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Sepang-Doppelspitze: Yamaha ließ Worten Taten folgen

Von Thomas Kuttruf
Der letzte Tag des Shakedowns gab einen dramaturgisch wertvollen Vorgeschmack auf Teil 2 des MotoGP-Test-Marathons. Hauptverantwortlich zeigte sich hierfür die Yamaha-Belegschaft, die nicht nur zahlenmäßig den Ton angab.

Die Grundlage für das überzeugende Finale inklusive Doppel-Bestzeit für die M1 hatte am Freitag Andrea Dovizioso gelegt. Der Veteran saß erst das zweite Mal auf der Yamaha und verglich drei verschiedene Varianten. Anwesende mit geschultem Techniker-Gehör glaubten im Getöse sogar eine V-Konfiguration zu erkennen. Reine Spekulation – denn alle Hersteller hielten sich während des dreitägigen Vorbereitungstests strikt an die Informationssperre. Was bleibt, ist die Aussage des Teammanagements zu Beginn des Jahres, nach der ein V4-Antrieb derzeit noch in einer frühen Testphase auf dem Motorenprüfstand läuft. Gegen den Einsatz eines komplett neuen Aggregats sprechen auch die eher langen Sessions, die «Dovi» an den ersten beiden Tagen absolvierte.

Während der Teampräsentation am Freitagabend in Kuala Lumpur hatte Frontmann Fabio Quartararo zudem unterstrichen, dass der einzig richtige Ansatz darin bestehen könne, den vielversprechenden Letztstand 2024 – der Franzose hatte den Catalunya-Test als starker Zweiter beendet – als Startpunkt für 2025 zu benutzen. Alles deutet damit darauf hin, dass Dovizioso mit Verbesserungen am Chassis und geänderten Motorabstimmungen neue Grundlagen geschaffen hat.

Damit kam in Sepang nicht nur Anführer Quartararo bestens zurecht. Am Samstag ließ zunächst Alex Rins aufhorchen. Seine 1:58,7 min hielt bis zur roten Ampel um 18 Uhr. Von da an blieb stets eine M1 in Führung. Zunächst zog Pramac-Pilot Miller vor, dann war es im Endspurt wieder Quartararo, der die optimistischen Ausblicke des Yamaha-Lagers bestätigte.

Nicht zu vergessen ist natürlich, dass die Piloten in erster Instanz gegen sich selbst fuhren. Denn außer den drei MotoGP-Rookies waren keine anderen Stammpiloten mit auf dem Kurs. Die Rundenzeiten haben dennoch Aussagekraft. Zumindest jene von Quartararo, Rins und Miller – denn Oliveira fehlte verletzungsbedingt beim letzten GP von Malaysia.

Alle Piloten waren am Finaltag des Shakedowns schneller als im Zeittraining. Verglichen mit den Zeiten des Q2 kam der Franzose bei vergleichbaren Bedingungen bis auf 0,2 Sekunden an jene Zeit heran, die ihn im November aus Startreihe 3 in den GP geschickt hatte. Da davon auszugehen ist, dass beim offiziellen Test nochmals deutlich nachgelegt wird, zeigt das Yamaha-Speedbarometer nach oben.

Weitere Aspekte sind bemerkenswert. Miller, der in Catalunya haderte, tobte nun beflügelt und mit Vertrauen um den Kurs, und auch Miguel Oliveira, der Pilot mit dem größten Trainingsrückstand, wurde von der M1 am letzten Tag abgeholt. Der Portugiese verbesserte sich klar und kam bis auf 0,7 Sekunden an die Bestzeit heran.

Des Weiteren ging kein Pilot zu Boden, kein Defekt hielt die große blaue Mission vom gesteckten Fahrplan ab. Für Luftsprünge ist es zu früh, aber die Vorzeichen nach dem Shakedown sprechen dafür, dass sich der Wettbewerb zum Saisonauftakt noch stärker verdichtet. Ob und wie stark, das wird der entscheidende Teil des Sepang-Tests beantworten.

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (2. Februar):

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,794 min
2. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,309 sec
3. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,312
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,414
5. Pol Espargaro (E), KTM, +0,497
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,627
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,695
8. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,732
9. Dani Pedrosa (E), KTM, +1,286
10. Michele Pirro (I), Ducati, 1,714
11. Lorenzo Savadori, (I), Aprilia, +2,049
12. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,312
13. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,756

Ergebnisse MotoGP-Shakedown-Test Sepang (1. Februar):

1. Alex Rins (E), Yamaha, 1:58,745 min
2. Pol Espargaro (E), KTM, +0,003 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,067
4. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,169
5. Fermín Aldeguer (E), Ducati, +0,185
6. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,407
7. Dani Pedrosa (E), KTM, +0,521
8. Aleix Espargaro (E), Honda, +0,969
9. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +1,035
10. Taka Nakagami (J), Honda, +1,134
11. Michele Pirro (I), Ducati, 1.423
12. Andrea Dovizioso (I), Yamaha, +1,606
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +2,176
14. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,283
15. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +3,102

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