Gigi Dall'Igna (Ducati): «Keine Hilfe für Crutchlow»
Gigi Dall'Igna, dahinter Ciabatti und Tardozzi
Der Italiener Gigi Dall'Igna, seit Oktober 2013 neuer General Manager bei Ducati Corse, hat die Roten in der MotoGP-WM 2014 wieder zurück auf der Erfolgsstrasse geführt: Andrea Dovizioso gelang in Motegi eine Pole-Position, er erreichte Top-3-Ränge in Austin und Assen, Cal Crutchlow liess in Aragón mit Platz 3 aufhorchen.
Aber Gigi Dall'Igna macht sich auch einen Vorwurf. Er bedauert es, dass es ohm nicht dauerhaft gelang, mit Crutchlow Erfolg zu haben.
Der Brite hatte 2013 bei Tech3-Yamaha vier Podestplätze im Trockenen erreicht, mit der Ducati Desmosedici gelang ihm das nur einer – im Nassen.
Und statt WM-Fünfter wie 2013 wurde er mit der Werks-Ducati nur WM-Vierzehnter.
Gigi Dall'Igna meint, er habe einfach nicht genug Zeit gehabt, um sich den Problemen von Crutchlow zu widmen, weil die Entwicklung der GP14 klar im Vordergrund stand.
Erst im letzten Saisondrittel wurde Crutchlow stärker: Er fuhr in Australien aus der ersten Reihe los – und stürzte erst in der letzten Runde, er lag an zweiter Stelle!
Vor dem Aragón-GP waren Crutchow nur fünf Top-10-Ergebnisse gelungen.
«Mir fällt es wirklich schwer, über Cal zu sprechen», gab Ducati-Rennchef Gigi Dall'Igna gegenüber MCN zu. «Wäre es eine normale Saison gewesen, hätte ich ihn besser dabei unterstützen können, das Motorrad verstehen zu lernen. Dann hätte er sich rascher verbessern können. Ich denke, Cal kann die Ducati ohne grosse Probleme fahren. Aber unser Ausgangspunkt war wirklich weit weg von unseren Vorstellungen. Mein Kopf musste sich vor allem um die Weiterentwicklung während der Saison kümmern und dazu die GP15 für die kommende Saison planen. Ich hatte keine Zeit, jemanden Lektionen für den Umgang mit der GP14 zu geben. Das Motorrad stand für mich als Techniker im Vordergrund, ich musste es konkurrenzfähig machen. Es tut mir leid, das ich Cal nicht ausreichend helfen konnte. Ich konnte Cal nicht helfen, das richtige Gefühl zu finden. Ehrlich gesagt: Ich kann mich nicht um alles kümmern. Manchmal müssen auch die Techniker im Team mithelfen, dem Fahrer das richtige Gefühl für die Maschine zu vermitteln.»