Stefan Bradl (4.): «Márquez fährt unglaublich»
Stefan Bradl
Stefan Bradl gelang mit dem ersten Reifensatz im Qualifying 2 keine optimale Runde. Er schaffte eine Zeit von 2:01,456 min, damit lag er auf dem neunten und vorletzten Platz, nur Bautista (2:02,294 min) war langsamer. der gestürzte Aoyama hatte keine Zeit, Pol Espargaró fehlte.
Im FP3 hatte der deutsche LCR-Honda-Pilot eine Zeit von 2:00,866 min vorgelegt.
Im zweiten Run klemmte sich Bradl an die Fersen von Weltmeister Marc Márquez, er folgte der Repsol-Honda mit 50 oder 80 Meter Abstand.
Auf diese Weise schaffte Stefan den Sprung auf Platz 4 mit einer Zeit von 2:00,472 min. Seiner bisher besten Runde an diesem Wochenende.
Márquez presste sich mit 1:59,791 min auf Platz 1.
Am Schluss waren nur Márquez, Pedrosa und Lorenzo schneller als der Moto2-Weltmeister von 2011, der Dovizioso um 0,231 sec und Rossi um 0,268 sec hinter sich liess.
Das ist Bradls beste Quali-Leistung seit Platz 3 auf dem Sachsenring, Dritter war er 2014 auch in Austin, Vierter in Le Mans und Barcelona.
Seit Indianapolis hatte der 24-jährige Bayer keinen zufriedenstellenden Startplatz mehr erobert: 10. in Indy, 8. in Brünn, 9. in Silverstone, 10. in Misano, 8. in Aragón, 9. in Motegi, dann der Tiefpunkt mit Platz 11 in Phillip Island.
Stefan, der erste Run ist etwas misslungen?
Es war ein bisschen ein komisches Qualifying. Aoyama ist gestürzt, deshalb war meine Runde nicht so gut. Ich bin dann eine Runde früher an die Box gefahren als geplant. Ich bin dann ziemlich lang in der Box gesessen und habe blöd geschaut, denn ich war Neunter. Ich habe gewusst: Jetzt muss ich schauen, dass ich ein bisserl weiter vorkomme.
Ich habe dann natürlich ein bisschen gespechtet auf ein paar Kandidaten, die Gas geben. ich bin rausgefahren in der Hoffnung, dass ich einen finde. Dann ist der Márquez gekommen und hat mich freundlicherweise in den Windschatten genommen. So habe ich eine gute Runde rausgebracht. Mei, die meisten versuchen es so. Wenn du zehnmal versuchst, so etwas zu machen, misslingt es mindestens achtmal. Es kommt immer was dazwischen.
Wir haben seit Indy immer echt schlechte Qualifyings gehabt. Heute ist es endlich einmal aufgegangen.
Du warst 50 oder 80 Meter hinter Márquez. Wie hilfreich war das?
Ich habe gesehen, dass er mir im ersten Sektor unglaublich viel Zeit abnimmt, sicher schon drei Zehntel. Danach habe ich den Abstand halten können. Aber ich war für meine Verhältnisse im ersten Sektor schon ziemlich schnell.
Wie er das macht, ist mir teilweise ein Rätsel. Wenn du ihm hinterher fährst und ihn beachtet, dann merkst du, er schmeisst das Motorradl um und kann den Kurvenspeed durch die ganze Kurve durchfahren, während ich es in mehreren Schritten machen muss. Ich muss schauen, dass ich früher reinfahre, in der Kurvenmitte muss ich das Gas ein bisschen zudrehen und mich auf das Ende der Kurve vorbereite. Damit ich den optimalen Drive beim Rausfahren erwische. Bei ihm ist das eine Bewegung. Wie das Motorrad das mitmacht, ist auch eine grosse Frage, die wir nicht beantworten können. Von links auf rechts, dann kommt die nächste Gerade, unglaublich.
Vierter Startplatz, auf die erste Reihe fehlen 0,269 sec, auf die Pole 0,661 sec. Was ist im Rennen machbar? Rossi lauert auf Platz 6. Sind auch die Ducati gefährlich?
Ja, die Ducati muss man im Auge behalten. Dovizioso macht einen starken Eindruck.
Unser FP4 war nicht so gut, wir haben mit den Reifen rumprobiert. Auch von der Konstanz war es nicht so gut. Ich bin Sechster geworden. Da der Hinterreifen von der Performance schwächer ist. Dadurch habe ich nach beim Long-run Probleme beim Bremsen gekriegt, weil ich das Hinterrad beim Bremsen nicht nützen konnte. Ich habe das Motorrad nicht zum Stoppen gekriegt.
Zuerst müssen wir schauen, wie das Wetter am Sonntag ist. Wenn es wieder 58 bis 60 Grad Asphalttemperatur hat wie im Q2, dann wird’s schwierig. Aber ich gehe davon aus, dass es beim Rennstart um 16 Uhr noch so heisst ist wie beim Q2 um 14.35 Uhr.
Das Ziel ist ein Top-5-Platz im Rennen? Das hast du seit Barcelona nie mehr geschafft.
Ja, das ist machbar. Wenn es Platz 6 wird, ist es auch kein Weltuntergang. Das wäre wichtig im Hinblick auf die WM und in Verbindung zu Iannone, der in der Tabelle sechs Punkte vor mir liegt.