Shuhei Nakamoto: Warum Marc Márquez oft abwarten muss
Valencia-GP: Marc Márquez zu Beginn des Rennens mit Crutchlow und Pedrosa
13 Rennen hat Honda in der MotoGP-Saison 2014 gewonnen, Yamaha nur vier – zwei durch Rossi, zwei durch Lorenzo.
Im Jahr davor war das Ergebnis noch ausgeglichen – je neun Siege für Yamaha und neun für Honda.
Der Japaner Shuhei Nakamoto, Vizepräsident der Honda Racing Corporation, ist überzeigt, die Werks-Honda RC213V haben in den entscheidenden letzten Rennrunden 2014 besseren Grip gehabt als die Yamaha-M1 der Konkurrenz.
Marc Márquez hat 2014 seinen zweiten MotoGP-WM-Titel erobert, er gewann die ersten zehn Rennen der Saison fast unangefochten. 13 Siege in einer Saison – ein einmaliger Rekord.
Der Repsol-Honda-Star liess sich bereits beim viertletzten Saisonrennen als neuer Weltmeister feiern – in Motegi/Japan.
«In Sachen Kurvenspeed ist die Yamaha klar schneller als die Honda, die Yamaha könnten auch das Gas deutlich früher aufdrehen», lautet die Analyse von Nakamoto im Gespräch mit Motor Cycle News. «Aber unsere Stärke ist die Bremsstabilität. Und unser Motor hat auch beim schnellen Einlenken Vorteile, vor allen bei langsamen Kurven. Aber ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg war, dass bei uns die Rundenzeiten mit gebrauchten Reifen nicht so stark nachgelassen haben. Denn wie gesagt, wir haben nicht so viel Kurvenspeed. Yamaha hat in diesem Bereich Nachteile, weil sie den 'edge grip' mehr beanspruchen. Man hat ja gesehen, dass Marc mit Fortdauer der Rennen 2014 immer stärker geworden ist. Er hat am Schluss am besten überholen können.»
«Marc mag es nicht, wenn er hinten liegt», weiss Nakamoto. «Er will immer überholen. Aber zu Beginn der Rennen war es oft unmöglich, weil zu diesem Zeitpunkt die Yamaha in der Beschleunigung und im Kurvenspeed besser sind als die Honda. Es sieht so aus, als würde Marc das Abwarten Spass machen. Das stimmt aber nicht. Er musste viel mehr zuwarten, bis bei den Yamaha die Reifen nachliessen.»