Sito Pons und MotoGP-Rückkehr? «Wir sind bereit»
Ex-Weltmeister Sito Pons
Der Spanier Alfonso «Sito» Pons war in den Jahren 1988 und 1989 Weltmeister in der Klasse 250 ccm, er fuhr danach auf Honda NSR 500 in der 500er-WM.
Nach dem Rücktritt 1992 betrieb der 15-fache GP-Sieger das Honda Team Pons. Er setzte nach seinem Rücktritt in diesem 500-Honda-Team Siegfahrer wie Crivillé, Puig, Checa, Capirossi, Barros und Biaggi ein, er fand dank seiner Popularität Sponsoren wie Repsol, Cepsa, West und Camel. Gleich im ersten Jahr mit Alex Crivillé feierte das Team Pons in Assen den ersten 500er-GP-Sieg.
In der Saison 2001 landeten mit Capirossi und Barros zwei Pons-Schützlinge in der 500er-WM auf den Rängen 3 und 4, der Spanier freute sich über das stärkste 500er-Team des Jahres.
Allein in der letzten Saison mit Camel 2004 sollen noch 10 Millionen Dollar vom Hauptsponsor geflossen sein – es war eine goldene Ära.
Als 2002 die 990-ccm-Viertakter kamen und für eine Saison auf die 500-ccm-Zweitakter losgelassen wurden, steigerte sich Barros deutlich, er eroberte bei den letzten vier Rennen 2002 zwei GP-Siege und zwei weitere Podestplätze, er wurde WM-Vierter.
2003 trat Pons unter der neuen Teambezeichnung Camel Pramac Pons Team an, die Fahrer waren Max Biaggi und Tohru Ukawa. Pons blamierte damals regelmässg das Repsol-Honda-Team, Biaggi wurde 2003 und 2004 mit jeweils einem GP-Sieg WM-Dritter.
Aber als sich Camel zurückzog, musste Pons sein Team für 2005 zusperren.
Nach ein paar ruhigen Jahren kehrte Pons, er war Spaniens erster Weltmeister in der 250-ccm-Klasse, mit einem Moto2-Team als erster Kalex-Kunde als Teamchef in die WM zurück. 2010 trat er mit Sergio Gadea und Sohn Axel Pons an.
2014 gelangen mit Maverick Vinales (er wurde WM-Dritter) die ersten vier Moto2-GP-Siege, mitten in der Saison kehrte mit Paginas Amarillas (die Gelben Seiten) ein grosser Sponsor zurück.
Für 2015 sicherte sich Pons die Dienste von Alex Rins, der als Rookie WM-Vierter ist und für 2015 zu den Titelkandidaten gehört.
Trotzdem weiss Sito Pons, die grosse Musik spielt in der MotoGP-WM. Aber er ist bisher nicht dorthin gekehrt, weil er kein konkurrenzfähiges Material fand und er die nötigen Budgets nicht finanzieren konnte.
Für 2017 wird die MotoGP-WM für die Teambesitzer finanziell reizvoll, weil Dorna und IRTA pro Fahrer 2,8 Millionen Euro ausschützen und de Leasingraten mit 2,2 Millionen gedeckelt werden.
Aber momentan gilt die MotoGP-WM als geschlossene Gesellschaft, für neue Teams herrscht Aufnahmesperre, nur KTM darf 2017 mit zwei eigenen Plätzen als Werksteam dazu stossen.
Der ehemalige IRTA-Präsident Pons hat den begnadeten Maverick Vinales als Suzuki verloren, weil er kein MotoGP-Team betreibt, in einem Jahr wird ihm Ausnahmekönner Rins aus denselben Gründen durch die Lappen gehen.
«Es ist schwierig, heute noch ein MotoGP-Team zu gründen», ist sich Pons bewusst. «Aber du weißt nie, was passiert... Es kann sich eine nette, gute Gelegenheit ergeben. Wenn das passiert, sind wir natürlich bereit. Natürlich gibt es immer Gespräche, immer Möglichkeiten. Wir haben auch mit KTM gesprochen. Es wäre am besten, wenn man mit einem Werk zusammenarbeiten und ihm bei der Entwicklung helfen könnte.»