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Aleix Espargaró: Top-Pilot & Teamchef statt Notnagel

Von Sharleena Wirsing
Aleix Espargaró ist ein Überflieger: In Aragón erzielte er mit der Forward-Yamaha den ersten Podestplatz. 2015 steigt sein eigenes Team in die Moto3-WM ein. Doch seine Karriere war nicht immer leicht.

Bei den ersten Testfahrten 2014 war das Team NGM Forward Racing mit Neuzugang Aleix Espargaró die größte Überraschung. Die beiden Sepang-Tests schloss der Spanier als Vierter ab und krönte seine Vorsaison, in Abwesenheit der Top-6, mit der Bestzeit in Katar. In den bisher 14 Saisonrennen sammelte er 112 Punkte und belegt WM-Rang 6. Im Regen von Aragón konnte er nun seinen ersten MotoGP-Podestplatz sichern. Er wurde hinter Yamaha-Kollege Jorge Lorenzo Zweiter.

Mit nur 25 Jahren ist Espargaró zudem bereits erfolgreicher Teambesitzer. Das Team RBA Racing trat bisher in der Spanischen Meisterschaft mit Gabriel Rodrigo an. Ab 2015 steigt das Team mit den Fahrern Ana Carrasco, Gabriel Rodrigo und Niklas Ajo in die Moto3-WM ein.

Espargaró ist sogar bereits zweifacher Weltmeister, aber «nur» der ehemaligen Claiming-Rule-Klasse, einer Unterkategorie der MotoGP-Klasse. Die Karriere des stets fröhlichen Spaniers war zuvor jedoch von vielen Enttäuschungen und Rückschlägen geprägt.

Der flapsige Spruch «Nur die Harten kommen in den Garten» könnte das Karriere-Motto von Espargaró sein. Während sein jüngerer Bruder Pol stets in den besten Teams fuhr und Topmaterial erhielt, fungierte Aleix meist nur als Ersatzmann oder war mit unterlegenem Material unterwegs.

Aleix Espargaró: Erstes Straßenrennen 2000

Im Jahr 1993 bestritt Aleix Espargaró sein erstes Enduro-Rennen. Im Jahr 2000 begann Aleix, Straßenrennen zu fahren. Im folgenden Jahr gewann er den Titel der Copa Rieju Supermotard von Katalonien und Spanien. In der Saison 2002 gab Aleix Espargaró sein Debüt in der 125-ccm-Klasse der Katalanischen Meisterschaft. Im Jahr darauf holte er den Titel. 2004 wurde Aleix der jüngste 125-ccm-Champion der Spanischen Meisterschaft.

2005 fuhr er im Team Seedorf RC3, das den Fußballspielern Clarence Seedorf und Roberto Carlos gehörte, seine erste und letzte volle Saison in der 125-ccm-WM. Die Saison 2006 startete Espargaró mit dem BQR-Team in der 125-ccm-Klasse, doch in Assen wechselte er in die 250-ccm-Kategorie. 2007 und 2008 erlebte er schwierige Jahre auf unterlegenem Material.

2009: Jüngster Fahrer der Königsklasse

Die Saison 2009 startete in Katar ohne Aleix. Er fand zunächst kein Team, fuhr in der Spanischen Moto2-Meisterschaft und belegte als Ersatzmann im Balatonring-Team die Plätze 4 und 7 in der 250-ccm-WM. Im selben Jahr wurde Aleix mit 19 Jahren der jüngste Fahrer der Königsklasse, als er den Rest der Saison für Pramac-Ducati antrat.

2010 erhielt der Spanier dann einen festen Platz im Pramac-Team. Mit der störrischen Ducati erreichte er den 14. WM-Rang und sammelte 65 Punkte. Im nächsten Jahr war Espargaró gezwungen, in die Moto2-Klasse zurückzukehren, da sich das Pramac-Team zu einer radikalen Änderung ihrer Strategie entschloss. Das Team engagierte für 2011 die beiden erfahrenen Piloten Loris Capirossi und Randy de Puniet, anstatt junge Fahrer zu fördern. Für Espargaró war nun kein Platz mehr in der Königsklasse. Er absolvierte eine Moto2-Saison im Team Pons Racing und erreichte bei seinem Heim-GP in Barcelona erstmals das Podest. Am Ende belegte er WM-Rang 12.

Erst als er ab dem Jahr 2012 in der Claiming-Rule-Kategorie der MotoGP-Klasse antrat, kam sein großes Talent richtig zur Geltung, das sich durch eine unglaubliche Bikecontrol, vollen Einsatz und berechnetes Risiko auszeichnet. Auf der ART-Aprilia des Aspar-Teams war er zwei Jahre in Folge mit Abstand der schnellste unter den CR-Piloten.

2014 beeindruckt er auf der Forward-Yamaha im neuen Open-Format. In Aragón holte er durch die richtige Strategie und Kampfgeist im Duell mit Cal Crutchlow den zweiten Platz.

2015 wird ein spannendes Jahr für Open-Star Aleix Espargaró. Er wird erstmals MotoGP-Werksfahrer sein. Der 25-jährige Spanier geht dann für WM-Rückkehrer Suzuki an den Start. Am Dienstag bestätigte Suzuki auf der Intermot in Köln offiziell die MotoGP-Rückkehr für 2015. Aleix Espargaró und Moto2-Pilot Maverick Viñales wurden als Fahrer genannt. Doch Suzuki glänzte in der Vergangenheit nicht gerade mit dem besten Material. Doch es ist ein Werksteam. Das war Espargaró wichtig. Zudem wird sein Moto3-Team RBA Racing in die Weltmeisterschaft aufrücken. Nun scheint sich Aleix‘ harte Arbeit endlich auszuzahlen.

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