Aprilia: Was für und gegen MotoGP-Kundenteams spricht
Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano sagte beim Mugello im SPEEDWEEK.com-Interview, er würde 2016 gerne ein konkurrenzfähiges Kundenteam in der MotoGP-Weltmeisterschaft ausrüsten. «Mit vier Fahrern kannst du mehr testen und erproben als mit zwei. Auch wirtschaftlich ist es sinnvoll.»
Inzwischen zeichnet sich ab, dass das Power-Electronics-Team von Jorge «Aspar» Martinez bei Honda bleibt, als Kundenteam für Aprilia bleibt damit für 2016 nur das finanziell gebeutelte e-motion IodaRacing-Team von Giampiero Sacchi übrig.
«In MotoGP müssen wir viel Einsatz bringen, das bündelt viele unserer Kräfte», ist sich Aprilia-Teammanager Dario Raimondi im Klaren. «MotoGP ist unser Hauptziel. MotoGP und Superbike lassen sich nicht vergleichen, das sind verschiedene Klassen. Wir fahren MotoGP weil wir glauben, dass wir dort in naher Zukunft erfolgreich sein können – auch wenn aller Anfang schwer ist. Bei den Superbikes schlagen wir uns ordentlich, wir können es aber besser als wir momentan zeigen.»
Der Italiener weiter: «Ich glaube nicht, dass wir 2016 ein zweites MotoGP-Team auf Aprilia sehen werden. Aprilia hätte Interesse daran, für uns ist das ein Geschäft. Wir müssen aber erst mit unserem Team alles auf die Reihe bekommen. Wir können unsere Motorräder verkaufen oder verleasen, das hängt vom Kunden ab. Superbikes verkaufen wir auch.»
Nach der Trennung von Marco Melandri wird in Indianapolis am kommenden Wochenende erstmals Stefan Bradl für das Werksteam antreten. Der Bayer kommt auch für nächstes Jahr für den Platz neben Alvaro Bautista in Frage. Der Spanier hat einen Zwei-Jahres-Vertrag, der bis Ende 2016 läuft.
Dass Aprilia bereits den früheren Supersport-Weltmeister und heutigen Moto2-WM-Dritten Sam Lowes verpflichtet hat, bestreitet Raimondi: «Wir reden mit mehreren Fahrern, Sam Lowes ist noch nicht fix. Aber er steht auf unserer Liste weit oben.»