Lin Jarvis (Yamaha): Auch 2014 Márquez gegen Lorenzo
Yamaha: Jorge Lorenzo, Lin Jarvis (Mitte) und Valentino Rossi
Nachdem sich Yamaha-Star Jorge Lorenzo im Training von Assen das Schlüsselbein brach, nutzten dem Spanier auch acht Saisonsiege im Kampf um den Titel nichts. Marc Márquez, der sechsmal triumphierte, holte sich mit vier Punkten Vorsprung die WM-Krone.
Während sein Teamkollege Lorenzo von einem Sieg zum anderen fuhr, musste sich Valentino Rossi bedenklich oft mit Rang 4 begnügen. Auch in der WM-Tabelle belegte er den vierten Platz. Nur in Assen konnte er ein Highlight setzen und siegte. Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha, sprach nun über den Titelverlust, die Entlassung von Crew-Chief-Legende Jeremy Burgess und die Saison 2014.
Wie lautet ihr abschließendes Urteil in Bezug auf die Saison 2013?
Letztendlich hatten wir ein ziemlich gutes Ergebnis. Wir haben zwar am Ende des Jahres die Meisterschaft nicht gewonnen, was etwas unglücklich war, aber wir haben sie nur um vier Punkte verloren. Ehrlich gesagt, es war eine tolle Saison und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Natürlich bevorzugen wir es, Erste zu sein, aber der zweite Platz und so eine gute Leistung sind großartig. Wir haben über das gesamte Jahr neun Grands Prix gewonnen: acht mit Jorge und einen mit Valentino in Assen. Wir waren besonders mit dem Ende der Saison zufrieden, weil wir fünf der letzten sieben Rennen gewonnen haben.
Wir sehen es also als eine erfolgreiche Saison an. Es war aber nicht einfach. Wir begannen mit einem ersten und zweiten Platz im ersten Rennen und hatten dann einen kleinen Rückgang, gefolgt von Jorges Verletzungen Mitte der Saison in Assen und dann noch einmal auf dem Sachsenring. Das war wirklich der Wendepunkt der Saison, und seitdem hatte Jorge gekämpft, um das Punktedefizit aufzuholen und er hat sein Maximum gegeben, um zurück zu kommen. In Bezug auf die Leistung des Motorrads haben wir die gleiche Anzahl von Grands Prix gewonnen wie Honda, daher würde ich sagen, war es ein wirklich ausgeglichenes Spiel. Schließlich hatte Márquez eine sensationelle Rookie-Saison, wie jeder gesehen hat. Dieses Jahr waren wir nicht in der Lage, den Titel zu holen, aber wir werden es im nächsten Jahr wieder versuchen.
Beim Test in Valencia gab es einige große Veränderungen für Valentino Rossi.
Offensichtlich ist eine der wichtigsten Änderungen für Valentino, dass er sofort mit seinem neuen Crew-Chief begonnen hatte, zusammenzuarbeiten. Leider mussten wir uns nach dem letzten Rennen am Sonntag von Jeremy Burgess verabschieden, aber wir begrüßten seinen Nachfolger Silvano Galbusera am Montagmorgen. Dies wird Teil von Valentinos Strategie sein, um seiner nächsten Saison einen Aufschwung zu geben.
Was ist mit dem Testprogramm selbst?
Ich kann nicht sagen, was wir testen (lächelt), aber wir testen viele verschiedene Dinge: Chassis, Elektronik, Motor. Grundsätzlich hatten wir das 2014er-Bike hier in Valencia. Nach diesem Test werden wir über den Winter mit den Daten arbeiten, Änderungen vornehmen und uns auf den ersten Sepang-Test Anfang Februar vorbereiten. Dann haben wir drei offizielle Tests vor dem ersten Rennen der Saison in Katar, das im nächsten Jahr früher sein wird als je zuvor.
Es ist noch sehr früh, um über die Saison 2014 zu sprechen. Gibt es zu diesem Zeitpunkt bereits Ziele für Jorge Lorenzo und Valentino Rossi?
Noch nicht in Stein gemeißelt. Es wird wieder ein harter Kampf sein. Meiner Meinung nach, wird es erneut Honda gegen Yamaha und Márquez gegen Lorenzo sein. Wir müssen nur auf der Hut sein, beide Fahrer bei guter Gesundheit und voll motiviert halten.
Beim Motorrad müssen wir jeden Bereich verbessern, weil wir wissen, dass unsere Konkurrenten das Gleiche tun werden. Wir brauchen nun eine Pause, ganz ehrlich (Er lächelt), weil das Ende der Saison ziemlich hart gewesen ist.
Ich denke, dass das Testverbot vom 1. Dezember bis 31. Januar ist eine gute Idee, weil es alle zwingt, eine Pause zu machen, sich zu erholen und den Winter zu genießen sowie Strategien und Verbesserungen zu planen.
Wir werden versuchen, jeden einzelnen Bereich zu betrachten und zu überlegen, was wir besser machen können, und gleichzeitig Fehler zu vermeiden.