Forward: Ab Indy fährt Alex De Angelis statt Edwards
Bei Forward-Yamaha wurden jetzt hinsichtlich des in diesem Jahr völlig enttäuschenden Colin Edwards Fakten geschaffen.
Der 40-jährige Texaner fährt in diesem Jahr noch zwei MotoGP-Rennen – in Indy und in Valencia.
In Brünn und bei den folgenden sechs Rennen (Silverstone, Misano, Aragón, Motegi, Phillip Island und Sepang) ersetzt ihn der vierfache GP-Sieger Alex De Angelis (30) auf der Open-Yamaha.
Beim WM-Finale in Valencia am 9. November lässt Forward den Amerikaner und den San Marineser (Edwards bekommt dann eine Wildcard) fahren – neben Aleix Espargaró.
Ob De Angelis auch 2015 bei Forward fahren wird als mutmasslicher Teamkollege von Bradl, ist noch offen.
Der Routinier steigt also mitten in der Saison bei Tascaracing aus der Moto2-WM aus. Er fuhr zuletzt 2013 in Laguna Seca statt Ben Spies in der MotoGP-WM – Platz 11.
«Wir wollen Colin in Valencia die Chance für ein Abschiedsrennen geben», erklärte heute Forward-Yamaha-Teambesitzer Giovanni Cuzari gegenüber SPEEDWEEK.com.
Edwards war 2012 zum Forward-MotoGP-Team gestossen, er fuhr 2012 eine Suter-BMW und 2013 eine FTR-Kawasaki.
In der Saison 2012 bezeichnete er die Suter-BMW regelmässig als «heap of shit» (Scheisshaufen). Eskil Suter konfrontierte ihn dann beim Brünn-GP mit den Datenaufzeichnungen einer Suter-BMW-Testfahrt von Mika Kallio in Brünn, die beim Kurvenspeed exklatante Unterschiede zutage förderte.
Suter: «Colin ist kein ‹Texas Tornado› mehr, sondern nur noch ein laues Lüftchen.»
Diese Behauptung bekam 2013 neue Nahrung, als Edwards mit der FTR-Kawa genau so unterging; er kam über den 14. WM-Rang mit 41 Punkten nicht hinaus. Und die Saison 2014 entpuppte sich dann als endgültige Blamage.
Während Teamkollege Aleix Espargaró dank 77 Punkten auf WM-Rang 6 liegt, ist Edwards mit acht Punkten (7 holte er beim sturzreichen Katar-GP) nur WM-Achtzehnter.
Forward wollte Edwards schon beim Jerez-GP ersetzen, doch die Verpflichtung eines Ersatzfahrers (wie Petrucci) klappte nicht.
Edwards bestritt 1992 auf einer Yamaha 250 sein erstes Rennen in Europa, 2000 und 2002 gewann er auf einer Castrol-Honda die Superbike-WM. In der MotoGP-Klasse fuhr er im Aprilia-Werksteam, bei Gresini-Honda, im Yamaha-Werksteam, bei Tech3-Yamaha und zum Schluss bei Forward, ein MotoGP-Sieg blieb ihm versagt.