Marco Bezzecchi: «Zwei Kommentare wären besser»
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Einzelkämpfer Marco Bezzecchi
Am ersten Tag des MotoGP-Tests in Sepang hatte Marco Bezzecchi nach über zweieinhalb Monaten wieder die Gelegenheit, sich an die Aprilia RS-GP zu gewöhnen. Er fuhr am Mittwoch viele Runden, wurde nach und nach schneller und konnte seine Rundenzeiten am Nachmittag steigern. Am Ende des Tages hatte der Italiener eine 1:59,207 min vorzuweisen, womit er sich auf Rang 18 einreihte.
Am Donnerstag setzte «Bez» seine Arbeit beharrlich fort. «Es funktioniert alles sehr gut. Wir haben viel Arbeit und wir machten einen Schritt nach vorne. Schon gestern Nachmittag konnten wir Fortschritte erzielen, aber heute bin noch mehr happy als gestern, denn ich begann, Vertrauen zum Bike aufzubauen», freute sich der Lockenkopf. «Ich konnte gut Bremsen, am Kurveneingang habe ich mehr Vertrauen und das Motorrad gibt mir mehr Feedback. Wir müssen noch sehr viele Dinge ausprobieren, aber für den Moment kann ich mich nicht beschweren.»
Hat der 26-Jährige durch den Crash und Ausfall seines Teamkollegen Jorge Martin jetzt mehr zu tun? «Ein wenig, aber wir müssen beide dieselben Dinge testen», winkte er ab. «Es ist sehr schade, ihn nicht in der Box zu haben, denn zwei Kommentare wären besser für unsere Jungs als einer. Ich versuche mein Bestes, ihnen möglichst präzises Feedback zu geben. Aber jetzt habe ich Lorenzo Savadori an meiner Seite und er macht immer einen großartigen Job – er ist eine große Hilfe.»
Auch am zweiten Testtag auf dem Sepang International Circuit hat sich Bezzecchi kontinuierlich gesteigert. Sein dazugewonnenes Vertrauen schlug sich in seinen Rundenzeiten nieder – um 16 Uhr war er mit einer 1:58,501 min in der Tabelle auf Rang 11 zu finden und war 0,7 sec schneller als am Mittwoch. «Ich muss immer noch meinen Fahrstil anpassen, aber ich werde besser. Vor allem, wenn es um die Traktion geht, muss ich mich noch umstellen. Das Bike benötigt andere Manöver, um schnell zu sein», meinte er. «Die Front ist sehr gut, die Aerodynamik ist okay, aber der Umgang mit der Elektronik und die Art und Weise, wie ich ans Gas gehe, müssen wir noch verbessern. Die Leistung des Bikes hat mich beeindruckt – es hat sehr viel Power. Aber wir müssen auch in diesem Bereich die Elektronik verbessern, um die ganze Leistung auf den Boden zu bringen. Das Motorrad ist ein wenig anstrengender zu fahren und man benötigt einen etwas höheren Kraftaufwand, um es zu bewegen», zog Bezzecchi den Vergleich zur Ducati GP23, die er im letzten Jahr fuhr.
Wie kann der Aprilia-Neuling mit den Reifen umgehen? «Gestern und heute war ich viel mit gebrauchten Reifen unterwegs – damit bin ich gut. Mit neuen Reifen habe ich mehr zu kämpfen, es benötigt einen anderen Fahrstil – da muss ich mich noch anpassen», gab Bezzecchi zu. «Ich denke aber, dass Aprilia im Vergleich zum letzten Jahr in diesem Bereich einen großen Schritt gemacht haben, obwohl ich nicht weiß, wie das letztjährige Bike war, denn schon in Montmelo bin ich bereits die erste Spezifikation des 2025er-Motorrads gefahren.»