem neuen Untersatz zuhause fühlte. Denn als einer der ersten Fahrer war Ogura mit Zeiten von 2:00 min aufgefallen. Als die Ampel um 18 Uhr auf Rot schaltete, war Ogura bei einer 1:59,8 min und damit auf Rang 2 angekommen. Auf die Tagesbestzeit des mit seiner KTM RC16 verschweißten Pol Espargaro fehlten dem Rookie weniger als zwei Zehntel.

Rückblende: Bei der ersten Berührung mit seinem neuen Motorrad im vergangenen November hatte der 24-Jährige noch leichte Schwierigkeiten, dem Zug der MotoGP zu folgen. Ogura ging in Barcelona einmal zu Boden und verlor rund 2,2 Sekunden auf die Bestzeit von Ducati-Pilot Alex Marquez.

Am zweiten Tag des Shakedowns in der Hitze von Malaysia ging es positiv weiter. Bei deutlich reduzierter Fahrzeit – der Vormittag war aufgrund schlechter Streckenverhältnisse ausgefallen – steigerte sich Ogura mit dem Feld um eine weitere Sekunde. Der Trackhouse-Pilot kratzte am Ende an der Marke von 1:58 min und war damit zum Vergleich so schnell wie KTM-Werksfahrer Brad Binder beim Zeittraining beim letzten Malaysia-GP (Position 14).

Auf der Zeitenliste des Shakedowns reichte es für den Rookie auf Rang 4. Der Wettbewerb hatte sich derweil mit dem Einstieg aller vier Yamaha-Werksfahrer verschärft. Auf die Bestmarke von Alex Rins büßte Ai Ogura sehr überschaubare 0,169 Sekunden ein.

Damit der Trackhouse-Racer zwar nur minimal flotter unterwegs ist als der zweite Rookie Fermin Aldeguer – doch der bewegt mit der Ducati GP24 ein perfekt ausentwickeltes Weltmeister-Motorrad. Ogura sitzt auf einer noch wenig erprobten Evolutionsstufe der Aprilia RS-GP, die in der Konstrukteurs-WM 2024 nicht über den dritten Rang hinausgekommen war.

Wie konkurrenzfähig Mann und Maschine Stand heute wirklich sind, wird sich zeigen, wenn sich am 5. Februar beim offiziellen MotoGP-Test die gesamte Elite der Königsklasse dazuschaltet.

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (1. Februar):

1. Alex Rins (E), Yamaha, 1:58,745 min
2. Pol Espargaro (E), KTM, +0,003 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,067
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,169
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,185
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,407
7. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,521
8. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,969
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,035
10. Taka Nakagami (J), Honda, +1,134
11. Michele Pirro (I), Ducati, 1,423
12. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +1,606
13. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +2,176
14. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,283
15. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +3,102

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (31. Januar):

1. Pol Espargaro (E), KTM, 1:59,661 min
2. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,171 sec
3. Taka Nakagami (J), Honda, +0,197
4. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,200
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,319
6. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +1,516
7. Michele Pirro (I), Ducati, 1,692
8. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +4,091

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