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Kann endlich wieder lachen: Joan Mir mit Hybrid-Honda

Von Thomas Kuttruf
Joan Mir startet mit einer vielversprechenden Honda

Joan Mir startet mit einer vielversprechenden Honda

Es war die Positivüberraschung des Tages: Nach einer katastrophalen 2024er-Saison erlebte Honda-Werkspilot Joan Mir an seinem ersten Testtag in Sepang eine Art Wiedergeburt. Platz 6 für den geplagten Piloten der RC213V.

Joan Mir stieg auf hohem Niveau ein und hielt sich den kompletten Tag in den Top-10 – und das, obwohl unter anderem alle Yamaha-Piloten bereits zwei zusätzliche Testtage absolviert hatten. Honda hatte sich entschieden, außer Rookie Chantra beim Shakedown nur die Testpiloten fahren zu lassen.

Gegen Ende des Tages steigerte sich Joan Mir nochmals deutlich. Unglaublich, aber wahr. Bereits beim ersten Testtag war Mir am Ende eine halbe Sekunde schneller als beim Qualifying zum Malaysia-GP. Zugleich war der Mallorquiner damit seit einer gefühlten Ewigkeit erstmals wieder schnellster Honda-Pilot – wobei auch Zarco als Neunter ein hohes Tempo aufbauen konnte.

In großer Freude äußerte sich der Spanier über die Basis der erstaunlichen Steigerung. Mir: «Ich habe mich heute mit zwei Maschinen beschäftigt. Dabei handelt es sich weder um 2024er noch um 2025er-Versionen. Es ist eine Mischung, auch mit einem zugegeben nicht gerade hübschen Heck.»

Mir weiter: «Aber es funktioniert. Ich bin sehr glücklich, wir haben heute einen Stand bei der Geoemtrie und meiner Abstimmung gefunden, der es mir erlaubt, meinen Stil zu fahren. Honda hat hier ein Bike hingestellt, das mich zum Lachen gebracht hat, und mit jeder Ausfahrt wurde es besser. Ich habe es wirklich genossen, konnte meine Linien fahren. Das Einlenkverhalten ist um Längen besser – mit neuen wie mit gebrauchten Reifen. Auch das Bremsverhalten war so wie ich es mir gewünscht habe. Ich bin mir sicher, dass wir damit deutlich näher an der Konkurrenz sind.»

In Zahlen ausgedrückt: Joan Mir fehlten auf die Tagesbestzeit von Fabio Quartararo 0,560 sec. Mir war schneller als alle KTM-Piloten, und auch flotter als Fabio Di Giannantonio auf der Werks-Ducati.

Für Jubelarien ist es noch zu früh. Von der MotoGP-Elite hat bislang noch niemand alle Karten auf den Tisch gelegt. Auch Joan Mir sieht weiterhin klar Defizite: «Zum einen fehlt uns immer noch ein Schritt beim Grip. Aber das größte Problem ist der Speed auf den Geraden. Wir haben das langsamste Motorrad. Aber wir werden uns genau darauf ab Tag 2 konzentrieren und uns bemühen, dabei nicht wieder das hergeben zu müssen, was wir gerade gewonnen haben.»

Drei Motorräder aus Japan liegen nach Tag 1 in Sepang in den Top-10, die Yamaha von Fabio Quartararo hält die Spitze. Es bewegt sich etwas. Wie viel – und ob Joan Mir auch an den folgenden Tagen weiter so viel zu lachen hat, das bleibt abzuwarten.

Ergebnisse MotoGP-Test Sepang (5. Februar):

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 1:57,555 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, +0,051 sec
3. Alex Marquez (E), Ducati, +0,183
4. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,480
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,559
6. Joan Mir (E), Honda, +0,560
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,710
8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,743
9. Johann Zarco (F), Honda, +0,777
10. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,816
11. Pedro Acosta (E), KTM, +0,841
12. Brad Binder (ZA), KTM, +0,952
13. Maverick Vinales (E), KTM, +0,997
14. Alex Rins (E), Yamaha, +1,097
15. Luca Marini (I), Honda, +1,149
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,208
17. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,392
18. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,652
19. Enea Bastianini (I), KTM, +2,042
20. Augusto Fernandez (E), Yamaha, +2,121
21. Somkiat Chantra (THA), Honda, +2,744
22. Raul Fernandez (E), Aprilia, +3,733
23. Jorge Martin (E), Aprilia, +3,766

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