Formel 1: Nur einer kam Schumacher nahe

Marc Marquez muss für die Ducati-Ingenieure schuften

Von Thomas Kuttruf
Noch kann Marc Marquez nicht alles aus der GP25 herausholen

Noch kann Marc Marquez nicht alles aus der GP25 herausholen

Von den fünf verbliebenen Ducati-Piloten belegt Marc Marquez nach Tag 2 in Sepang dem letzten Platz auf der Zeitenliste. Verzweifelt ist das MotoGP- Ass aber nicht. Schuld haben der klare Testauftrag und wenig Schlaf.

Der für 2025 zum offiziellen Ducati-Werksfahrer aufgestiegene Marc Marquez trat den Medien nach dem zweiten Fahrtag in Sepang zufrieden gegenüber – konnte aber auch seine Zerrissenheit nicht verbergen.

Denn als Werksfahrer muss sich der Spanier nun wieder intensiv auch mit Entwicklungsthemen beschäftigen. Die überwiegende Zeit verbrachte Marquez entsprechend damit, das intensive Testprogramm abzuarbeiten. Er ganz am Ende des Tages durfte Marquez das Tempo erhöhen – und ging dabei zu Boden.

Somit blieb der Mult-Weltmeister auf seiner Rundenzeit vom Vormittag sitzen – Platz 14 ist nicht der Standard des Marc Marquez. Gleiches gilt für den Rückstand auf Spitzenreiter Franco Morbidelli mit 1,237 sec. Hinter dem VR-Racer, Bruder Alex, Rookie Aldeguer und Pecco Bagnaia liegt Marc Marquez aktuell auf dem letzten Platz der internen Ducati-Wertung.

Marc Marquez nach einem Arbeitstag als Testfahrer: «Es ist alles gut – denn das Wichtigste ist, dass wir das Programm des Tages geschafft haben. Es ist sehr wichtig, dass wir sehr konzentriert arbeiten. Wir haben die wichtige Aufgabe, zwei Bikes, die für mich neu sind, zu vergleichen. Dann müssen wir herausfinden, wo die Vorteile liegen, und uns entscheiden. Denn in Bälde müssen wir den Motor und die Aerodynamik homologieren. Das erfordert eine sehr präzise Arbeit.»

Marquez weiter: «Als Fahrer ist der Job derzeit nicht einfach. Wir fahren sehr viel, aber es geht um andere Prioritäten. Wir arbeiten nicht an den Themen, mit denen ich mich normal beschäftige. Das Setting wird gar nicht angefasst, wir probieren null etwas mit den normalen Teilen wie verschiedenen Federn beim Fahrwerk.»

Entsprechend einseitig läuft laut Marc Marquez in diesen Tagen auch die Kommunikation mit der Mannschaft. «Alle Vorgaben kommen den Ingenieuren. Es gibt eine Liste, die es abzuarbeiten gilt. Das wird auch morgen so sein. Ich empfange Informationen – und fahre.»

Damit verzögert sich auch das Kennenlernen mit seinem neuen Crew-Chief Marco Rigamonti. Marquez: «Aktuell arbeiten wir nicht viel miteinander, im Sinne von dass wir uns gegenseitig austauschen – er sagt mir, was zu tun ist. Die Stimmung ist aber sehr gut, in der ganzen Mannschaft. Aber es wird noch eine Weile brauchen, bis wir uns perfekt kennen.»

Den Prozess zur Eingewöhnung sieht Marc Marquez aktuell auf einem guten Weg. Den kommenden Test in Thailand will der Spanier auf keinen Fall verpassen. «Soweit liegen wir im Fahrplan, aber es ist noch viel zu tun und erst in Thailand werden wir alle Antworten haben.»

Bevor sich Marquez verabschiedete, gestand der sechsfache MotoGP-Champion: «Ich gebe zu, mir ging es heute überhaupt nicht gut. Ich habe schlecht geschlafen und ich hoffe, ich werde nicht krank. Morgen werden wir es wissen.»

Sicher ist, Marc Marquez wird trotz klarem Testauftrag nicht akzeptieren, dass ausgerechnet er aktuell der langsamste Ducati-Pilot in Thailand ist.

 


Ergebnis MotoGP-Test Sepang (6. Februar):
Pos Fahrer (Nation) Motorrad Zeit Diff
1. Franco Morbidelli (I) * Ducati 1:57,210 min
2. Fabio Quartararo (F) Yamaha 1:57,324 + 0,114 sec
3. Alex Marquez (E) * Ducati 1:57,340 + 0,130
4. Fermin Aldeguer (E) * Ducati 1:57,545 + 0,335
5. Francesco Bagnaia (I) Ducati 1:57,652 + 0,442
6. Joan Mir (E) Honda 1:57,791 + 0,581
7. Pedro Acosta (E) KTM 1:57,805 + 0,595
8. Miguel Oliveira (P) * Yamaha 1:57,971 + 0,761
9. Marco Bezzecchi (I) Aprilia 1:57,995 + 0,785
10. Jack Miller (AUS) * Yamaha 1:58,005 + 0,795
11. Brad Binder (ZA) KTM 1:58,132 + 0,922
12. Johann Zarco (F) * Honda 1:58,138 + 0,928
13. Alex Rins (E) Yamaha 1:58,275 + 1,065
14. Marc Marquez (E) Ducati 1:58,447 + 1,237
15. Luca Marini (I) Honda 1:58,518 + 1,308
16. Maverick Viñales (E) KTM 1:58,524 + 1,314
17. Enea Bastianini (I) * KTM 1:58,532 + 1,322
18. Ai Ogura (J) * Aprilia 1:58,611 + 1,401
19. Augusto Fernandez (E) ** Yamaha 1:58,697 + 1,487
20. Somkiat Chantra (T) * Honda 1:59,038 + 1,828
21. Michele Pirro (I) ** Ducati 1:59,406 + 2,196
22. Lorenzo Savadori (I) ** Aprilia 1:59,771 + 2,561
* Independent Team Rider, ** Testfahrer

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