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Stefan Bradl in Jerez: «Yamaha besser kennenlernen»

Von Günther Wiesinger
In Jerez bekommt Stefan Bradl ab morgen noch die Gelegenheit, sich besser mit der Forward-Yamaha anzufreunden. Das Thema Kayaba hat sich erledigt.

Für Stefan Bradl beginnt morgen Mittwoch in Jerez der zweite Test mit dem Team NGM Forward Yamaha Racing. Nach dem missglückten Mittwoch-Test in Valencia wurde das Projekt Kayaba Suspension ad acta gelegt.

Mittwoch und Donnerstag testen Bradl und Teamkollege Loris Baz in Jerez nur Öhlins-Material, auch die MotoGP-Saison 2015 wird mit Öhlins bestritten.

Für den späten Mittwochnachmittag und für Donnerstag ist Regen angesagt. Bradl kehrt am Freitag heim und lässt sich noch am selben Tag in der Kreisklinik Wertingen bei Augsburg von Dr. Wolfgang Streifinger das Metall aus dem rechten Knöchel entfernen, das dort nach dem Crash im FP4 in Kuala Lumpur/Malaysia eingepflanzt wurde.

Am Samstag findet das Fanclubfest in Zahling statt, dann ist Erholung angesagt. Bradl: «Spätestens zwei Wochen nach der Operation möchte ich das Trainingsprogramm für die Saison 2015 starten. Es wird auch regelmässige Motorradtrainings mit Supermoto oder Dirt-Track beeinhalten. Ich werde vielleicht eine Trainingsgemeinschaft mit Sando Cortese bilden. Er hat ein Trainingsgelände. Auch Indoor-Pisten werde ich ins Auge fassen, sobald es kälter wird und Schnee liegt.»
SPEEDWEEK.com hat Stefan Bradl vor dem Abflug zum Jerez-Test ein paar Fragen gestellt.

Stefan, Jerez hat schon die Moto2- und Moto3-Fahrer vor zwei Wochen mit Regen empfangen. Auch jetzt ist die Prognose nicht überragend.

Ja, am Mittwoch ist es ein bisschen besser, am Sonntag soll es ganz schlecht werden. Mittwoch 80 Prozent Regen, Donnerstag 99 Prozent Regen, habe ich gesehen.

Was ist das Ziel für diesen Test? Er wurde anberaumt, weil in Valencia am zweiten Tag wegen Regens nicht gefahren wurde und weil der Mittwoch mit Kayaba auch nicht gerade aufschlussreich war?

Grundsätzlich geht es darum, das Motorrad mit Öhlins wieder kennenzulernen. In Valencia habe ich damit nur einen Tag vernünftig arbeiten können, dann war Regen und Kayaba. Wir müssen also am Motorrad arbeiten und ein Set-up aufstellen.
Wir müssen das Gabel-Setting, das ganze Chassis, die Geometrie und natürlich auch die Elektronik an meine Bedürfnisse anpassen.
Ich habe schon gemerkt, dass es mit der Einheits-ECU von Magneti Marelli ein bisschen umständlicher ist und dass ich das noch besser kennenlernen muss, damit wird auch bei der Elektronik ein Basis-Setting finden. Damit wir wissen, wie die Elektronik reagiert und wie stark sie Einfluss nehmen kann, wenn wir nächstes Jahr an eine Rennstrecke kommen.

Du hast auch erwähnt, dass du den Fahrstil umstellen musst. Du hast gesagt: Ich kann nicht mit dem Honda-Fahrstil zur Kurve hinfahren und dann glauben, ich kann mit dem Yamaha-Fahrstil rausfahren. Du musst wieder runder fahren, um die Vorzüge der Yamaha ausnützen zu können?

Ja, dazu muss ich eben das Motorrad besser kennenlernen. Ich muss mich damit anfreunden, der eine Tag in Valencia war zu wenig. Ich weiss noch nicht genau, welches Motorrad ich für Jerez bekomme. In Valencia bin ich nie mit dem neuen Motorrad mit dem 2014-Chassis gefahren. Vielleicht kann ich es jetzt probieren.

Im Forward-Team wurde erzählt, dein Vorgänger Aleix Espargaró habe sich in erster Linie immer um einzelne schnelle Rundenzeiten gekümmert. Man hat mit Freude festgestellt, dass du dir mehr Sorgen um die Konstanz und um ein Renn-Set-up machst als Aleix?

Ja, das ist mir 2014 oft aufgefallen, dass Aleix immer relativ kurze Runs gefahren ist und immer viel an der Box gestanden ist. Trotzdem hat er sich in den Rennen nicht schlecht verkauft. Aber teilweise war er in den Trainings besser.
Ich muss jetzt sehen, wie ich mit dem Motorrad und mit den weicheren Hinterreifen klarkomme, wie er mir taugt und wie gut ich ihn nutzen kann.

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