Aleix Espargaró: «Will mit Suzuki Großes erreichen»
Aleix Espargaró: Auch 2015 mit Suzuki Grund zur Freunde?
2015 wird ein spannendes Jahr für Open-Star Aleix Espargaró. Er wird erstmals MotoGP-Werksfahrer sein. Der 25-jährige Spanier geht dann für WM-Rückkehrer Suzuki an den Start. Am Dienstag bestätigte Suzuki auf der Intermot in Köln offiziell die MotoGP-Rückkehr für 2015. Aleix Espargaró und Moto2-Pilot Maverick Viñales wurden als Fahrer genannt.
Ende 2011 zog sich Suzuki wegen anhaltender Erfolgslosigkeit aus der MotoGP-WM zurück. Der offizielle Grund waren finanzielle Motive. Seit Juni 2013 testet Suzuki wieder eigene MotoGP-Maschinen. Inzwischen wurde der 800-ccm-V4-Motor durch einen 1000-ccm-Reihenvierzylinder ersetzt. Geplant ist, dass Testfahrer Randy de Puniet in Valencia einen Wildcard-Einsatz absolviert.
Auf Twitter erklärte Espargaró: «Das ist der glücklichste Tage in meinem Leben. Ich bin froh zu verkünden, dass ich im nächsten Jahr für Suzuki fahren werde. Nun freue ich mich auf dieses neue Abenteuer.»
Aleix, Teammanager Davide Brivio sagte, dass die GSX-RR ein komplett neues Bike ist. Was er wartest du, wenn du das erste Mal die Suzuki-Box betrittst?
Natürlich wird es schwierig sein, denn die Tests liefen in diesen Jahr nicht so, wie es sich Suzuki vorgestellt hatte. Ich habe oft mit Davide gesprochen und weiß, dass sie einen Test wegen Regens abbrechen mussten. Mir ist bewusst, dass es viel Arbeit ist und nicht einfach wird, aber sie haben mir versichert, dass sie siegen wollen. Sie wollen viel erreichen und geben alles dafür. Auch ich werde, wie Maverick, alles geben.
Brivio sagte, dass Ducati eure Referenz sein wird.
Natürlich, denn es wäre falsch, sich mit Honda oder Yamaha zu vergleichen. Man muss auf dem Boden bleiben. Auch der Vergleich mit Ducati wird nicht einfach sein, denn sie haben einen großartigen Job gemacht und sind in den Rennen wieder konkurrenzfähig. Dovizioso zeigt ein unfassbares Jahr. Ich habe diese Herausforderung angenommen, um mich an die Spitze zu kämpfen und so schnell wie möglich Podestplätze zu erreichen. Ich habe andere Offerten zurückgewiesen, um für ein Werksteam wie Suzuki zu fahren, denn mit ihnen strebe ich hohe Ziele an. Doch natürlich muss ich anfangs geduldig sein und das Bike entwickeln.
Nach zwei CR-Titeln glänzt du 2014 in der Open-Klasse. In Aragón hast du deinen ersten Podestplatz erreicht. Das Projekt mit Suzuki scheint genau zur richtigen Zeit zu kommen?
Ja, ich bin nun 25 Jahre alt, also bin ich nicht mehr extrem jung. Doch ich habe ein Ziel vor Augen und den Weg dorthin. Die positive Wendung in meiner Karriere kam vor drei Jahren bei Aspar. Dank ihm habe ich jetzt diese Möglichkeit mit Suzuki erhalten. Er hat an mich geglaubt, als es niemand anderes getan hat. Ich fing an, mich weiterzuentwickeln und im Forward-Team habe ich diese Entwicklung vollendet. Ich weiß nicht, ob ich das sagen darf, aber ich komme auf dem Zenit meiner Karriere zu Suzuki. Die Herausforderung reizt mich. Ich werde wie ein Tier arbeiten, um mit Suzuki sehr gute Resultate zu erzielen.
2016 werden sich die Regeln in der MotoGP-Klasse maßgeblich ändern. Siehst du das als Möglichkeit, diese Top-Resultate zu erzielen?
Einer der Gründe, warum ich mich für Suzuki entschieden habe, war, dass von den Regeländerungen wusste. Die stärksten Teams werden die sein, die sich am schnellsten anpassen. Ein Werk wird sich schneller umstellen können als Privatteams. 2016 wird ein spannendes Jahr. Die Elektronik wird für alle gleich sein und die Michelin-Reifen sind für alle neu. Wir haben große Hoffnungen für 2016.
Die letzten Erfolge von Suzuki liegen weit zurück. Chris Vermeulen erreichte 2007 den letzten Podestplatz. Der letzte Titel liegt 14 Jahre zurück: Kenny Roberts jr. im Jahr 2000.
Im Moment ist es schwer vorstellbar, über einen Titelgewinn zu sprechen. Doch es ist das Ziel aller japanischen Hersteller, der Teams und der Fahrer. Wir kämpfen alle für das Maximum. Wir werden sehen, was passiert. Doch Suzuki ist ein Werks mit reicher Geschichte und vielen WM-Titeln. Zuletzt holte Kenny Roberts jr. mit ihnen den 500-ccm-Titel. Zeitweise war Suzuki kein echtes Werksteam. Daher lief einiges schief. Nun kehrt Suzuki aber als vollwertiges Werksteam in die Weltmeisterschaft zurück. Das Ziel ist, zu siegen. Dafür tun sie alles. Wir werden sehen, wie lange es dauert, um dieses Ziel zu erreichen. Ich bin sehr optimistisch und will schnell um Podestplätze kämpfen. Ich will mit Suzuki Großes erreichen.
Dein Teamkollege Maverick Viñales wird ein Rookie sein. Wie wird er sich schlagen? Hast du durch deine Erfahrung mehr Einfluss auf die Entwicklungsarbeit?
Ich bevorzuge es, wenn mein Teamkollege auf einem hohen Niveau fährt, denn er ist der erste Gegner, den man schlagen muss. Dadurch bringt man sich zu Höchstleistungen. Bei einem solchen Projekt ist es wichtig, dass beide von Anfang an gleichberechtigt arbeiten. Ich denke, dass wir zusammen viel erreichen können. Doch natürlich habe ich durch die letzten drei Jahre viel mehr Erfahrung mit der Entwicklung und der MotoGP-Elektronik. Das wird Maverick am Anfang fehlen, aber er ist ein Fahrer mit sehr viel natürlichem Talent. Ich denke, dass er nach zwei oder drei Rennen gegen mich kämpfen kann. Suzuki hat für die Zukunft vorgesorgt und einen der talentiertesten Fahrer geholt.