LCR-Honda-Boss Cecchinello: «Schneller als erwartet»
Zum zweiten Mal in Folge fuhr sich am vergangenen Rennwochenende Johann Zarco auf der Kunden-Honda des in Monaco ansässigen LCR-Teams ins Rampenlicht. Bereits beim Auftakt in Thailand hatte sich Aushängeschild Johann Zarco gut verkauft: Direkter Einzug ins Q2 an der Seite von Honda-Kollege Joan Mir und Platz sieben in der Hitzeschlacht von Thailand.
Für genaue Beobachter war es keine Riesenüberraschung, dass auch die Honda RC213V in Asien nicht mehr hinterherfuhr. Denn sowohl die Daten aus dem letzten GP im Oktober hatten noch ihre Gültigkeit, dazu kamen die Tests unmittelbar vor dem ersten Rennlauf.
Dass Honda, und hier stach erneut Zarco heraus, auch in Südamerika auf einer Strecke, die zum letzten Mal vor 24 Monaten von einem MotoGP-Bike befahren wurde, noch besser aufgestellt war, das überraschte Betrachter und Aktive aber gleichermaßen.
Zwar ging es mit der Dauer des Events in Las Termas in kleinen Schritten immer weiter nach hinten – von Platz 2 im ersten Training, einer sensationellen dritten Position im Q2, Rang 4 im Sprint und schließlich Platz 6 im Großen Preis – doch in der Rückschau auf den Saisonstart zeigte sich Teambesitzer Lucio Cecchinello immer noch beeindruckt.
Der ehemalige GP-Pilot und Eigentümer von LCR erklärte gegenüber der Webseite GPOne.com: «Ich habe eine leichte Verbesserung erwartet, ja, denn das war der Trend, den wir in der zweiten Hälfte des letzten Jahres hatten. HRC hat 2024 viel Arbeit geleistet, und die ersten echten Ergebnisse wurden nach dem Misano-Test sichtbar. Wir haben zu Beginn des Jahres definitiv einen kleinen Schritt nach vorne gemacht und dann im September einen weiteren.»
Nach der langen Anlaufphase, bis die ersten Veränderungen auch sichtbar wurden, ging es während der Vorsaisontests noch schneller voran, wie Cecchinello bestätigte: «Während des Winters haben sie weitergearbeitet, und bei den Tests in Sepang konnten wir sehen, dass alles, was sie brachten, zu kleinen Verbesserungen führte. Ich hatte also erwartet, einen weiteren Schritt nach vorn zu machen, aber nicht so deutlich und sicher nicht, dass eine LCR-Honda im zweiten Rennen aus der ersten Reihe starten würde.»
Das Protokoll der LCR-Mannschaft dokumentiert, dass mindestens ein Jahr vergeht, um einen organisatorischen Supertanker wie HRC in eine andere Richtung zu manövrieren. Noch sind die Honda-Piloten mit Frontmann Zarco nicht vollständig auf Kurs, aber der WM-Tabellenstand bestätigt, dass die angestoßenen Prozesse ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Dass LCR-Honda in der Teamwertung noch vor der HRC-Mannschaft liegt, ist eine weitere Bestätigung für den smarten Italiener.
WM-Stand nach 4 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 74 Punkte. 2. A. Marquez 58. 3. Bagnaia 43. 4. Morbidelli 37. 5. Zarco 25. 6. Di Giannantonio 22. 7. Binder 19. 8. Ogura 17. 9. Bezzecchi 14. 10. Acosta 13. 11. Mir 10. 12. Marini 10. 13. Miller 8. 14. Bastianini 7. 15. Quartararo 6. 16. Rins 5. 17. Viñales 4. 18. Aldeguer 3. 19. Oliveira 2. 20. Fernandez 1. 21. Chantra 0. 22. Savadori 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 74 Punkte. 2. Honda 26. 3. Aprilia 22. 4. KTM 22. 5. Yamaha 13.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 117 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 61. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 59. 4. Red Bull KTM Factory Racing 32. 5. LCR Castrol Honda 25. 6. Honda HRC Castrol Team 20. 7. Trackhouse MotoGP Team 18. 8. Aprilia Racing 14. 9. Red Bull KTM Tech3 11. 10. Monster Energy Yamaha 11. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 10.