Überraschung in Sepang: Yamaha & Honda an der Spitze!
Bei drückender Hitze von 32 Grad ging der Testbetrieb auch am Nachmittag des dritten Tages des MotoGP-Shakedowns in Malaysia weiter. Von der großen Dynamik am Vormittag war aber zunächst nur wenig zu spüren. Die Teams konzentrierten sich auf einzelne Versuche, oder schonten Material und Fahrer.
An einen ersten Ausdauertest machte sich der schnelle Ai Ogura. Kurz nach 15 Uhr machte sich der Rookie auf der Aprilia RS-GP von Trackhouse Racing zu einer Rennsimulation auf. Der Japaner drehte tapfer seine Runden mit konstanten Zeiten im Bereich von 2:00 min. Die volle Distanz eines GP-Laufes schaffte der Einsteiger aber nicht. Als die Rundenzeiten deutlich nachließen, steuerte der Moto2-Champion die Box an.
Auch die eifrige Yamaha-Armada schaltete zwischenzeitlich einen Gang zurück. Alle fünf M1-Piloten gingen zu weiteren Sessions auf den GP-Kurs, versuchten sich aber zunächst an der von Jack Miller gehaltenen Bestmarke.
Der Australier darf als positive Überraschung des Shakedowns gelten. Erst später ins Geschehen eingestiegen, wirkte Miller im Vergleich zum Jahresende 2024 neu sortiert. Beim Barcelona-Test war die #43 nur mäßig begeistert vom Debüt mit der M1 und zudem klar langsamster Yamaha-Pilot. In Sepang drehte «Thriller Miller» zumindest beim Shakedown den klaren Rückstand zunächst in eine lange anhaltende Führung aus.
Kurz vor Ende des 8-h-Arbeitstages wurde es dann noch einmal sehr spannend. Zu den Piloten die es am Ende des Tests noch einmal wissen wollten, zählte das Yamaha-Werks-Duo mit Quartararo und Rins. Beide Routiniers schafften es auch, sich in der letzten Shakedown-Stunde noch einmal zu verbessern. Doch während Quartararo erst auf Rang 2 sitzen blieb, musste sich Rins sogar noch vom fulminanten Ai Ogura überholen lassen. Bei einer späten Zeittacke fand der Rookie nochmals über eine weitere halbe Sekunde und sprang damit bis auf Rang 4 der Liste und vor KTM-Ass Pol Esparagaro (5.), und Fermin Aldeguer (6.).
Dann der Moment von Fabio Quartararo. Trotz des privaten und damit unbedeutenden Testformats wollte der Franzose den Shakedown mit der Bestzeit abschließen. Drei Minuten vor der Flagge überrumpelte «El Diablo» mit einer famosen 1:57,794 Bestzeithalter Miller.
Für große Freude im Honda-Lager sorgte Aleix Espargaro. Der austrainierte Katalane hatte genug Kraft für einen Endspurt und schob sich auf dem Entwicklungsträger der RC213V noch bis an die dritte Stelle.
Damit endet der Shakedown von Sepang mit einem besonderen Fazit: Die japanischen Hersteller sind an der Spitze zurück und das schnellste Motorrad aus Europa wurde von einem Rookie aus Japan pilotiert!
Fleißigster Fahrer am dritten Tag war der mit der Hitze bestens vertraute Thailänder Somkiat Chantra. Der Rookie bei LCR-Honda hatte überraschend Tag 1 ausgelassen und bemühte sich nun, das Defizit gegenüber den anderen MotoGP-Einsteigern aufzuholen. Zwar blieb Honda-Pilot Chantra ohne Schnitzer, doch in Sachen Rundenzeiten blieb der letztjährige Moto2-Pilot auf dem letzten Rang stehen. Chantra bewegte sich mit knapp 2,5 Sekunden Rückstand auf dem Niveau von Aprilia-Testfahrer Lorenzo Savadori und Yamaha-Neuzugang Augusto Fernandez.
Sicher ist: Während sich die meisten Piloten beim Shakedown die ultimative Attacke auf die Bestzeit sparten, wird es am dritten Tag des offiziellen Tests (7. Februar) zu einer ernsten Standortbestimmung mit Bedingungen eines Qualifyings kommen.
Zum Schluss eine spannende Randnotiz: Das schnellste Motorrad des Sepang-Shakedowns stammt aus der Entwicklungsabteilung von Ducati Corse und hat die #51 – Michele Pirro fuhr mit der GP25 mit 333,3 km/h durch die Lichtschranke.
Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (2. Februar):
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,794 min
2. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,309 sec
3. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,312
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,414
5. Pol Espargaro (E), KTM, +0,497
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,627
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,695
8. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,732
9. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,286
10. Michele Pirro (I), Ducati, 1,714
11. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +2,049
12. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,312
13. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,756