MotoGP: VR46-Team ist nicht einverstanden

Stefan Bradl: Warum er auf Öhlins beharrt

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl wechselt nach dieser Saison zu Forward-Yamaha. Dort wird ein Wechsel von Öhlins-Suspension zu Kayaba diskutiert. Der Bayer ist skeptisch.

Beim NGM-Forward-Yamaha existiert weiterhin der Wunsch, nächstes Jahr in der MotoGP-Klasse mit den Piloten Stefan Bradl und Loris Baz von Öhlins-Suspension auf Kayaba umzusteigen.

Dieser japanische Hersteller von Gabeln und Federbeinen war zuletzt 2001 mit Tech3-Yamaha (Jacque, Nakano) in der 500er-WM vertreten.

Momentan geniesst Öhlins in der MotoGP-Klasse ein Quasi-Monopol, 21 der 23 Stammfahrer verwenden 2014 Öhlins, nur die beiden Gresini-Honda-Fahrer Bautista und Redding benützen Showa-Produkte. Bei dieser Firma ist Honda Grossaktionär, bei Kayaba hat Yamaha Firmenanteile.

Doch Yamaha-Rennchef Masahiko Nakajima stellte Stefan Bradl am Donnerstag in Malaysia die Wahl des Suspension-Fabrikats frei.

«Die M1 ist rund um Öhlins designt und entwickelt worden. Und ich bin in meiner ganzen GP-Karriere auf Öhlins gefahren», gab Bradl zu bedenken. «Deshalb will ich jetzt nicht ohne weiteres umsteigen.»

Auch die Tatsache, dass Yamaha-Testfahrer Katsuyuki Nakasuga bei seinen Wildcard-Einsatz vor zwei Wochen in Motegi/Japan mit Öhlins abwickelte, spricht nicht für Kayaba.

«Wenn Stefan Bradl beim Valencia-Test mit Kayaba fahren würde, hätte er absolut keinen Referenzpunkt», gab ein Movistar-Yamaha-Teammitglied zu verstehen.

Cal Crutchlow ging sogar noch einen Schritt weiter. «Ich habe Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari ein SMS geschickt und geschrieben: Wenn du zu Kayaba wechselst, zerstörst du dein Team.» «Ich habe dieses SMS nie erhalten», beteuerte Cuzari im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Bradl will jedoch unbedingt rausfinden, wie gut er mit der Open-Yamaha im Vergleich zu seinem Vorgänger Aleix Espargaró zurechtkommt. Die Rundenzeiten sind aber nur vergleichbar, wenn die technische Ausstattung der Bikes identisch ist.

Bradl erhält in der nächsten Saison 2015-M1-Motoren und voaussichtlich Chassis des Jahrgangs 2014, wie sie zuletzt das Tech3-Team (Pol Espargaró, Smith) gefahren hat.

Stefan Bradl: «Suche das beste Technik-Paket»

«Ich habe nach dem Weggang bei LCR-Honda das bestmögliche technische Paket gesucht und bin überzeugt, dass ich bei Forward nächstes Jahr um den Sieg in der Open-Class fighten kann», erklärte Stefan Bradl. «Aber dazu brauchen wir dasselbe Technik-Paket wie Aleix Espargaró in diesem Jahr.»

Cuzari wirkt unentschlossen, bemüht sich aber eine für Bradl akzeptabele Lösung. «Ich bin überzeugt, dass wir auch mit Kayaba konkurrenzfähig sein können. Vielleicht können wir damit sogar einen Vorteil herausholen», meint der Italiener.

Giovanni Cuzari verhandelt jetzt mit Yamaha, Öhlins und Kayaba. «Wir haben bei Öhlins für die MotoGP-WM einen Leasingvertrag über drei Jahre für die MotoGP-WM unterschrieben. Im ersten Jahr werden 60 Prozent der Summe fällig», erzählte Cuzari. «Aus dieser Sicht wäre es gar nicht so sinnvoll, wenn wir umsteigen.»

Bradl möchte in Valencia auf jeden Fall mit Öhlins testen. «Aber ich könnte mit zu einem späteren Zeitpunkt einen Vergleichstest mit Kayaba vorstellen, wenn Öhlins einwilligt», erklärte Bradl.

Bei Forward und Yamaha wird auch ein Kompromissvorschlag diskutiert: Stefan Badl fährt 2015 auf Öhlins, Teamkollege Loris Baz auf Kayaba. Er kommt aus der Superbike-WM und verwendet dort Showa. Er muss sich also sowie umstellen. «So eine Lösung haben wir auch schon besprochen», erklärte Forward-Manager Marco Curioni.

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