Jorge Lorenzo: «Top-Speed ist nicht das Wichtigste»
Jorge Lorenzo
Weltmeister Jorge Lorenzo sackte im Qualifying von Brünn auf den fünften Startplatz ab und wirkte entsprechend enttäuscht. Denn WM-Leader Marc Márquez hatte sich mit der Repsol-Honda auf Platz 3 eingenistet.
Lorenzo büsste 0,422 Sekunden auf die Bestzeit von Cal Crutchlow (Tech3-Yamaha), hatte aber triftige Gründe für dieses schwache Abschneiden.
«Wir haben ein anderes Set-up probiert, aber es war schlechter als das vorherige», stellte der Yamaha-Werkspilot fest. «Aber damit hatten wir hinten starke Probleme, deshalb sind wir für den zweiten Run zur normalen Abstimmung zurückgekehrt. Aber der Grip war trotzdem nicht der gleiche wie am Vormittag. Deshalb konnte ich mich zeitlich vom Rennspeed zur besten Quali-Zeit nicht ausreichend verbessern. Der fünfte Platz in der zweiten Startreihe ist natürlich alles andere als ideal. Der Start wird also am Sonntag sehr wichtig sein. Ich muss mich anstrengen, um in den ersten ein, zwei Runden möglichst drei, vier Fahrer überholen zu können, wenn das möglich ist. Aber wir dürfen nichts überstürzen. Das Rennen wird sehr lang sein.»
«Es wird kaum möglich sein, in den ersten Runden davon zu fahren. Aber ich will versuchen, an den Honda dranzubleiben. Wenn es am Sonntag regnet, fangen wir alle bei Null an. Es hat hier ewig nicht mehr geregnet. Da hat niemand von uns aktuelle Daten...»
In der Top-Speed-Liste liegen die vier Honda vorne. Aber Lorenzo lässt sich dadurch nicht aus der Fassung bringen. «Natürlich ist es vorteilhaft, den besten Top-Speed zu haben», stellte der Mallorquiner fest. «Aber wir sollten das nicht überbewerten. Top-Speed ist nicht das Wichtigste im Rennsport. Alvaro Bautista hat eine sehe schnelle Quali-Runde hingelegt. Aber sein Renn-Speed liegt bei 1:57,3 min. Das beweist meine Theorie. Top-Speed ist nicht alles.»
Dass Bautista vom zweiten Platz losfährt, stellt für Lorenzo eine gewisse Beunruhigung dar. Der Spanier hat ihn 2012 in Assen abgeschossen, Rossi in Mugello 2012. «Solange Alvaro vor mir ist, droht keine Gefahr», meint Jorge. «Gefährlich wird es erst, wenn er dicht hinter mir ist.»