Bryan Staring: «Ich bin nicht Casey Stoner»
Casey Stoner ging, Bryan Staring kam. Doch es besteht ein Unterschied. Stoner erschien im Vorjahr mit 238 WM-Punkten zum Australien-GP. Staring bringt zwei mit.
Ja, klar: Stoner sass auf der Repsol-Honda, Staring steuert die Claiming-Rule-Honda des Gresini-Teams; sie hat ein FTR-Chassis und einen Superbike-Rennmotor der Honda CBR 1000RR.
«Ich bin nicht Casey Stoner», räumt Staring ein. «Ausserdem verfüge ich nicht über seine Erfahrung oder sein Motorrad.»
«Ich werde an diesem Wochenende hier auf Phillip Island nicht einmal annähernd das erreichen, wozu er hier fähig war. Aber ich verfolge sicher meine eigenen Ziele. Daran arbeite ich. Ich werde das Beste für Australien geben», versichert Staring.
Die Saison 2013 entpuppte sich als mühsam für den 26-jährigen Staring. Aber sein Enthusiasmus hat nicht gelitten. Er geniesst die Anwesenheit in der Topklasse des Motorradsports. «Dieser Heim-GP ist der Event, dem ich das ganze Jahr entgegengefiebert habe», sagt Staring. «Das ist das grösste Wochenende des Jahres für mich.»
«Es war bisher eine ziemlich durchschnittliche Situation», gibt der Gresini-Honda-Pilot ohne Umschweife zu. «Ich hoffe, ich kann hier ein bisschen etwas Zusätzliches aus mir herauskitzeln.»
Staring gewann nationale australische Titel in den Klassen 125 ccm, Supersport und Superbike, er hat auf Phillip Island zahlreiche Rennen gewonnen, auch in anderen Kategorien. Er kennt die Piste wie seine eigene Hand, das gibt ihm Selbstvertrauen.
«Ich habe hier in der Vergangenheit einige spezielle Augenblicke erlebt», schildert der Go&Fun-Honda-Pilot. «Ich hoffe, ich kann das in den nächsten drei Tagen ausnützen. Ich liebe den Speed hier. Auf keiner anderen GP-Strecke werden so hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt. Ich bin auf dieser Piste gross geworden.»
Der Westaustralier hat in den ersten 15 WM-Rennen 2013 nur einen 14. Platz und damit zwei Punkte ergattert. In Barcelona war das, im Juni.
«Das CR-Bike ist schwierig zu fahren», gibt Bryan Staring zu bedenken. «Daran gibt es keinen Zweifel. Ich befinde mich inmitten einer Lernphase. Es ist nicht einfach, sich an so eine GP-Maschine zu gewöhnen. Ich kann nicht behaupten, ich hätte einen besonders fantastischen Job erledigt. Aber es geht hier um die Weltmeisterschaft. Die Konkurrenz ist gnadenlos. Ich werde alles tun, um mich hier beim Heim-GP anständig aus der Affäre zu ziehen.»