KTM: Fehlplanungen auch in der Modellpolitik

LCR-Honda: Kein 2. Pilot, 2014 nur mit Stefan Bradl

Von Günther Wiesinger
Lucio Cecchinello

Lucio Cecchinello

LCR-Honda wird auch 2014 nur mit Stefan Bradl antreten. Es drängt sich kein Fahrer auf, die Kosten liegen bei 2 Millionen Euro.

LCR-Honda-Teambesitzer Lucio Cecchinello hatte im Winter überlegt, sein Ein-Mann-Team mit Stefan Bradl für 2014 mit einem zweiten Fahrer zu ergänzen – am liebsten mit einem schnellen Asiaten, um Honda einen Gefallen zu tun.

Aber es drängt sich kein Fahrer auf. Moto2-Pilot Takaaki Nakagami stürzt auf der Italtrans-Kalex zu oft; deshalb hat Cecchinello diese Pläne ad acta gelegt.

Ausserdem steht kein Startplatz zur Verfügung, und selbst wenn der zweite Pilot mit einem Production-Racer von Honda antreten würde, müsste LCR mit Mehrkosten von rund 2 Millionen Euro rechnen.

«Wir würden sieben zusätzliche Leute in der Box brauchen. Einen Crew-Chief, einen Data-Recording-Techniker, vier Mechaniker und einen Reifenmann, der auch den Lkw chauffiert», rechnet Lucio vor. «Der Production-Racer würde insgesamt Materialkosten von 1,6 bis 1,8 Millionen Euro verursachen. Da reden wir von Ersatzteilen, Suspension, Bremsen, Rädern, Personal, Reisekosten, Entwicklungsteilen, Transportkosten, PR-Kosten, Lkw-Leasing, Transportkisten, Versicherungen, Lackierungen, dazu Hospitality. Da habe ich noch keine Fahrergage und keine administrativen Kosten eingerechnet.»

Cecchinello abschliessend: «Mich interessiert kein Fahrer, der sich mit einer Mitgift selber finanziert. Mich interessieren nur Fahrer mit einem seriösen Potenzial. Deshalb warte ich lieber, bis ein starker asiatischer Pilot auftaucht, der auch für die Sponsoren attraktiv ist. Ich würde so ein Projekt nur in enger Zusammenarbeit mit Honda vorantreiben.»

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